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Samuel Levy * 1857

Goldbekufer 40 (Hamburg-Nord, Winterhude)

entrechtet gedemütigt
Flucht in den Tod 19.12.1941

Samuel Levy, geb. 27.9.1857 in Hamburg, dort gestorben am 19.12.1941 durch Freitod

Über Samuel Levy, Sohn von N. K. Levy und seiner Frau Selda, geb. Levy, wissen wir sehr wenig. Seiner Ehe mit Anna, geb. Meyer, entstammte die Tochter Agnes Levy, die am 17.8.1901 geboren wurde.

Samuel Levy hatte in früheren Jahren als Kaufmann gearbeitet und führte diese Berufsbezeichnung auch als Rentner noch. Soweit aus den handschriftlichen Einträgen der Kultussteuerkartei zu erkennen, lebte Samuel Levy seit 1932 in der Fesslerstraße 15 und zog am 14. Januar 1938 zum Goldbekufer 40, als Untermieter in die dritte Etage zu Heilbut. Wann seine Frau verstarb und er Witwer wurde, ist nicht bekannt, auch nicht, ob das Ehepaar gemeinsam am Goldbekufer wohnte.

Am 2. Juni 1939 musste Samuel Levy in das Siechenheim der Jüdischen Gemeinde in der Schäferkampsallee 29 ziehen, das später als "Judenhaus" genutzt wurde. Ob der nunmehr knapp 82-jährige pflegebedürftig war, geht aus den Akten nicht hervor.

Mit dem Beginn der systematischen Deportationen aus dem "Altreich" im Oktober 1941 verschlechterte sich auch die Lebenssituation der (noch) Zurückgebliebenen. Kurz bevor sich Samuel Levy am 19. Dezember 1941 mit 84 Jahren das Leben nahm, waren mehr als dreitausend von den noch verbliebenen fünftausend Hamburger Juden in die Gettos von Lodz, Minsk und Riga deportiert worden. Vielleicht fürchtete er, in einen der nächsten Transporte eingereiht zu werden. Samuel Levy wählte seinen eigenen Weg.

Über das weitere Schicksal seiner Tochter ist nichts bekannt.

© Christine Meier

Quellen: 1; 5; 8.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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