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Fritz Stemmler * 1894

Immermannstraße 8 (Altona, Altona-Nord)


HIER WOHNTE
FRITZ STEMMLER
JG. 1894
VERHAFTET 20.9.1939
GEFÄNGNIS HOLSTENGLACIS
ERMORDET 5.12.1939

Fritz Georg Karl Stemmler, geb. 12.6.1894 in Hamburg, verhaftet und am 20.9.1939 eingeliefert ins Untersuchungsgefängnis Holstenglacis, dort ermordet am 5.12.1939

Stadtteil Altona, Immermannstraße 8


Fritz Stemmler wurde am 12. Juni 1894 im Hamburg geboren. Über seine Kindheit, Jugend und Ausbildung ist uns nichts bekannt. Er arbeitete als Jagd-, Güter- und Grundstücksmakler. Seine letzte Geschäftsadresse lautete Rathausstraße 29 in Hamburg.

Er war verheiratet mit Emma geb. Thomsen, die Ehe wurde am 9. März 1935 in Altona geschlossen. Das Ehepaar Stemmler wohnte in der Immermannstraße 8 in Altona.

Welche Gründe zu Fritz Stemmlers Verhaftung führten, ist nicht mehr zu klären, eine Anklageschrift oder Prozessakten existieren nicht (mehr). Die Einlieferung ins Untersuchungsgefängnis Holstenglacis erfolgte am 20.September 1939. Auf der Untersuchungshaftkarteikarte steht der Vermerk: "Streng trennen von allen politischen Gefangenen', Grund der Einlieferung: 'Heimtücke'."

Familienangehörige berichteten, dass Fritz Stemmler zu einem Geschäftstreffen verabredet gewesen sei, das im Jagdhaus einer großen Hamburger Firma stattfinden sollte. Von dort sei er nicht zurückgekommen.

Seine Ehefrau erhielt später die Nachricht, dass ihr Mann in der Untersuchungshaft verstorben sei. Die Urne könne ihr, gegen Erstattung der Kosten, zugestellt werden, eine öffentliche Trauerfeier dürfe es nicht geben. Eine Beisetzung im Familiengrab ist in den Unterlagen der Friedhofsverwaltung nicht dokumentiert.

Die Familie vermutete, dass unvorsichtige Äußerungen über den Einmarsch der deutschen Truppen in Polen zur Verhaftung geführt hätten, da der Gastgeber als überzeugter Nationalsozialist bekannt war.

Fritz Stemmler starb am 5. Dezember 1939 im Untersuchungsgefängnis Holstenglacis, die Angehörigen bezweifelten die offizielle Todesursache "Suizid durch Erhängen".


Stand: Juli 2019
© Margrit Rüth

Quellen: StaH 331-5 Polizeibehörde-Unnatürliche Sterbefälle Nr. 170/40; StaH 242-1 II_27511 / 741-4 Fotoarchiv, A 262; Hamburger Adressbuch 1939.

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