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Dr. Richard Hoffmann * 1882
Isestraße 67 (Eimsbüttel, Harvestehude)
1941 Lodz
ermordet 14.3.1943
Weitere Stolpersteine in Isestraße 67:
Henriette Ballin, Edwin Ballin, Herbert Cohn, Käthe Cohn, Helene Felsenthal, Alfred Felsenthal, Elisabeth Hoffmann, Gertrud Horwitz, Hugo Horwitz, Amalie Salomon, Mathel Windmüller, Denny Windmüller
Elisabeth Hoffmann, geb. Danziger, verw. Haase, geb. 16.6.1886 in Köln; am 25.10.1942 deportiert nach Lodz, dort am 26.4.1944 umgekommen
Dr. Richard Hoffmann, geb. 4.3.1882 in Hamburg, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz, dort am 14.3.1943 umgekommen
Die Isestraße 67 ist die letzte Adresse des Ehepaares Hoffmann in Hamburg, bevor es nach Lodz deportiert wurde. Spätestens im Frühjahr zogen Hoffmanns hier ein, vorher wohnten sie in der Alten Rabenstraße.
Richard Hoffmann war der Sohn des Arztes Dr. Jacob, genannt Georg, Hoffmann, der seine Praxis am Gänsemarkt 64 führte. Kurz vor seinem Abitur an der Gelehrtenschule des Johanneums am 28. August 1900 trat er zum evangelischen Glauben über. Sein Studium an den Universitäten München, Freiburg und Berlin schloss er am 25. April 1904 in Berlin mit der ersten juristischen Prüfung ab.
Während seines Referendariats in Hamburg erwarb er am 3. August 1904 an der Universität Heidelberg den juristischen Doktorgrad. Sein zweites juristisches Examen bestand er am 17. Oktober 1907 in Hamburg. Eine Woche später wurde er zum Assessor und am 1. Oktober 1912 zum Amtsrichter ernannt. Während des Ersten Weltkriegs diente er bei der Militärverwaltung Oberbefehlshaber Ost und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Am 18. Januar 1926 zum Landgerichtsdirektor ernannt, übernahm er den Vorsitz einer Zivilkammer.
1930 heiratete er Elisabeth Haase, geb. Danziger, eine verwitwete Cousine, die aus ihrer ersten Ehe die Töchter Ursula und Renate mitbrachte. Durch Bescheid des Reichsministers der Justiz vom 19. Dezember 1935 wurde Richard Hoffmann auf Grund des § 4 Abs. 2 der 1. Verordnung zum Reichsbürgergesetz mit Ablauf des 31. Dezember 1935 in den Ruhestand versetzt. Die beiden Töchter verließen Deutschland Ende 1938 und gingen nach Großbritannien. Richard und Elisabeth Hoffmann zeigten den Behörden zwar im Juni 1941 an, in die USA auswandern zu wollen, konnten dies aber nicht mehr verwirklichen.
Mit dem ersten Hamburger Transport wurden sie am 25. Oktober 1941 nach Lodz deportiert. Von dort wandte sich Richard Hoffmann mehrfach unter der Anschrift Litzmannstadt-Getto, Hohensteinerstr. 43, Zimmer 33 an die Justizkasse und bat um Überweisung seines Ruhegehalts; wegen seines Alters habe er keine Arbeit und befinde sich in besonderer Notlage. Unter dem 22. Juli 1942 beschied ihn das Oberlandesgericht, dass sein Vermögen, zu dem auch die Versorgungsansprüche gehörten, zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen worden sei.
Richard Hoffmann ist am 14. März 1943, seine Ehefrau Elisabeth am 26. April 1944 in Lodz umgekommen.
© Heiko Morisse
Quellen: StaH, 241-2 – Justizverwaltung- Personalakten, Sign. A1619; AfW 040382.