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Hermann Strübing * 1891

Barmbeker Straße 177 (Hamburg-Nord, Winterhude)


HIER WOHNTE
HERMANN
STRÜBING
JG. 1891
VERHAFTET
KZ FUHLSBÜTTEL
ERMORDET 27.11.1936

Hermann Strübing, geb. 30.6.1891 in Cammin bei Rostock, am 27.11.1936 in Hamburg gestorben (Suizid)

Hermann Strübing wohnte mit seiner Ehefrau und seinen drei Kindern in der Barmbeker Straße 177. Wann er nach Hamburg kam, ist nicht bekannt. Er war Polizist von Beruf und hatte den Rang eines Polizeimeisters erreicht, was dem militärischen Rang eines Feldwebels entsprach. 1933, nach der Ernennung des NS-Bürgerschaftsabgeordneten Alfred Richter zum Polizeisenator, war es zu politischen "Säuberungen" des Polizeiapparats gekommen, von denen Hermann Strübing nicht betroffen war. Er wird also weder der SPD, der KPD noch einer Gewerkschaft angehört haben.

Seit 1935 stand er durch mehrere homosexuelle Sexualkontakte unter der ständigen Strafandrohung des damaligen § 175 StGB. Am 25. November 1936 wurde er von der Gestapo bei einem Kontakt mit einem anderen Mann in einer öffentlichen Bedürfnisanstalt beobachtet, daraufhin festgenommen und in polizeiliche "Schutzhaft" in das KZ Fuhlsbüttel verbracht. Zwei Tage später, am 27. November 1936, nahm er sich dort das Leben.

© Ulrike Sparr und Bernd Rosenkranz(†)

Quellen: StaHH Staatsanwaltschaft Landgericht Strafsachen 373/37; www.hamburg-auf-anderen-wegen.de/Stolpersteine (einges. 24.09.07); AB 1936, Bd. 1; Herbert Diercks, Gedenkbuch "Kola-Fu", Hamburg, 1987, S. 41.

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