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Bereits verlegte Stolpersteine



Gregor Niessengart * 1919

Isestraße 61 (Eimsbüttel, Harvestehude)

1941 Minsk
ermordet

Weitere Stolpersteine in Isestraße 61:
Josepha Ambor, Else Baer, Hedi Baer, Ingrid Baer, Joseph Baer, Minna Benjamin, Rosalie Benjamin, Emma Dugowski, Henriette Dugowski, Hermann Dugowski, Ida Dugowski, Moritz Dugowski, Wanda Dugowski, Selly Gottlieb, Heinrich Ilse, Ella Meyer, Max Meyer, Otto Meyer, Sophie Philip, Michael Pielen, Gertrud Rosenbaum, Edmund Sonn

Gregor Alexander Niessengart, geb. 28.10.1919 in Altona, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz

Gregor Niessengart lebte als Kind mit seiner Mutter, Anna Niessengart, in Altona. 1929 ging er in die Talmud Tora Schule am Grindel. Seinen Zeugnissen ist zu entnehmen, dass er häufig gute Noten im Deutschunterricht bekam. 1935 verließ er die Schule. Gregor zog nach Borgfelde, wo er in der Klaus-Groth-Straße wohnte. Vermutlich machte er eine Lehre im landwirtschaftlichen Bereich.

In der Kultussteuerkartei ist auf seiner Karte das Wort "Lehrling" durchgestrichen, was darauf hindeuten könnte, dass er seine Lehre abbrechen musste, weil er kein "Arier" war. Desweiteren hatte ein Beamter "staatenlos" auf der Kartei ergänzt. Möglicherweise war seine Mutter als Ostjüdin nach Altona eingewandert.

Im Zuge der Ereignisse um den Novemberpogrom 1938 wurde Gregor verhaftet und in Fuhlsbüttel inhaftiert. Ab 1939 wohnte er am Eppendorfer Baum bei Blumenthal zur Untermiete. 1940 hat er laut Kultussteuerkartei noch gearbeitet. Seine letzte Adresse, bevor er im Oktober 1941 mit 22 Jahren nach Lodz deportiert wurde, war die Isestraße 61, wo er bei den Geschwistern Dugowski zur Untermiete wohnte.

Auf der Deportationsliste ist bei ihm als Beruf "Hechler" angegeben. Ein Hechler war ein Landarbeiter, der mit einer Sense Gras oder Getreide mähte.

Gregor hatte sich "freiwillig" zur Deportation gemeldet. Im Getto Lodz wurde ihm eine Un­ter­kunft in der Blattbindergasse zugewiesen, als "Arbeiter" war er vermutlich in einer der Getto-Werkstätten tätig. So hatte er Anrecht auf eine tägliche warme Mahlzeit, die oft nur aus einer wässrigen Suppe bestand. Gregor Niessengart überlebte die Schoah nicht.

© Maike Grünwaldt

Quellen: 1; 4; 8; StaH, 362-6 Talmud Tora Schule, 1245; StaH, 522-1 Jüd. Gemeinden, 992 e 2, Bd. 2; www.search.ancestry.com, Zugriff am 3.9.2009.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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