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Bereits verlegte Stolpersteine



Libe Taube (geborene Marczak) * 1891

Hammer Landstraße 227 (Hamburg-Mitte, Hamm)

1941 Riga
ermordet

Weitere Stolpersteine in Hammer Landstraße 227:
Simon Taube, Alfred Weis, Walter Weis

Libe Taube, geb. Marczak, geb. 26.4.1891, deportiert am 6.12.1941 nach Riga,
Simon Taube, geb. 28.11.1896, Todesdatum 4.4.1942 KZ Buchenwald

Hammer Landstraße 219

Libe Taube, geb. Marczak, geb. 26.4.1891 in Dobra, war in erster Ehe mit Moritz Skorupa verheiratet. Aus der Ehe stammten drei Kinder, Max, geb. 5.5.1913, Jacob, geb. 28.1.1915, und Gertrud, geb. 18.1.1917. Diese brachte sie in die Ehe mit Simon Taube ein. Simon Taube wurde am 28.11.1896 in Koniecpol geboren. Da Simon Taubes Eltern, Abraham und Chai, geb. Wolfowitsch, aus Polen kamen, galt er als staatenlos.1932 traten Simon und Libe Taube der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg bei. Simon Taubes Einkommen als Kaufmann und Reisender war sehr gering. Das besserte sich erst 1933/34 und steigerte sich bis 1938.

Doch 1939 verschlechterte sich die Lage des Ehepaars drastisch, als Simon Taube erwerbslos wurde. Dann leistete er bis Dezember für ca. 150,– RM monatlich als Erdarbeiter "Pflichtarbeit". Danach, wieder ohne Einkommen, zog das Ehepaar in die Eiffestraße 48.

Über Libe Taubes Kinder ist wenig bekannt. Jacob und sein Vater Moritz wanderten nach Australien aus.

Zu Beginn des Jahres 1940 wurde Simon Taube verhaftet – den Haftgrund kennen wir nicht – und ins KZ Fuhlsbüttel eingewiesen, am 15. Februar 1940 in das KZ Dachau und von dort in das KZ Buchenwald verlegt. Im Februar 1941 wurden ihm laut Operationsbuch im KZ Dachau mehrere vereiterte Zehen des rechten Fußes amputiert. Simon Taube starb am
4. April 1942 in Buchenwald. Seine Urne wurde am 26. Juli 1942 auf dem Jüdischen Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Da war seine Frau schon deportiert worden. Libe Taube war in den Lehmweg 45 umgezogen und gehörte zum Transport nach Riga am 6. Dezember 1941. Wann Simon und Libe Taube zum letzten Mal etwas voneinander gehört haben, wissen wir nicht.

© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 4; 5; 6; StaH, 522-1, Jüdische Gemeinden, 391 Mitgliederliste 1935; BA Bln., Volkszählung 1939.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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