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Rosalie (Rosa) Cohen (geborene Jacobsohn) * 1867

Grindelallee 180 (Eimsbüttel, Rotherbaum)


HIER WOHNTE
ROSALIE COHEN
GEB. JACOBSOHN
JG. 1867
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 31.8.1942

Rosalie (Rosa) Cohen, geb. am 15.6.1867 in Hamburg, deportiert am 15.7.1942 nach Theresienstadt, dort umgekommen am 31.8.1942

Grindelallee 180

Rosalie Cohen, auch kurz Rosa genannt, war die Tochter von Emil und Friedrike Jacobsohn, geborene Isack. Sie war verheiratet mit Oskar (Oscar) Hirsch Cohen, geboren am 24. September 1864. Seit 1913 waren Rosa und Oskar Mitglieder der Jüdischen Gemeinde. Beide hatten eine Tochter Bertha Lilli, geboren am 30. Juli 1894 in Hamburg. Als sie zur Welt kam, wohnten die Eltern noch in der Marktstraße 6, später zogen sie in die Grindelallee 89. Oskar Cohen betrieb eine Pfeifen-Manufaktur am Großen Burstah 9 in der Altstadt und hatte sich auf Modelle aus Bruyère-Holz spezialisiert. Er starb am 31. März 1932 im Alter von 67 Jahren.

Lilli zahlte 1922 erstmals Kultussteuer, in jenem Jahr hatte sie ihre erste Anstellung gefunden. Sie heiratete 1937 den zwölf Jahre älteren James Schindler, geboren am 27. November 1881 in Hamburg. Für ihn war es die zweite Ehe. 1939 wohnte das Ehepaar in der Werderallee (vorher und nachher Werderstraße) 9. Rosalie Cohen zog nach dem Tod ihres Mannes in die Grindelallee 180, danach wohnte sie zur Untermiete in der Rutschbahn. Im Oktober 1936 wurde sie vorübergehend in das jüdische Siechen- und Pflegeheim an der Schäferkampsallee 25–27 aufgenommen. Um 1941 musste sie in das "Judenhaus" Bornstraße 22 ziehen.

Ihre Tochter Lilli Schindler und deren Mann James wohnten inzwischen zur Untermiete in der Schlüterstraße 63 bei Wolf, ihre letzte Adresse vor der Deportation. Am 8. November 1941 wurden beide nach Minsk deportiert und dort ermordet.

Ein halbes Jahr später erhielt Rosalie Cohen in der Bornstraße den Deportationsbefehl. Die inzwischen 75 Jahre alte Frau wurde am 15. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie nur sechs Wochen überlebte. Am 31. August 1942 starb sie an "Altersschwäche".

Stand: Juli 2017
© Frauke Steinhäuser

Quellen: 1; 3; 4; 5; 8; 9; StaH 332-5 Standesämter 9104 u. 1838/1894, 488 u. 5483/1881; StaH 522-1 Jüdische Gemeinden 992 e 2 Band 2, Transport nach Minsk am 8. November 1941, Liste 1, u. Band 4, Transport nach Theresienstadt am 15. Juli 1942, Liste 1; www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/7971-rosalie-cohen.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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