Namen, Orte und Biografien suchen


Bereits verlegte Stolpersteine



Karl Samuel Stern * 1898

Alfredstraße 38 (Hamburg-Mitte, Borgfelde)


HIER WOHNTE
KARL SAMUEL STERN
JG. 1898
DEPORTIERT 1942
GHETTO WARSCHAU
ERMORDET

Karl Samuel Stern, geb. 25.5.1898 in Berlin, deportiert am 14.4.1942 von Berlin ins Getto Warschau

Alfredstraße 38 (Alfredstraße 37)

Karl Samuel Stern kam im Februar 1936 aus Berlin nach Hamburg, von wo er schon im Jahr darauf nach Köln verzog. Er war der Sohn eines Disponenten, Leonar Stern, und dessen Ehefrau Cäcilie, geborene Zondig, beide jüdischer Religionszugehörigkeit.

Karl Samuel Stern war ledig geblieben. Als er am 14. Februar 1936 in die Deutsch-Israelitische Gemeinde Hamburgs eintrat, gab er als Beruf Schriftsteller an. Spuren seiner Werke ließen sich allerdings nicht finden.

Er lebte zunächst als Untermieter in der Alfredstraße 37 in Borgfelde bei Arthur Holle, der von dort aus einen Kaffeeversand betrieb. Nach einem halben Jahr zog er in die Hammerbrookstraße 33 in St. Georg, wo er, wiederum zur Untermiete, bei der verwitweten Schneiderin A. Piquard wohnte.

1937 begab sich Karl Samuel Stern nach Köln und kehrte zu einem uns nicht bekannten Zeitpunkt nach Berlin zurück.

Seine letzte Spur ist die Deportation in das Getto von Warschau am 14. April 1942 mit einem Sondertransport von 70 Personen. Dieser gehörte zu einem "normalen" Transport von 1000 Personen aus Potsdam und Berlin.

Auf der Transportliste ist Karl Samuel Stern als "Zeichner" verzeichnet, ohne Adresse. Er wurde als arbeitsfähiger Häftling aus dem Gefängnis heraus dem Transport zugeordnet. Nähere Informationen über seine Haft und über sein Ergehen nach der Ankunft in Warschau fehlen. Zu dem Zeitpunkt war er 44 Jahre alt.

Das Hamburger Gedenkbuch für die jüdischen NS-Opfer gibt als Ziel des Transports noch das Durchgangslager Trawniki an, wie es auf dem Aktendeckel steht. Inzwischen konnte der Zielort korrigiert werden.

Karl Samuel Stern wohnte in der Alfredstraße 37, der Stolperstein wurde aus verlegetechnischen Gründen vor dem gegenüberliegenden Haus Nr. 38 verlegt.

Stand: Dezember 2021
© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 4; 5; 8; Hamburger Adressbücher; https://collections.arolsen-archives.org/archive/1-2-1-2/?p=1&doc_id=11259953; https://collections.arolsen-archives.org/archive/127187727/?p=1&s=Stern%20Karl%20Samuel&doc_id=127187727; https://deportation.yadvashem.org/index.html?language=de&itemId=5092661&ind=1ot13.html; Abruf 10.12.2021.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

druckansicht  / Seitenanfang