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Karl Johann August Hacker * 1906

Weidestraße 125 (Hamburg-Nord, Barmbek-Süd)

KZ Fuhlsbüttel
ermordet 23.11.1933 KZ Fuhlsbüttel / KPD

Karl Johann August Hacker, geb. 11.4.1906, am 23.11.1933 im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel ermordet

Weidestraße 125

Der Maschinenbauer Karl Hacker wurde in Hamburg geboren. Mit seiner Ehefrau Irmgard Enke hatte er einen gemeinsamen Sohn, Peter, welcher am 10. Juli 1931 in Hamburg zur Welt kam. Die Familie lebte in einer kleinen Wohnung in Barmbek in der Weide­straße 125.

Schon in seiner Jugend war Karl Hacker politisch aktiv und trat dem Kommunistischen Ju­gend­ver­band Deutschland (KJVD) bei. Als Erwachsener wur­de er Mitglied der KPD und engagierte sich zudem im Arbeitersport, dem RS (Rotsport) "Fichte". Kurz vor seiner Ver­haftung wurde Karl Hacker zum Vorsitzenden des Barmbeker Kraftsportvereins gewählt.

Während der Voruntersuchung zum Rotsport-Prozess "Walter Bohne und Genossen" wurde Karl Hacker am 23. Oktober 1933 von der Gestapo verhaftet und ins Polizeigefängnis Fuhls­büttel gebracht. Der Grund für die Verhaftung lautete auf "Vorbereitung zum Hochverrat".

Seine Ehefrau Irmgard Hacker erhielt am 23. November 1933 die Nachricht vom angeblichen Suizid ihres Ehemannes. Ein Familienangehöriger durfte die Leiche in Augenschein nehmen, entdeckte an ihr Würgemale und erstattete Mordanzeige. Das Verfahren wurde später er­geb­nislos eingestellt. Willi Gerlach, ein Freund Karl Hackers, berichtete über dessen Tod in Fuhls­büttel:

"Nach Abschluss der Vernehmung kam ich bis zum 31. Dezember 1933 ins KOLA-FU. Dort erlebte ich den Tod unseres Freundes Karl Hacker, der, als Funktionär des Hamburger Kraft­sport­vereins festgenommen, im November 1933 von der SA zu Tode gemartert und dann aufgehängt wurde. Ich sah ihn selbst in seiner Zelle hängen."

Karl Hacker starb im Alter von 27 Jahren. Seine Familie hatte auch nach seinem Tod noch unter der Verfolgung und Bedrohung durch die Gestapo zu leiden.

© Carmen Smiatacz

Quellen: StaHH 213-9, Staatsanwaltschaft Oberlandesgericht, OIV 354/33; StaHH 332-5, Personenstandsunterlagen, 9867 und 191/1933; Diercks: Gedenkbuch "KOLA-FU", S. 21; Hochmuth/Meyer: Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand, S. 317, S. 322; VVN, Hinterbliebenenkartei; VVN, H9 Hacker, Peter; Totenliste Hamburger Widerstandskämpfer und Verfolgter 1933–1945.

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