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Ivan und Hedwig Philip vor dem Stefanie-Hotel in Baden-Baden, 1921
© Privatbesitz

Ivan Philip * 1875

Sierichstraße 88 (Hamburg-Nord, Winterhude)

Flucht nach England
10.1.1944 in England verstorben

Ivan Philip, geb. 21.10.1875 in Hamburg, Emigration nach Großbritannien, dort am 10.1.1944 in Baildon gestorben

Ivan Philip wurde 1875 im Speersort 16 (Altstadt) geboren. Sein Vater, der Hamburger Kaufmann Adolph Philip (1843–1926), und seine aus Altona stammende Mutter, Rosalie, geb. Heine (1842–1932), waren Mitglieder der Jüdischen Gemeinde und wurden nach ihrem Tod auf dem Jüdischen Friedhof in Ohlsdorf beigesetzt. Im Sinne der späteren "Nürnberger Gesetze" war Ivan Philip damit "Volljude".

Ivan Philip konnte die Israelitische Stiftungsschule von 1815 am Zeughausmarkt 32 nur sporadisch besuchen, da er in seiner Jugend lange kränklich war. Ein Privatlehrer unterrichtete ihn stattdessen zuhause. Von 1893 bis 1895 war er Lehrling bei einer Getreidefirma in Mannheim und arbeitete danach dort zwei Jahre lang bei einer Speditionsfirma. Im September 1897 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, um als Börsenvertreter bei der 1886 gegründeten Makler-Firma für Waren S. Kaftal zu arbeiten. Fünfzehn Monate später wurde er dort Prokurist. 1904 legte er den Hamburger Bürgereid ab.

Bei einem Kuraufenthalt in Westerland auf der Insel Sylt lernte er Hedwig Schultze (1888– 1969) kennen, Tochter eines Kaufmanns und examinierte Bibliothekarin. Im März 1910 heirateten die beiden in Berlin-Wilmersdorf am Wohnort von Braut und Brauteltern. Als Konfession wurde für die beiden Eheleute auf der Heiratsurkunde evangelisch vermerkt. In Berlin unterhielt Ivan Philip auch Kontakt zur Familie des Juristen, Abgeordneten für die liberale Deutsche Demokratische Partei und späteren Reichsjustizministers der Jahre 1919 bis 1921, Eugen Schiffer (1860–1954).

Nach seiner Heirat zog Ivan Philip aus der elterlichen Wohnung im Hegestieg 14 (Eppendorf) aus und mietete für sich und seine Ehefrau am Eppendorfer Baum 6, nur eine Querstraße vom Haus der Eltern entfernt, eine Wohnung an, für die auch ein Fernsprechanschluss angemeldet wurde. 1911 und 1913 wurden hier die beiden Töchter geboren. Beide wurden evangelisch getauft. Ein Taufpate der ältesten Tochter war Herbert Kaftal (s. d.).

Ein Schriftstück der Hamburger Firma S. (= Seweryn) Kaftal (Gröningerstraße 14), die mit Salpeter, Kaffee, Zucker, Baumwolle und Metallen handelte, an ihre Geschäftspartner vom 31. Dezember 1912 dokumentiert den weiteren beruflichen Aufstieg von Ivan Philip: "Hierdurch erlaube ich mir, Ihnen die ergebene Anzeige zu machen, dass ich meinen langjährigen Mitarbeiter Herrn I. Philip in meine Firma als Teilhaber aufgenommen habe." Aufgrund der damit verbundenen positiven wirtschaftlichen Aussichten, suchte er eine größere und repräsentative Wohnung für sich und seine Familie. Am 3. März 1913 konnte schließlich der Mietvertrag für eine sehr geräumige und technisch modern ausgestattete Wohnung im zweiten Stock des gerade fertig gestellten Etagenhauses Sierichstraße 88 unterzeichnet werden. Für eine Monatsmiete von 375 Mark wurden u. a. Zentralheizung, elektrische Lichtanlagen, Gasanschluss, eine "Zentralstaubsauganlage mit elektrischem Betrieb" nebst den dazugehörigen Apparaten und Schläuchen sowie ein abschließbarer elektrischer Fahrstuhl (dessen Nutzung den Lieferanten untersagt war) geboten.

