Namen, Orte und Biografien suchen


Bereits verlegte Stolpersteine



Ehepaar Rendsburg
© Stadtteilarchiv Hamm

Marianne Rendsburg (geborene Rosenbaum) * 1920

Hammer Landstraße 59 (Aufgang Krugtwiete) (Hamburg-Mitte, Hamm)

1941 Lodz
ermordet 09.01.1945 Stutthof

Weitere Stolpersteine in Hammer Landstraße 59 (Aufgang Krugtwiete):
Bertha Lobatz, Max Mendel, Ida Mendel, Dr. Else Emma Rosenbaum, Dr. Max Rosenbaum, Gertrud Sachs, Julius Sachs

Marianne Rendsburg, geb. Rosenbaum, geb. 24.5.1920, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz, Todesdatum 9.1.1945 KZ Stutthof

Marianne Rendsburg war die jüngere Tochter von Max Rosenbaum und seiner Frau Else Emma, geb. Philip. Marianne wurde am 24.5.1920 in Hamburg geboren. Ihre Mutter erzog sie im evangelischen Glauben. Wie sich eine frühere Kameradin erinnerte, gab es ein großes Spielzimmer und "Spielsachen, von denen wir damals nur träumten". Als sich abzeichnete, dass Marianne kein Abitur ablegen dürfe, absolvierte sie eine Ausbildung zur Schneiderin. Sie ehelichte am 13. März 1939 Manfred Rendsburg. Es heißt, dass sie nach jüdischem Ritus heirateten. Ihr Mann zog zu ihr in die Hammer Landstraße 59. Die beiden wollten in die USA auswandern, aber das Vorhaben scheiterte.

Den Befehl zur Deportation nach Lodz am 25. Oktober 1941 erhielt Marianne Rendsburg zusammen mit ihrem Mann, ihren Eltern, ihrer Schwester Gertrud und ihrem Schwager Julius Sachs. Gertrud und Julius Sachs wurden zurückgestellt.

Im Getto von Lodz wurde Marianne und ihren Eltern in der Franzstraße 30/20 ein Zimmer mit Küche für sechs Personen zugewiesen. Marianne wurde als Hausfrau registriert. Ihr Mann überlebte die Shoah und berichtete, sie sei als Schneiderin im Uniformenressort tätig gewesen. Er selbst arbeitete bei der Feuerwehr.

Marianne und Manfred Rendsburg lebten bis Sommer 1944 im Getto in Lodz und wurden bei dessen Räumung nach Auschwitz deportiert. Dort angekommen, wurden sie getrennt und sahen sich danach nur noch einmal zufällig wieder. Manfred Rendsburg kam zum Arbeitseinsatz in das KZ Groß-Rosen und gelangte von dort in mehreren Etappen nach Westen und schließlich wieder nach Hamburg. Über Mariannes Weg ins KZ Stutthof ist nichts bekannt, nur ihr dortiges Todesdatum: der 9. Januar 1945.

© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 4; 5; 8; StaH 522-1 Jüdische Gemeinden, 992 e 2 Deportationslisten Bd. 1; BA Bln., Volkszählung 1939; Archivum Panstwowe, Lodz; schriftliche Mitteilungen von E. M.; persönliche Mitteilungen von Angehörigen; Wir zogen in die Hammer Landstraße. Leben und Sterben einer jüdischen Familie. Hrsg. vom Stadtteilarchiv Hamm, 2001, pass. Else Emma Rosenbaum, Dr. med., geb. Philip, geb. 12.3.1879, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

druckansicht  / Seitenanfang