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Abraham Borensztejn, erschossen in der "Plantage" im KZ Dachau, im Hintergrund Wachturm und SS
© KZ Gedenkstätte Sachsenhausen

Abraham Borenstejn * 1892

Luisenweg 103 (Hamburg-Mitte, Hamm)


HIER WOHNTE
ABRAHAM BORENSTEJN
JG. 1892
1938 AUSGEWIESEN
ZBASZYN / POLEN
VERHAFTET
1939 FUHLSBÜTTEL
1940 DACHAU
TOT 15.5.1941

Abraham Borensztejn, geb. 13.3.1892, Todesdatum 15.5.1941 Dachau
Luisenweg gegenüber der Einmündung Sorbenstraße (Louisenweg 103)

Abraham Borensztejn besaß die polnische Staatsbürgerschaft und wurde mit Tausenden anderer polnischer Juden am 28. Oktober 1938 nach Zbaszyn in der Provinz Oppeln abgeschoben.

Abraham Borenstzejn, Hutmacher, war am 13.3.1892 in Warschau geboren worden. Wann er nach Deutschland kam und wann er heiratete, ist nicht bekannt. Seine Frau war "Arierin". Ein gemeinsamer Sohn wurde am 17.10.1925 in Hamburg geboren.

Als Abraham Borensztejn nach dem Ausweisungsbefehl der Polizeibehörde Hamburg das Deutsche Reichsgebiet umgehend zu verlassen hatte, mussten seine Frau und der Sohn in Hamburg zurückbleiben. Während etliche Abgeschobene illegal zurückkehrten, erhielten andere die Erlaubnis, sich noch einmal befristet an ihren Heimatort zu begeben, um ihre geschäftlichen Angelegenheiten abzuwickeln. So kam auch Abraham Borensztejn wieder nach Hamburg und versuchte, die Auswanderung der Familie zu betreiben. Im Sommer 1939 wurde ihm die Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt. Die Umzugsgutliste hatte er bereits erstellt. Doch mit Kriegsbeginn im September 1939, dem deutschen Überfall auf Polen, wurden alle polnischen Juden in "Schutzhaft" genommen und in Konzentrationslager eingewiesen. Ihre besonders schlimmen Haftbedingungen bewirkten, dass die Sterblichkeitsrate wesentlich höher als die der deutschen Gefangenen lag. Abraham Borensztejn saß zunächst im KZ Fuhlsbüttel ein und wurde 1940 in das KZ Dachau überstellt. Dort wurde er am 15. Mai 1941 ermordet. Es existieren zwei sog. Selbstmord-Photos von ihm, aufgenommen von der SS: Er liegt erschossen auf dem Feld der "Plantage" in Dachau.

© Hildegard Thevs

Quellen: 2 OFP 314-15 FVg 4937; FVg 5863; 4, 5; BA Bln., Volkszählung 1939; Auskunft der KZ Gedenkstätte Dachau.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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