Erst zwei Jahre nach Kriegsbeginn wurde Ivan Philip am 1. August 1916 als unausgebildeter Landsturmmann zur Postüberwachungsstelle Hamburg eingezogen. Im Postamt Hamburg 1 am Hauptbahnhof wurde der Postverkehr in die neutralen nordischen Staaten von Offizieren und Kaufleuten kontrolliert. Hier tat er bis zum 30. November 1918 seinen Dienst. Vermutlich spielten gesundheitliche Gründe bei der späten Einberufung eine Rolle, und auch die leichte Schreibtischarbeit dürfte diesem Umstand geschuldet gewesen sein.

Ab November 1917 war Ivan Philip in Hamburg als Makler und Agent mit eigenem Kommissions-Geschäft registriert. Die Firma vermittelte Termingeschäfte an der Hamburger Metallbörse, d. h. sie kaufte und verkaufte große Mengen an Metall für Rechnung eines Auftraggebers über die Warenbörse. Dazu war die Zulassung zur Hamburger Metallbörse notwendig. Anfänglich in unmittelbarer Nähe zum Freihafen in der Brandstwiete 27–31 (1917–1918) angesiedelt, wechselte der Firmensitz zu den Kontorhäusern im Umfeld der Hamburger Börse: Paulstraße 2 (1919–1929), Kleine Johannisstraße 10 (1930–1935) und Neuer Wall 10 (1937–1938). Ab 1920 beschäftigte die Firma zwei Prokuristen, u. a. Julius Albert Carl Willy Schultze, der wahrscheinlich mit Ivan Philips Ehefrau verwandt war.

Die beiden Töchter besuchten die private Berblinger-Realschule für Mädchen (Tesdorpfstraße 16) im Stadtteil Rotherbaum, die auch Ingeborg Warburg (geb. 1910) und Eva Warburg (geb. 1912), die Töchter von Dr. Fritz Warburg, besuchten. Zu Fritz Warburg und seiner Familie bestanden auch private Kontakte. Die Enkelin von Ivan Philip wusste von Festlichkeiten mit Tanz im Warburg-Hause Mittelweg 17 zu berichten und von Besuchen der Warburgs in der Sierichstraße 88.

Die Grundeinstellung von Ivan Philip, seiner Frau und dem Freundeskreis kann als liberal bezeichnet werden. Politisch dürften seine Sympathien der "Weimarer Koalition" aus SPD, DDP und Zentrum gehört haben. Die kritisch-antimilitaristische Zeitschrift "Weltbühne" von Siegfried Jacobsohn/Carl von Ossietzky hatten die Philips abonniert. Es gab Abende im Hause Sierichstraße 88, an denen eigens engagierte Musiker klassische Musik spielten und Geld für Wohltätigkeitszwecke gesammelt wurde. Auch wenn Ivan Philip als nicht religiös galt, so besuchte er doch häufig seine Eltern am Freitagabend zum Sabbat. Diese waren, anders als ihr Sohn, fromme Mitglieder der Jüdischen Gemeinde. Weihnachten wurde bei Familie Ivan Philip mit Tannenbaum gefeiert, und der befreundete Buchhändler Felix Jud (1899–1985) trat dabei als Weihnachtsmann auf.

1927 war der angesehene Metall-Makler Ivan Philip berufenes Mitglied der Handelskammer Hamburg in der Abteilung für Metalle (Kupfer und Zinn). Auch amtierte er seit 1911 als Vorstandsmitglied des Vereins der am Metallhandel beteiligten Firmen und seit Januar 1926 gehörte er als Mitglied dem Hamburger Börsenvorstand an. Auf einer Fotografie von der Tagung des Vereins Deutscher Metallhändler am 16. Mai 1928 in Hamburg (vermutlich in einem Tagungsraum der Hamburger Börse), sitzen Ivan Philip, Fritz Warburg und weitere vier Herren in dunklen Anzügen an der Stirnseite des Tagungstisches.

