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Bereits verlegte Stolpersteine



Marion Wertheimer * 1933

Rutschbahn 3 (Eimsbüttel, Rotherbaum)


HIER WOHNTE
MARION WERTHEIMER
JG. 1933
FLUCHT 1937 HOLLAND
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET

Weitere Stolpersteine in Rutschbahn 3:
Isaak Wertheimer, Ruth Wertheimer, Heinz Wertheimer

Marion Wertheimer, geb. am 12.8.1933 in Hamburg, über Westerbork/Niederlande am 7.9.1943 nach Auschwitz deportiert, dort ermordet am 10.9.1943

Rutschbahn 3

Marion kam als Tochter des Fensterputzers Isaak Wertheimer und seiner Frau Ruth, geb. Cohen, zur Welt.

Am 14. Februar 1935 zogen ihre Eltern mit ihr das erste Mal innerhalb Hamburgs um, in eine größere Wohnung in der Bornstraße 26. Am 9. Juli des gleichen Jahres wurde ihr Bruder Heinz-Emanuel geboren und etwa ein Jahr später wechselte die Familie erneut in eine größere Wohnung , diesmal in der Rothenbaumchaussee 101/103.

Ende Februar 1937 emigrierte Marion gemeinsam mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in die Niederlande. Sie folgten damit dem Vater, der das Deutsche Reich bereits im November des Vorjahres verlassen hatte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und mehreren Umzügen lebte die Familie schließlich ab November 1938 in der NieuwePrinsengracht 114 in Amsterdam.

Nach einigen mehr oder weniger unbehelligten Jahren des Lebens in Amsterdam, wo Marion zur Schule ging, spitzten sich die Verhältnisse mit dem Einmarsch der Wehrmacht auch in den Niederlanden zu.

So wurde Marion am 27. Mai 1943 gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder im KZ Westerbork inhaftiert. Sie verbrachten knapp zwei Monate in dem Lager und wurden am 17. Juli 1943 überraschend wieder entlassen – allerdings nur, um eine Woche später, am 24. Juli, erneut inhaftiert zu werden. Marion wurde wieder mit Mutter und Bruder, diesmal aber zudem auch zusammen mit ihrem Vater ins Lager eingeliefert.

Da Westerbork lediglich als Durchgangslager genutzt wurde, wurde auch die Familie Wertheimer bald weiterdeportiert. Der Transport, mit dem sie die Niederlande am 7. September Richtung Osten verließen, führte sie nach Auschwitz. Er erreichte das Vernichtungslager drei Tage später, am 10. September 1943. Dieser Tag ist gleichzeitig der angenommene Todestag Marions. Das Mädchen wurde zehn Jahre alt.

Aufgrund mangelnder Aufzeichungen über ihren Tod in den Lagerakten wurde das Mädchen, ebenso wie ihre Eltern und ihr Bruder, im Nachhinein auf den 31. Dezember 1945 für tot erklärt.

Stand Oktober 2014

© Anna-Katharina Kresin

Quellen: StaHH, 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 20789 Isak Wertheimer; StaHH, 522-1 Jüdische Gemeinden, 992b, Kultussteuerkartei der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg, Kultussteuerkarte Isak Wertheimer; StaHH, 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 38501 Ruth Wertheimer; www.bundesarchiv.de/gedenkbuch (Zugriff 29.07.2014); Stadsarchief Amsterdam, A64-24 Wertheimer, Isak; www.annefrank.org/de/Subsites/Zeitleiste (Zugriff 29.07.2014); Gutman, Israel (Hg.): Enzyklopädie des Holocaust. Band 3: Q–Z. München 1998, Sp. 1577–1579.

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