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Arthur Schulze * 1897

Große Brunnenstraße 51/53 (Altona, Ottensen)


HIER WOHNTE
ARTHUR SCHULZE
JG.1897
IM WIDERSTAND / SPD
VERHAFTET 1945
KZ FUHLSBÜTTEL
LAGER KIEL-HASSEE
BEFREIT
TOT 28.5.1945

Arthur Schulze, geb. am 28.7.1897 in Lüneburg, verhaftet am 6.4.1945, Haft im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel und Lager Kiel-Hassee, gestorben an den Haftfolgen im Marinelazarett Bordesholm am 28.5.1945

Große Brunnenstraße 51/53

Der Schlosser Arthur Robert Wilhelm Schulze, zuletzt beschäftigt bei den Leonar-Werken in Wandsbek, war Mitglied der Hamburger Gruppe "Kampf dem Faschismus", auch "KDF- Gruppe" genannt – das Namenskürzel deckte sich absichtlich mit der nationalsozialistischen Parole "Kraft durch Freude". Aus einem anfangs losen Freundeskreis hatte sich eine Widerstandsgruppe entwickelt, in der auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene integriert waren. Die Gruppe versteckte politisch Verfolgte und jüdische Kinder, unterstützte Ausländer mit Lebensmittelkarten und verübte vereinzelt Sabotage in Produktionsbetrieben.

Ab 1944 legten die Widerständigen Waffenlager an und schmiedeten Pläne zur Unterstützung der Alliierten und zur Befreiung der Häftlinge aus dem KZ Neuengamme. Doch die Gruppe geriet ins Visier der Gestapo, mehrere Mitglieder wurden verhaftet und saßen im Gefängnis Fuhlsbüttel ein, darunter Arthur Schulze. Nach einer fünftägigen Haftzeit vom 6. bis 11. April 1945 im KZ Fuhlsbüttel musste er zusammen mit anderen Gefangenen am 12. April 1945 den "Todesmarsch" in das Auffanglager Kiel-Hassee, eine Haftstätte der schleswig-holsteinischen Gestapo, antreten, wo er bis zur Befreiung der Häftlinge am 4. Mai 1945 überlebte. Er wurde umgehend ins Marinelazarett Bordesholm eingeliefert, wo er zwei Wochen später, am 28. Mai, im Alter von 47 Jahren an akuter Herzmuskelschwäche starb.

Arthur Schulze hinterließ seine Ehefrau Elise Schulze, geb. Lüttchens, und zwei erwachsene Kinder, Ruth Zacharias, geb. Schulze, geb. 1924, und Reinhold Schulze, geb. 1928.

Elise Schulze gab 1946 gegenüber dem Sonderhilfsausschuss Hamburg an, ihr Mann sei an den Folgen der Misshandlung und Unterernährung während der Haftzeit gestorben.

Stand: Juli 2017
© Birgit Gewehr

Quellen: StaH 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 20224 (Schulze, Arthur), 20226 und 22457 (Schulze, Elise); Sparr, Stolpersteine in Winterhude, S. 135 f.; Diercks, Gedenkbuch "Kola-Fu", S. 42–45; Hochmuth/ Meyer, Streiflichter, S. 461–464.

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