Daneben war Ivan Philip seit Mai 1927 Mitglied der Hamburger Freimaurer-Loge "Absalom zu den drei Nesseln", die ihren Sitz im Logenhaus in der Welckerstraße 8 gegenüber dem damaligen Stadttheater (heute Staatsoper) hatte. Als Meister vom Stuhl stand der Kaufmann Cäsar Wolf (Fondsmakler und Inhaber der Firma A. Wolf) der Loge vor. Philip und Wolf kannten sich von der Börse her, und Cäsar Wolf war es auch, der für den neuen Logenbruder Philip bürgte. Fünf Gedichte von Ivan Philip, die er zwischen 1928 und 1932 bei Feierlichkeiten der Loge vortrug, sind erhalten geblieben. Zu den langjährigen Mitgliedern dieser Loge zählten auch die Firmeninhaber und Brüder Arthur und Paul Rappolt (s. d.).

1930 zog die vierköpfige Familie Philip innerhalb des Hauses in die dritte Etage rechts um, die monatliche Miete belief sich zu dieser Zeit auf 250 RM. Die Wohnung bestand aus 7 1/2 Zimmern: Herrenzimmer mit sieben Meter breitem Bücherschrank aus massiver Eiche und einer rund 1500 Bücher umfassenden Bibliothek (mit teilweise kostbaren Luxusausgaben), Salon mit Klavier, kleinem Wohnzimmer, in dem ein Bild von Max Liebermann hing, Esszimmer, zwei Schlafzimmern, Ankleidezimmer, Mädchenzimmer, Küche und großer Halle mit Garderobenraum. Um in dieser großzügigen Wohnung leben zu können, bedurfte es eines gut gehenden Geschäfts.

Die Maßnahmen der NS-Regierung zielten ab 1933 systematisch auf die wirtschaftliche Ausgrenzung jüdischer Unternehmer und Gewerbetreibender ab. Im Mai 1933 nahm sich der Meister vom Stuhl und Großmeister der Hamburger Logen, Cäsar Wolf (geb. 1874), das Leben. Ivan Philip schrieb für dessen Beisetzung ein Gedicht, in dem er ein beklemmendes Bild für die Situation fand, in der sich bald unzählige Regime-Opfer und ihre Hinterbliebenen finden sollten: " (…) Es war, als ob sekundenlang / Ein tiefes Schweigen um uns lag, / Da hier ein Herz um Frieden rang / Das leise an der Welt zerbrach – / Es war, als ob ein Falter bang / Und müde an die Scheibe schwirrt, – / Es war, als ob ein Glas zersprang, / Als ob ein Glas zu Boden klirrt."

Ivan Philips Ausschluss aus der Handelskammer Hamburg erfolgte im Juni 1933.

Makaber mutete es an, dass Ivan Philip noch im Oktober 1935 "Im Namen des Führers und Reichskanzlers" das Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkriegs verliehen wurde. Hedwig Philip schilderte 1955 dem Amt für Wiedergutmachung die schrittweise Drangsalierung und wirtschaftlichen Probleme ihres Mannes: "1936 [circa] wurde er aus dem Börsenvorstand ausgeschlossen und ihm der weitere Besuch der Börse untersagt. Geschäfte konnte er nicht mehr tätigen, da die Kontrakte von Termingeschäften durch die Maklerbank garantiert werden mussten, und sich schließlich niemand mehr dazu bereit fand, einen jüdischen Makler als Auftraggeber einer jüdischen Firma in den Kontrakten zu figurieren. Seine Einnahmen gingen ganz rapide zurück. Das vorhandene Bargeld wurde aufgebraucht, nach und nach der wertvolle Hausstand und der vorhandene Schmuck zu Schleuderpreisen verkauft, um das Notdürftigste zum Leben zu haben, die Wohnung musste aufgegeben werden und es wurde eine kleine Wohnung Sierichstraße 70 bezogen. Die Mietschulden hatten sich in der alten Wohnung inzwischen auf über 2700 M. angesammelt und wurden gegen eine bestehende Darlehensforderung unsererseits von dem Hauseigentümer aufgerechnet."

