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Karoline Kammrath (geborene Landau) * 1875

Nordschleswiger Straße 48 (Hamburg-Nord, Dulsberg)


HIER WOHNTE
KAROLINE KAMMRATH
GEB. LANDAU
JG. 1875
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
1944 AUSCHWITZ
ERMORDET

Karoline Kammrath, geb. Landau, geb. 11.7.1875 in Frankfurt/M., deportiert am 5.5.1943 nach Theresienstadt, weiterdeportiert nach Auschwitz am 15.5.1944

Nordschleswiger Straße 48

Karoline Kammraths Geburtsname war Landau. Sie war jüdischer Herkunft und stammte aus Frankfurt am Main. Offenbar war sie nie Mitglied der Hamburger Jüdischen Gemeinde, da für sie keine Kultussteuerkarte existiert und sie nicht in der Mitgliederliste der Gemeinde von 1935 verzeichnet ist. Verheiratet war sie mit dem nichtjüdischen Büroangestellten Fritz Wilhelm Kammrath, der im Jahr 1875 in Berlin geboren worden war; die Eheschließung erfolgte 1920 in Hamburg. In den Hamburger Adressbüchern der frühen 1940er Jahre erscheint er als Rentner mit Wohnanschrift in der Nordschleswiger Straße 48. Durch die Ehe mit ihrem nichtjüdischen Mann genoss Karoline Kammrath den relativen Schutz einer "privilegierten Mischehe", d. h., dass sie weiter in der gemeinsamen Wohnung mit ihrem Mann leben durfte, keinen Judenstern tragen musste und, zumindest bis Jahresbeginn 1945, von der Deportation befreit gewesen wäre. Durch den Tod ihres Mannes, Ende März 1943, verlor sie diesen Schutz jedoch und bereits am 5. Mai 1943 wurde sie mit einem Transport von 51 Hamburger Jüdinnen und Juden nach Theresienstadt deportiert. Nur wenige Tage nach ihrer Ankunft im Getto schickte man sie auf einen weiteren Transport ins Vernichtungslager Auschwitz, von wo es für sie keine Rückkehr mehr gab.

© Benedikt Behrens

Quellen: 4; 5; 7; StaH 552-1 (Jüdische Gemeinden), 992 e 2 (Deportationslisten); StaH 332-5 (Standesämter), 7274; Bundesarchiv, R 1509, Ergänzungskarten zur Volkszählung 1939; AB 1940–1942.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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