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Joseph Baer * 1889
Simon-von-Utrecht-Straße 79 (Hamburg-Mitte, St. Pauli)
HIER WOHNTE
JOSEPH BAER
JG. 1889
DEPORTIERT 1941
ERMORDET IN
MINSK
Joseph Baer, geb. 22.12.1889 in Lübeck, deportiert am 8.11.1941 nach Minsk
Simon-von-Utrecht-Straße 79 (Eckernförderstraße 78)
Joseph Baer war ein Sohn von Aron und Caroline Baer, geborene Cohn. Spätestens seit 1927, dem Jahr, in dem er erstmals bei der Israelitischen Gemeinde Hamburgs besteuert wurde, lebte er in Hamburg. Als Angestellter und Kaufmann erzielte er bis einschließlich 1935 ein steuerpflichtiges Einkommen. Zwischen Januar und Mai 1936 war er erwerbslos, ab Juni selbstständig. Seine Einkünfte müssen gering gewesen sein, denn er entrichtete deutlich niedrigere Beiträge an die Jüdische Gemeinde als vor der Erwerbslosigkeit.
Die Gemeinde führte ihn bis 1935 doppelt. Die ältere Karte besagt, dass Joseph aus der Kielerstraße 26, der heutigen Clemens-Schultz-Straße, in die Annenstraße 5 zog. Auf der neueren Kultussteuerkarte wurden Joseph Baers Wohnsitze unter folgenden Anschriften verzeichnet: in der Eckernförderstraße 78, der Sophienstraße 34 – heute Detlev-Bremer-Straße –, der Annenstraße 5, der Vereinsstraße 89, der Großen Bergstraße 146 in Altona. Spätestens seit Mai 1939 lebte er in der Sonninstraße 16, der heutigen Biernatzkistraße in Altona. Das Haus wurde – wie auch die Häuser Nummer 12 und 14 – später zu einem "Judenhaus" erklärt. Joseph Baer blieb ledig. Auf der Namensliste derer, die am 8. November 1941 nach Minsk deportiert werden sollten, wurde er als Arbeiter aufgeführt. Sein Todesdatum ist unbekannt.
© Christiane Jungblut
Quellen: 1; 2; 4; 5; 8; StaH 522-1 Jüd. Gemeinden, 992 e 1 Band 2.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.
Hier abweichend:
(2) Bundesarchiv Berlin, R 1509 Reichssippenamt, Ergänzungskarten der Volkszählung vom 17. Mai 1939