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Bereits verlegte Stolpersteine



Hans August Neick * 1903

Erichstraße 18 (Hamburg-Mitte, St. Pauli)

1933 KZ Fuhlsbüttel
ermordet 19.07.1933

Hans August Neick, geb. 23.1.1903, 1933 im KZ Fuhlsbüttel, dort gestorben am 19.7.1933

Erichstraße 18

Über das kurze Leben von Hans August Neick, der am 23. Januar 1903 geboren wurde, lässt sich wenig sagen, da er kaum Spuren hinterlassen hat. Lediglich die Hamburger Adressbücher der 1920er und 1930er Jahrgänge liefern Hinweise auf verschiedene Personen mit dem Namen Neick, die mit hoher Wahrscheinlichkeit alle aus einer Familie stammen, denn der Familienname Neick war sehr selten und ist auch heute in Hamburg nicht mehr zu finden.

Im Adressbuch von 1913 erscheint unter "Neick" nur dieser Eintrag: "Joh., Heizer, Erichstr. 37". 1920 ist dieser in der Erichstraße 26 verortet, zwei Jahre später wohnte an dieser Adresse die "Wwe (=Witwe) Joh.". Diese zog um 1930 in die Erichstraße 18 in eine Hinterhofwohnung. Das Adressbuch von 1932 weist für diesen Hof neben der Witwe Neick zwei weitere Familienmitglieder auf, die als "Arbeiter" vermerkt wurden und wahrscheinlich die Söhne der Witwe waren: H. Neick und Hans Neick. Und unter der alten Adresse Erichstraße 26 wird noch der Hafenarbeiter Otto Neick aufgeführt.

Folgt man den Eintragungen von 1933, lebte Hans Neick nun ebenso wie sein vermeintlicher Bruder Otto und ein weiterer Arbeiter mit dem Namen Rich. Neick, vermutlich ebenfalls ein Bruder, im Hof Erichstraße 26, jedoch in unterschiedlichen Wohnungen. Unter der Adresse Erichstraße 18 wird 1933 lediglich noch "H. Neick" aufgeführt, dem ein Jahr später der Eintrag "Wwe. H. Neick" folgt. Ob es sich bei dieser Witwe tatsächlich um die frühere Ehefrau von Hans Neick handelte und dieser somit verheiratet war, ist nicht mehr zu klären. Lediglich die Tatsache, dass Hans Neick am 19. Juli 1933 im KZ Fuhlsbüttel ums Leben kam, lässt diese Vermutung zu.

Hans Neick war Mitglied der KPD, die unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verboten wurde. Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 verschärfte sich die Verfolgung der Kommunisten; es folgten Massenverhaftungen von KPD-Funktionären und Mitgliedern. Wann der Arbeiter Hans Neick nach Fuhlsbüttel gebracht wurde, ist nicht bekannt. Ihm wurde, wie den meisten politischen Häftlingen, "Vorbereitung zum Hochverrat" vorgeworfen. Er wurde am 19. Juli 1933 ermordet oder in den Tod getrieben. Am selben Tag starben zwei weitere KPD-Mitglieder.

Auch wenn wir wenig über Hans August Neick in Erfahrung bringen konnten, bleibt mit der Verlegung eines Stolpersteins an seiner Wohnadresse wenigstens sein Name dauerhaft in Erinnerung.

© Gunhild Ohl-Hinz

Quellen: AB 1913–1934; Diercks, Gedenkbuch, 1987, S. 33.

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