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Bereits verlegte Stolpersteine



Heinz Wertheimer * 1935

Rutschbahn 3 (Eimsbüttel, Rotherbaum)


HIER WOHNTE
HEINZ WERTHEIMER
JG. 1935
FLUCHT 1937 HOLLAND
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET

Weitere Stolpersteine in Rutschbahn 3:
Isaak Wertheimer, Ruth Wertheimer, Marion Wertheimer

Heinz-Emanuel Wertheimer, geb. am 9.7.1935 in Hamburg, aus den Niederlanden am 7.9.1943 nach Auschwitz deportiert, dort ermordet am 10.9.1943.

Rutschbahn 3

Heinz-Emanuel kam als Sohn des Fensterputzers Isaak Wertheimer (siehe derselbe) und seiner Frau Ruth (siehe dieselbe), geb. Cohen, zur Welt.
Zum Zeitpunkt seiner Geburt wohnte die Familie schon nicht mehr in der Rutschbahn 3, wo der Stolperstein verlegt ist, sondern war etwa drei Monate zuvor in eine größere Wohnung in der Bornstraße 26 gezogen. Als Heinz-Emanuel ca. ein Jahr alt war, bezog sie erneut eine größere Wohnung und lebte fortan bis zur Emigration in der Rothenbaumchaussee 101/103.
Ende Februar 1936 emigrierte Heinz-Emanuels Mutter Ruth dann mit ihm und seiner älteren Schwester Marion (siehe dieselbe) in die Niederlande. Damit folgten sie seinem Vater Isaak, der bereits im November des Vorjahres ausgewandert war. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und mehreren Umzügen lebte die Familie ab November 1938 in der Nieuwe Prinsengracht 114 in Amsterdam. Vermutlich besuchte Heinz-Emanuel hier die Grundschule.

Am 27. Mai 1943 wurde der Junge gemeinsam mit seiner Mutter und seiner Schwester im KZ Westerbork inhaftiert. Die Verhaftung erfolgte wahrscheinlich im Rahmen einer Razzia in Amsterdam einen Tag zuvor, bei der etwa 3000 Juden verhaftet und in das Lager eingewiesen wurden.
In Westerbork verbrachten Heinz-Emanuel und Marion mit ihrer Mutter knapp zwei Monate, bis sie am 17. Juli wieder entlassen wurden. Jedoch bereits eine Woche später, am 24. Juli, wurden sie – nun gemeinsam mit dem Vater – erneut im KZ inhaftiert. Westerbork war allerdings nur ein Durchgangslager. So wurde auch Heinz-Emanuel zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester nach nur kurzem Aufenthalt am 7. September 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz weiterdeportiert. Der Transport kam dort am 10. September an, wo Heinz-Emanuel wahrscheinlich am gleichen Tag, im Alter von acht Jahren, ermordet wurde.
Aufgrund fehlender Aufzeichnungen über seinen Tod in den Lagerakten wurde Heinz-Emanuel, ebenso wie seine Eltern und seine Schwester, nachträglich auf den 31. Dezember 1945 für tot erklärt.

Stand Oktober 2014

© Anna-Katharina Kresin

Quellen: StaHH, 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 20789 Isak Wertheimer; StaHH, 522-1 Jüdische Gemeinden, 992b, Kultussteuerkartei der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg, Kultussteuerkarte Isak Wertheimer; StaHH, 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 38501 Ruth Wertheimer; www.bundesarchiv.de/gedenkbuch (Zugriff 29.07.2014); Stadsarchief Amsterdam, A64-24 Wertheimer, Isak; www.annefrank.org/de/Subsites/Zeitleiste (Zugriff 29.07.2014); Gutman, Israel (Hg.): Enzyklopädie des Holocaust. Band 3: Q–Z. München 1998.

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