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Albert Behrend * 1891

Poolstraße 7 (Hamburg-Mitte, Neustadt)

1941 Lodz
ermordet 10.01.1942

Albert Behrend, geb. am 20.3.1891 in Neustettin, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz, dort gestorben am 10.1.1942

Poolstraße 7

Über das Leben von Albert Behrend ist kaum etwas bekannt. Er wurde am 20. März 1891 als Sohn des Drechslermeisters Siegmund (geb. 10.9.1851) und Amalie Behrend, geb. Kollath (geb. 11.10.1853), in Neustettin (heute Szczecinek/Polen) in Westpommern in der Bahnhofstraße 3 geboren. Seine Eltern hatten am 8. August 1881 in der Gemeinde Lubow (heute Lubów/Polen) geheiratet.

Wann der ledige Schneider seinen Geburtsort, der heute zu Polen gehört, verließ und nach Hamburg kam, ist unbekannt. Am 28. April 1934 trat er der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Hamburg bei. Allerdings wurde er laut Eintragungen auf seiner Kultussteuerkarte, die bis 1938 geführt wurde, nicht zu Abgaben von Steuern herangezogen, da er erwerbslos war. Albert Behrend wohnte in der Poolstraße 7. 1935 zog er als Untermieter zu dem Ehepaar Cäsar und Mathilde Koppel, die in der Peterstraße 34/35 lebten. Zuletzt war er bei dem Seemann E. Wiehl in der Rendsburger Straße 14, in Hamburg-St.-Pauli gemeldet. Dort erhielt er die Aufforderung, sich am 24. Oktober 1941 in der Niedersachsen Provinzialloge in der Moorweidenstraße einzufinden. Am nächsten Tag wurde er mit dem ersten Transport von Hamburg ins Getto "Litzmannstadt" nach Lodz deportiert. Albert Behrend hat den ersten Winter im Getto nicht überlebt, er starb am 10. Januar 1942 im "Getto Hospital".

Ein älterer Bruder von Albert lebte mit seiner Familie in Berlin. Max Behrend (geb. 12.12.1888) war Kürschner und Mützenmacher. Seine Frau Henriette Behrend, geb. Wolff (geb. 9.12.1891 in Kempen/Posen), war "Mützenstuzzerin". Auch der gemeinsame Sohn Rolf (geb. 8.10.1919 in Berlin) war als Hut- und Mützenmacher tätig. Die Familie wohnte in der Kommandantenstraße 68/69, von dort wurde sie am 14. November 1941 nach Minsk deportiert.


Stand: Juli 2018
© Susanne Rosendahl

Quellen: 1; 2; 5; 9; StaH 522-1 Jüdische Gemeinde Nr. 992 e 2 Band 1; http://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=3620041 (Zugriff 16.12.2015); www.ancestry.de (Geburtsregister von Max Behrend, Zugriff 5.4.2017); www.ancestry.de (Geburtsregister von Albert Behrend, Zugriff 5.4.2017); www.ancestry.de (Heiratsregister von Siegmund Behrend und Amalie Kollath, Zugriff 5.4.2017); Reuss/Schneider (Hrsg.): Berlin-Minsk, S. 384.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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