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Alfons Höpfner * 1897

Bartelsstraße 10 (Altona, Sternschanze)


HIER WOHNTE
ALFONS HÖPFNER
JG. 1897
VERHAFTET 1941
KZ FUHLSBÜTTEL
TOT AN HAFTFOLGEN
1.4.1942

Alfons Kurt Paul Höpfner, geb. am 14.6.1897 in Braunschweig, gestorben am 1.4.1942 in Hamburg

Bartelsstraße 10 (Bartelsstraße 8)

Der Büroangestellte Alfons Höpfner kam 1897 in Braunschweig als Sohn des Richard Höpfner und dessen Ehefrau Anna Berta, geb. Görsch, zur Welt und wurde evangelisch-lutherisch getauft. Er gehört zu den NS-Opfern, deren Biographien aufgrund der Strafaktenvernichtungen der 1990er Jahre kaum rekonstruierbar sind. Sie wurden sozusagen ein zweites Mal ausgelöscht. Lediglich zwei Gefangenenkarteikarten und die chronologischen Abrechnungen der "Schutzhaft"-Kosten des Konzentrationslagers Fuhlsbüttel geben schwache Einblicke in sein Verfolgungsschicksal als Homosexueller. Der Kontakt zu seinen Eltern scheint trotz seines nach Hamburg verlagerten Lebensmittelpunktes nicht abgebrochen zu sein, denn der Vater wird am 19. Dezember 1941 als zu benachrichtigender Angehöriger bei seiner Einlieferung in das Untersuchungsgefängnis Hamburg-Stadt am Holstenglacis 3 aufgeführt. Seine Mutter war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.

Wenige Tage zuvor, am 13. Dezember 1941, war Alfons Höpfner von dem für "Delikte" Homosexueller in Hamburg zuständigen 24. Kriminalkommissariat verhaftet worden und als "Schutzhäftling" im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert. Die zunächst unter verschärften Haftbedingungen und dann in der Untersuchungshaft durchgeführten Verhöre und Ermittlungen mündeten anscheinend in ein rasches Geständnis, sodass Alfons Höpfner bereits am 17. Februar 1942 vom Amtsgericht Hamburg wegen eines "Verbrechens" nach § 175 zu einer Gefängnisstrafe von vier Monaten verurteilt wurde. Die erlittene Untersuchungshaft wurde auf seine Strafdauer angerechnet, sodass nach seiner Überstellung am 10. März 1942 in die Haftanstalt Hamburg-Harburg sein Haftende bereits für den 10. April 1942 in Aussicht stand. Ob er sich erst hier oder bereits zuvor in der "Schutz"- oder Untersuchungshaft eine Lungenentzündung zugezogen hatte, kann nicht mehr festgestellt werden. Jedenfalls erzwang diese Erkrankung, die auf beide Lungenflügel und das Rippenfell übergriff, seine vorzeitige Entlassung am 31. März 1942 in das Städtische Krankenhaus Harburg, wo er bereits einen Tag später, am 1. April 1942, im Alter von 44 Jahren an Kreislaufversagen verstarb.

Alfons Höpfners letzter Wohnsitz als Untermieter war ein Zimmer im ersten Stock des Hauses Bartelsstraße 8 (heute Hausnummer 10). An dieser Adresse erinnert ein Stolperstein an sein Verfolgungsschicksal.

Stand September 2015

© Ulf Bollmann

Quellen: StaH, 242-1 II Gefängnisverwaltung II, 10189 a und Ablieferung 13; 331-1 II Polizeibehörde II, Ablieferung 15, Band 1; StaH 332-5 Standesämter, 11855 (Eintrag Nr. 436).

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