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Bereits verlegte Stolpersteine



Julius Lefebre * 1885

Eppendorfer Weg 172 (Eimsbüttel, Hoheluft-West)

1941 Lodz
1942 Chelmno ermordet

Weitere Stolpersteine in Eppendorfer Weg 172:
Aurelie Lefebre, Horst Lefebre

Julius Lefebre, geb. am 12.12.1885 in Zicker (Rügen), deportiert nach Lodz am 25.10.1941, in Chelmno am 10.5.1942 ermordet
Aurelie Lefebre, geb. Lewinsky, geb. am 13.5.1891 in Graudenz, deportiert nach Lodz am 25.10.1941, in Chelmno am 10.5.1942 ermordet
Horst Heinz Lefebre, geb. am 9.3.1921 in Hamburg, deportiert nach Lodz am 25.10.1941, in Chelmno am 10.5.1942 ermordet

Eppendorfer Weg 172

Die Eltern von Julius Lefebre waren Heymann und Rosa Lefebre, geb. Kolath. Julius Lefebre wurde in Zicker auf Rügen geboren. Er hatte acht Geschwister, von denen mindestens vier schon im Kindesalter starben. Der Vater war gebürtig aus Bärwalde, die Mutter aus Flatow. Seine Ehefrau Aurelie war die Tochter von Elias und Rosalie Lewinsky, geb. Conitzer. Sie stammte aus Graudenz in Westpommern, dem heute polnischen Grudziadz. Der gemeinsame Sohn Horst wurde 1921 in Hamburg geboren.

Julius Lefebre war Kaufmann. Seine Geschäftsadresse war die Süderstraße 29. In der Nähe der Süderstraße, nämlich in der damaligen Lorenzstraße 29, hatte die Familie auch gewohnt, bevor sie nach Hoheluft-West in den Eppendorfer Weg zog. Der Sohn war Lehrling in der Firma Isaac Levysohn Nachf. in der Mühlenstraße 42. Laut Adressbuch handelte die Firma mit Borsten. Vermutlich war es ein jüdisches Unternehmen. Horst Lefebre wohnte bei seinen Eltern.

Anfang der 1940er Jahre hatte die Familie einen Untermieter, den 1898 geborenen Josef Katzenellenbogen, der kurz nach der Familie Lefebre am 8. November 1941 nach Minsk deportiert wurde. Er hatte früher in der Habichtstraße gewohnt und war Schriftsetzer.

In Lodz lebte die Familie in der Siegfriedstraße 2, Wohnung 27. Ob und wo die Familienmitglieder arbeiteten, ist nicht bekannt. Alle wurden am 10. Mai 1942 ins Vernichtungslager Chelmno gebracht und ermordet.

Im Gedenkbuch des Bundesarchivs ist auch Albert Lefebre verzeichnet, der am 9. August 1889 ebenfalls in Zicker geboren wurde und ein Bruder von Julius Lefebre war. Für Albert Lefebre und seine Ehefrau Klara Lefebre, geb. Schlochauer, die aus Pasewalk stammte, liegen Stolpersteine in Pasewalk in der Baustraße. Beide wurden am 12. Februar 1940 von Stettin aus ins Getto Piaski deportiert. Aus dem polnischen Piaski erfolgten regelmäßig Transporte ins Vernichtungslager Belzec.


Stand: Mai 2022
© Susanne Lohmeyer

Quellen: 1; 2 (FVg 5553); 4; 5; 8; HAB II 1928, 1939; mail von Uri Shani vom 7.5.2022.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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