Einnahmen erzielte die Firma nicht mehr, so dass die Familie Philip auf finanzielle Unterstützung von Freunden angewiesen war. Insbesondere der Bruder Ernst Philip aus England und die ebenfalls nach England emigrierten Geschwister Ernst Minden (Jg. 1898, ehemals Prokurist bei M. M. Warburg) und Babette Minden (geb. 1900, ehemals Kontoristin bei den Oelwerken Julius Schindler) halfen der vor dem finanziellen Ruin stehenden Familie. Vermutlich in der Zeit des Novemberpogroms versteckte sich Ivan Philip über längere Zeit in der Wohnung seiner älteren Tochter in der Kellinghusenstraße. Er hatte Angst, ähnlich wie Fritz Warburg ins KZ Hamburg-Fuhlsbüttel verschleppt zu werden. Die Tochter lebte dort in "privilegierter Mischehe" wie es in der NS-Terminologie hieß.

Die Handelskammer Hamburg, 1955 um eine Stellungnahme zur wirtschaftlichen Ausgrenzung der Firma Ivan Philip gebeten, ließ über ihren Syndikus eine Stellungnahme übermitteln, deren Argumentation wie aus der Zeit des Dritten Reiches klang: "Da, wie uns aus Börsenkreisen mitgeteilt wird, dieselbe Entwicklung der Umsätze alle gleichartigen Unternehmen traf, gleichgültig ob ihre Inhaber zu dem rassisch verfolgten Personenkreis gehörten oder nicht, wird man in diesem Falle kaum von einer Schädigung des Geschäfts aus rassischen Gründen sprechen können." Aus dieser eingeschränkten kaufmännischen Sichtweise, die alles Politische krampfhaft ausblendete, waren es vor allem Umsatzrückgänge an der Hamburger Metallbörse und die Einführung nomineller Kurse, die für das Erliegen des Termingeschäfts und den Ruin der Firma Ivan Philip verantwortlich waren.

Der seit 1922 in England lebende Bruder Ernst Philip (geb. 1879) drängte Ivan Philip zur Ausreise. Aber dieser konnte sich trotz seiner physischen (Asthma) und durch die jahrelange Drangsalierung auch psychischen Beeinträchtigungen lange nicht zur Ausreise entschließen. Er war sowohl Lokalpatriot und der Hansestadt Hamburg eng verbunden, als auch Deutscher mit Leib und Seele. Nach der schrittweisen beruflichen, staatsbürgerlichen und finanziellen Entrechtung war der Verlust der Heimat ein weiterer schwerer Schlag für ihn. Die Ehefrau schilderte dem Amt für Wiedergutmachung später diese Situation so: "Am 6.5.1939 emigrierten wir völlig mittellos nach England und wurden dort zunächst von dem in Hull lebenden Bruder meines Mannes (Ernest Philip) aufgenommen." Die Firma Ivan Philip wurde am 17. April 1940 von Amts wegen im Handelsregister gelöscht.

Kurz nach seiner Ankunft in England erlitt Ivan Philip eine schwere Herzattacke. Neben den gesundheitlichen Problemen plagten die Familie auch große finanzielle Sorgen. Großbritannien internierte nach Kriegsbeginn die deutschen Einwanderer als "enemy aliens", so auch den 64-jährigen Ivan Philip (vermutlich 1940), wie sich seine Enkelin erinnert. Nachträglich beschrieben die zuständigen Hamburger Behördenstellen Ivan Philips traurige Situation im Exil: "In der Emigration hat der Verfolgte nicht wieder Fuss fassen können, er lebte von der Unterstützung, die ihm seine Verwandten und Bekannten liessen."

Am 10. Januar 1944 starb Ivan Philip in Baildon/Yorkshire im Alter von 68 Jahren an Herz-Embolie. Fritz Warburg (1879–1964), dem es 1939 noch gelungen war nach Schweden zu emigrieren, beschrieb in einem Beileidsschreiben an die Witwe sehr einfühlsam den Charakter des Verstorbenen: "In den vielen Jahren, in denen ich mit Ihrem Mann hauptsächlich in den Angelegenheiten des Metallvereins zusammengearbeitet habe, habe ich ihn aufrichtig schätzen gelernt. Er war ein ungemein lauterer und vornehmer Charakter, vorurteilslos und unabhängig, von einem klaren Urteil, umfassendem Wissen und feinem menschlichen Verständnis, so war er in seiner Bildungsstufe und seiner Charakterbildung wohl den meisten seiner Berufskollegen überlegen, aber frei von jedem Hochmut. Durch seine Liebenswürdigkeit und Zuverlässigkeit genoss er mit Recht bei den besten Firmen des Warenhandels das größte Zutrauen. Der kaufmännische Erwerbssinn und die Ellenbogenenergie für seine eigenen Interessen fehlten diesem feinen Menschen vielleicht etwas und so musste das Exil auch für ihn besonders hart werden, da seine Selbstkritik ihn vor Illusionen bewahrte und eher seinen Mut schwächte. Sein frühzeitiger Tod hat ihn vielleicht vor vielem Kummer bewahrt."

