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Luja Kolomejtschuk * 1944

Essener Straße 54 (Hamburg-Nord, Langenhorn)


LUJA
KOLOMEJTSCHUK
GEB. 6.5.1944
ERMORDET 4.2.1945

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Luja Kolomejtschuk, geb. am 6. Mai 1944 in Hamburg, gestorben am 4.2.1945

Essener Straße 54
früher Lager Tannenkoppel, Weg 4, auch "Tarpenbek" genannt
Zwangsarbeitslager der Rüstungsindustrie in Hamburg Langenhorn


Luja Kolomejtschuk kam am 6. Mai 1944 in Hamburg zur Welt. Ihre Eltern, Marija Kolomejtschuk, geb. Slobodenjuk, geb. am 23.9.1924 in Pinkowka, und Filipp Kolomejtschuk, geb. am 15.11.1922 in Swerdlowka, Sohn des Semjon, waren römisch-katholischen Glaubens. Aus ihrer Heimat Ukraine verschleppt, mussten sie seit dem 3. Juni 1943 in Hamburg-Langenhorn für die Deutsche Meßapparate GmbH (Messap) Zwangsarbeit leisten. Sie waren im Lager Tannenkoppel, Weg 4, getrennt voneinander im Frauen- und Männerlager untergebracht.

Einen Tag vor der Geburt ihres Kindes wurde Marija Kolomejtschuk in der Frauenklinik Finkenau, Hamburg-Uhlenhorst, aufgenommen. Neun Tage nach der Entbindung, am 14. Mai 1944, kam sie mit ihrer Tochter Luja zurück in das Lager Tannenkoppel. In diesem Zwangsarbeitslager musste Luja die kurze Zeit ihres Lebens verbringen. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für sie völlig unzureichend.

Sie verstarb dort am 4. Februar 1945 um 2:00 Uhr. In der Todesanzeige des Polizeipräsidenten, unterzeichnet "i. A. Hillmann L. A.", ist nach "amtlichen Ermittlungen", ohne Angabe eines Arztes, als Todesursache "Innere Ursache" angegeben.

Luja wurde 8 Monate, 4 Wochen und 1 Tag alt.

Dreizehn Tage nach ihrem Tod fand am 17. Februar 1945 ihre Beisetzung auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, Grablage: Q 39, Reihe 10, Nr. 21. Ihr Grab ist nicht mehr erhalten. Ende des Jahres 1959 wurde es zusammen mit mindestens 146 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Q 39 eingeebnet.

Lujas Vater Filipp Kolomejtschuk aus Winniza/Ukraine stellte im Oktober 1997 eine Anfrage an den ITS Arolsen. Sie enthält Angaben zur Verfolgung und zu seinem Schicksal als Zwangsarbeiter von Mai 1943 bis 1945 in Peremyschl und im Rüstungswerk "Myssap" in Hamburg-Langenhorn. Doch erst nach dem Schutzfristablauf Oktober 2023 ist diese Korrespondenz einzusehen.

Stand: Oktober 2021
© Margot Löhr

Quellen: Standesamt Hamburg 6, Geburtsregister 790/1944 Luja Kolomejtschuk; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 141, S. 262; StaH 332-5 Standesämter, 9962 u. 258/1945 Luja Kolomejtschuk; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945; ITS Archives, Bad Arolsen, Copy of Krankenhausliste Frauenklinik Finkenau 2.1.2.1 / 70646052, Geburtsurkunde 2.2.2.3 / 76982794 Luja Kolomejtschuk, Sterbeurkunde 2.2.2.4 / 77089405 Luja Kolomejtschuk, Kolomejtschuk Luja Doku 0.1 / 91910446, Kolomejtschuk Luja Doku 0.1 / 62408172, Kolomejtschuk Marija Doku 0.1 / 55609475, Kolomejtschuk Filipp Doku 0.1 / 51735891, DE ITS 2.1.2.1 HA 001 11 RUS ZM/70648635; www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, eingesehen 17.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1945.

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