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Bereits verlegte Stolpersteine



Else Clara Stoppelman (geborene Goldschmidt) * 1910

Marckmannstraße 88 a (Hamburg-Mitte, Rothenburgsort)


HIER WOHNTE
ELSE CLARA STOPPELMAN
GEB. GOLDSCHMIDT
JG. 1910
FLUCHT 1938 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET

Weitere Stolpersteine in Marckmannstraße 88 a:
Alfred Stoppelman, Gerhard Stoppelman

Alfred Stoppelman, geb. 1.12.1911 in Hannover, deportiert aus den Niederlanden am 30.9.1942 nach Auschwitz
Else Clara Stoppelman, geb. Goldschmidt, geb. 7.6.1910 Hamburg, deportiert aus den Niederlanden am 2.8.1942 nach Auschwitz
Gerhard Stoppelman, geb. 25.1.1938 Hamburg, deportiert aus den Niederlanden am 2.8.1942 nach Auschwitz

Marckmannstraße 88a

Alfred Stoppelman kam als drittes Kind von Gerson Stoppelman, geboren am 3. April 1879 in Hamburg, und seiner Ehefrau Auguste, geb. Löbenstein, geboren am 11. Februar 1888, in Hannover zur Welt, obwohl die Familie ihren Wohnsitz in Hamburg hatte. Gerson Stoppelman betrieb am Grindel eine Schlachterei. Zu Alfreds 1907 und 1910 geborenen Schwestern Grete und Hedwig gesellten sich 1918 die Schwester Ilse und schließlich 1919 der Bruder Max hinzu.

Alfred Stoppelman gehörte wie sein Vater der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg an und folgte ihm auch beruflich. Er meldete am 11. Juli 1933 beim Bezirksamt Harvestehude einen Hausierhandel als "Händler mit Fleisch, Wurstwaren und geschlachtetem Geflügel" an und bereits am 3. April 1934 beim Bezirksamt Billwärder Ausschlag ein festes Gewerbe als "Händler mit Wild, geschlachtetem Geflügel und Eiern" mit der Geschäftsadresse Billhorner Röhrendamm 163.

Seit der Eröffnung seines Betriebs am 26. April 1934 ging das Geschäft gut. 1935 starb Auguste Stoppelman. Alfred Stoppelman, der bis dahin bei seinem Vater in der Rutschbahn 17 gewohnt hatte, heiratete Else Clara Goldschmidt und zog mit ihr in die Marckmannstraße 88a, wo am 25. Januar 1938 ihr Sohn Gerhard zur Welt kam.

Als Jude musste Alfred Stoppelman sein Geschäft aufgeben. Ohne Hoffnung auf eine Zukunft in Deutschland, emigrierte die Familie im September 1938 in die Niederlande, deren Staatsangehörigkeit Alfred Stoppelman besaß. Seine beiden Schwestern Grete und Hedwig lebten bereits in den USA, der Bruder Max gelangte nach Palästina. Im Dezember 1938 wanderten auch Ger­son Stoppelman und seine Tochter Ilse in die Niederlande aus, von wo sie in die USA weiterreisen zu können hofften. Sie lebten in Amsterdam, als die Niederlande von der Deutschen Wehrmacht besetzt wurden und die Judenverfolgung auch dort begann.

Als erste wurde Else Clara mit ihrem Sohn Gerhard am 2. August 1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich gleich ermordet wurden. Am 30. September folgten ihnen Alfred und am 5. Oktober Gerson Stoppelman. Ilse, verheiratete Dotsch-Stoppelman, wurde am 30. April 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und vermutlich ebenfalls unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.

© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 4; 5; StaH 376-3, Zentralgewerbekartei, VIII C c 1, 1915-1930/741-4, K 3922 552-1 Jüdische Gemeinden, 872 Jüd. Gemeindeblatt XII; Joodsmonument; Wamser/Weinke, Rechtlosigkeit, in: Jüdisches Leben am Grindel, S. 331ff.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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