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Bereits verlegte Stolpersteine



Margot Ruben (geborene Meilich) * 1913

Launitzweg 5 (Hamburg-Mitte, Hamm)

1941 Lodz
ermordet

Weitere Stolpersteine in Launitzweg 5:
Arnold Ruben

Arnold Ruben, geb. 8.2.1899 Kobelhals, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz
Margot Ruben, geb. Meilich, geb. 11.4.1913 Allenstein, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz

Launitzweg 5

"Durch die Fürsorge der jüdischen Gemeinde kam ich als Flüchtlingskind zur Familie R. in O., wo ich von da an war." Damit fasste 1950 die einzige Tochter des Ehepaars Margot und Arnold Ruben, Ingeborg, zusammen, wieso sie überlebte.

Als Ingeborg im Juli 1939 nach Schweden geschickt wurde, war sie dreieinhalb Jahre alt. Sie gab in den Wiedergutmachungsunterlagen an, dass ihr Vater seit Oktober 1938, da politisch verfolgt, arbeitslos gewesen sei. Er hatte vorher seit mindestens 1934 als Leiter der Fabrik für Zahnpasta und Cremes, Ernst Hinterpohl in der Hasselbrookstraße, ein gutes Gehalt bezogen. Eine im engeren Sinne politische Verfolgung Arnold Rubens ließ sich nicht nachweisen.

Die Schwester Margot Rubens, Lotte H., war nach England ausgewandert und bezeugte später, dass Arnold eine gute Schulausbildung genossen habe, gebildet und interessiert gewesen sei und "die engl. Korrespondenz mit dem Vertreter, den die von ihm in Hamburg geleitete Firma in England hatte", geführt habe. Entsprechend schwer sei der soziale Abstieg zu verkraften gewesen und schmerzhaft die Verschleuderung der Wohnungseinrichtung. Danach hätten Rubens nur noch möbliert gewohnt, an mehrfach wechselnden Adressen in der Nähe des alten Arbeitsplatzes. Aus der letzten Wohnung, Nagelsweg 19, wurden Margot und Arnold Ruben am 25. Oktober 1941 nach Lodz deportiert und im Getto in der Gänsenstraße 7/5 mit 6 Personen in einem Zimmer ohne Küche einquartiert. Nach einem halben Jahr, am 15. Mai 1942, wurden sie erneut "ausgesiedelt", vermutlich ins Vernichtungslager Chelmno. Als letzte Lebenszeichen existieren die An- und Abmeldungen aus Lodz.

© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 4; 5; StaH, 522-1, Jüdische Gemeinden, 391 Mitgliederliste 1935; 992 e 2 Deportations- listen Bd. 1; AfW 250136; Archivum Panstwowe, Lodz.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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