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Ella Hattendorf * 1894
Isestraße 69 (Eimsbüttel, Harvestehude)
1941 Riga
Weitere Stolpersteine in Isestraße 69:
Liesel Abrahamsohn, Johanna Adelheim, Henry Blum, Rosalie Blum, Louis Böhm, Gertrud Böhm, Bertha Brach, Hillel Chassel, Irma Chassel, Michael Frankenthal, Erna Gottlieb, Frieda Holländer, Gertrud Holländer, Henriette Leuschner, Elfriede Löpert, Helene Löpert, Walter Löpert, Ella Marcus, Ernst Maren, Josephine Rosenbaum, Günther Satz, Selma Satz, Else Schattschneider, Gottfried Wolff, Lydia Wolff
Ella Hattendorf, geb. 24.4.1894 in Osternburg/Oldenburg, am 6.12.1941 deportiert nach Riga
Ella Hattendorf wuchs in Oldenburg auf. Nach der Grundschule besuchte sie dort bis zu ihrem 16. Lebensjahr die Caecilienschule, eine renommierte Töchterschule. Danach wird sie eine kaufmännische Ausbildung bekommen haben. Wir wissen, dass sie von 1924 bis 1936 in einer Lack- und Farbenfabrik in Oldenburg als Buchhalterin beschäftigt war.
In Hamburg besaß sie gemeinsam mit ihrer Schwester Frieda zwei Grundstücke in Barmbek, die im Dezember 1939 gemäß des Durchführungserlasses des Reichswirtschaftsministeriums verkauft wurden. Der Erlös kam auf ein Konto, über das die Schwestern keine freie Verfügung hatten. Außerdem mussten sie 5000 RM "Judenvermögensabgabe" leisten.
Ella Hattendorf verlor ihre Anstellung in Oldenburg wahrscheinlich deshalb, weil sie Jüdin war. Sie verließ ihre eigene Zweizimmerwohnung und zog mit ihrer 70-jährigen Mutter, Nanny Hattendorf, nach Hamburg, wo Verwandte lebten. Mutter und Tochter wohnten zuerst in der Ostmarkstraße 6 (heute wieder Hallerstraße), dann in der Moltkestraße, bis sie am 4. Oktober 1940 zur Untermiete in ein Zimmer in der Isestraße zogen. Gut ein Jahr später, am 6. Dezember 1941, wurde Ella Hattendorf von dort nach Riga deportiert.
Ihre Mutter musste noch ins "Judenhaus" in der Benneckestraße ziehen. Sie wurde am 15. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und zwei Monate später in Treblinka ermordet. Für sie wurde ein "Stolperstein" in der Hallerstraße 6 verlegt.
Auch Ellas Schwester Frieda wurde Opfer der Schoah, ebenso wie ihre Schwester Grete Levin, die seit 1938 als Hausangestellte in Hamburg gearbeitet hatte (siehe: Stolpersteine in Hamburg-Winterhude, S. 93).
Eine dritte Schwester, Emma, war 1939 mit ihrem Mann und zwei Kindern ausgewandert und überlebte.
© Christa Fladhammer
Quellen: 1; 2; 5; 8; AfW 2240496.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.