Die Tochter Irmgard Zborowski, geb. Philip, starb im drauffolgenden Jahr in England. Und auch der Bruder Ernst Philip starb kurze Zeit später (ca.1946/1947) dort. Nachdem ihr Enkel von England nach Kanada ausgewandert war, zog die nun englische Staatsbürgerin Hedwig Philip am 10. November 1956 wieder zurück nach Hamburg, wo ihre verheiratete Tochter Vera wohnte. Hedwig Philip lebte zuletzt in einem Nachkriegsbau am Winterhuder Marktplatz 18, nicht weit entfernt vom Haus Sierichstraße 88, das 1943 durch Bomben zerstört worden war. Am 19. Januar 1969 verstarb sie in Hamburg.
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Unserem Cäsar Wolf

Es war, als ob ein Glas zersprang,
Als ob ein Glas zu Boden klirrt, –
Es war, als ob ein weher Klang
Verloren durch die Lüfte irrt –
Es war, als ob sich Finsternis
Erkältend auf die Seele schlug,
Es war, als ob die Saite riss,
Die eben noch Accorde trug.

Dann war es wie ein wirrer Traum,
War wie ein Alpdruck, heiss und schwer:
Ein menschenvoller Riesenraum,
Und nur ein Platz, – ein Platz war leer.
Und alles hat auf ihn gestarrt,
Als ob’s unfasslich Wunder wär’ –
Und alles hat gehofft, geharrt:
Der Platz blieb leer, – der Platz blieb leer.

Es war, als würd’ ein Auge blind,
Das eben noch der Güte voll –
Das zu uns sprach, wie einem Kind,
Das trösten man und streicheln soll, –
Es war, als wär’ die warme Hand,
Die zärtlich unseren Scheitel strich,
Von jähem Blitz zu Nichts verbrannt, –
Ein Mensch verging, ein Freund verblich. –

Es war, als ob sekundenlang
Ein tiefes Schweigen um uns lag,
Da hier ein Herz um Frieden rang,
Das leise an der Welt zerbrach –
Es war, als ob ein Falter bang
Und müde an die Scheibe schwirrt, –
Es war, als ob ein Glas zersprang,
Als ob ein Glas zu Boden klirrt. ––––


Ivan Philip
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© Björn Eggert

Quellen: 1; AfW 210588; StaHH 614-1/71 Vereinigte 5 Logen, Sign. 5.2 H 44 lfd.Nr.194; StaHH 741-4, Alte Einwohnermeldekartei (1892–1925); Unterlagen im Besitz der Enkelin E. M. (Hamburger Bürgerrecht 1904, Teilhaber bei S. Kaftal 1912, Gedicht 1933, Verleihungsurkunde Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer 1935, Beileidsschreiben Warburg 1944); Telefonate mit der Enkelin E.M. im Juli/August 2007; AB 1922, 1932; Amtliche Fernsprechbücher Hamburg 1904, 1906, 1908–1910, 1913, 1914; Hamburger Börsenfirmen 34. Aufl., Hamburg 1933, S. 432, 660; Handelskammer Hamburg, Firmenkartei. HR A 19633, HR A 10736; Mitteilungen der Handelskammer Hamburg Nr.1 vom 8.1.1927; Hamburger Schulmuseum, Lehrerverzeichnisse 1907/08, 1914/15, 1930/31, telefonische Auskunft vom 17.9.2007 zur Berblinger-Schule; Wilhelm Mosel, Wegweiser zu ehemaligen jüdischen Stätten in Hamburg, Heft 3, Hamburg, 1989, S. 11, 179.

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