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Bereits verlegte Stolpersteine



Emanuel Bruck * 1901

Koppel 26 (Hamburg-Mitte, St. Georg)


HIER WOHNTE
DR. EMANUEL BRUCK
JG. 1901
INHAFTIERT
KZ NEUENGAMME
1942 KZ DACHAU
ERMORDET 29.8.1942

Dr. Emanuel Bruck, geb. 6.9.1901 in Magdeburg, gestorben im KZ Dachau am 29.8.1942

letzte Wohnadresse: Koppel 26

Emanuel Bruck war von Beruf Statistiker und Mitglied der KPD. Nach der Machtübertragung auf Hitler ging er zunächst ins Exil nach Dänemark und arbeitete dort für die kommunistische Parteileitung. 1934 wurde er nach Hamburg geschickt, um als Parteiinstrukteur und Kurier tätig zu werden. Seine Wohnung befand sich damals in der Koppel 26 in St. Georg. Er wurde jedoch schon bald nach der Einreise verhaftet und 1934 vom Volksgerichtshof wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung der Haftstrafe wurde er 1942 zunächst als "Schutzhäftling" in das Konzentrationslager Fuhlsbüttel eingewiesen. Von dort deportierte man ihn am 1. August 1942 ins KZ Dachau, wo er vier Wochen später ums Leben kam.

Seine in Berlin lebende jüdische Ehefrau, Edith "Sarah" Bruck, geb. Fürst (geb. 17.1.1904 in Königsberg), erhielt einige Tage später eine Mitteilung der Kommandantur des KZ Dachau, nach der ihr Mann "an den Folgen einer Lungenentzündung im hiesigen Krankenhaus verstorben" sei. Sie war von Beruf Säuglingspflegerin und aktiv in der Widerstandsgruppe des KPD-Funktionärs John Sieg. Am 24. November 1944 wurde sie von Berlin aus in das KZ Ravensbrück eingeliefert, wo sie bis zum 27. April 1945 inhaftiert war. An diesem Tag schickte man sie mit anderen Häftlingen auf einen "Todesmarsch", der sie über Malchin und den Plauer See am 3. Mai nach Broock (10 km westlich von Plau am See) führte, wo sie nicht, wie in einigen Quellen behauptet, starb, sondern nach eigenen Angaben (1981) von den sowjetischen Truppen befreit wurde. Für Emanuel Bruck liegt seit 2007 ein Stolperstein in der Nähe seiner damaligen Wohnadresse in der Straße Koppel in St. Georg.

© Benedikt Behrens

Quellen: Schriftliche Mitteilung der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, 2004; Schriftliche Mitteilung der Gedenkstätte KZ Dachau, 2004; E-Mail der Gedenkstätte Ravensbrück v. 12.1.2009; VAN, Totenliste Hamburger Widerstandskämpfer und Verfolgter 1933-1945, Hamburg 1968; Hochmuth, Ursel, Niemand und nichts wird vergessen, Hamburg 2005, S. 38; Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (Hg.), Gedenkbuch für die Opfer des Konzentrationslagers Ravensbrück, Berlin 2005.

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