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Kurt Hirsch * 1915
Eschenstieg 3 (Eimsbüttel, Eimsbüttel)
HIER WOHNTE
KURT HIRSCH
JG. 1915
DEPORTIERT 1941
ERMORDET IN
MINSK
further stumbling stones in Eschenstieg 3:
Johanna Hirsch, Reinhard Rosenthal, Else Rosenthal, Josephine Rosenthal
Kurt Hirsch, geboten am 31.10.1915 in Frimmersdorf, deportiert am 8.11.1941 ins Getto Minsk, dort verschollen
Eschenstieg 3
Kurt Hirsch wurde am 31.10.1915 als Sohn des jüdischen Ehepaares Max und Rike Hirsch in Frimmersdorf im Rheinland geboren. Über seine Kindheit und Schulbildung ist nichts bekannt.
1931, mit 16 Jahren, begann Kurt eine Schlachterlehre in der alteingesessenen jüdischen Metzgerei Leopold in der Grabenstraße 16 in Königswinter (daselbst Stolpersteine für Mathilde, Selma und Max Leopold). Nach bestandener Gesellenprüfung verließ Kurt im Mai 1934 Königswinter. Möglicherweise arbeitete er für einige Zeit in der von Alfred Jacobsohn geführten Pension Adler in Bad Nenndorf. Dort, in der Parkstraße 8, erinnert ein Stolperstein an ihn (Die groben biographischen Angaben dort widersprechen allerdings den hier recherchierten Angaben).
Im Juli 1934 meldete sich Kurt Hirsch bei der Jüdischen Gemeinde in Hamburg an. Arbeit hatte er in der Schlachterei von Gustav Kaiser in der Großen Prinzenstraße 43 in Altona gefunden. Seine Steuerkarte bei der Jüdischen Gemeinde vermerkt unter dem Datum 4.1.1937 "unbekannt" verzogen.
Da war Kurt nach Hamburg in die Wohnung von Josephine Rosenthal im Eschenstieg 3 in Eimsbüttel gewechselt. Die wohnte dort mit ihren Töchtern Else und Johanna sowie Johannas Sohn Reinhard (siehe Biografie www.stolpersteine-hamburg.de). Um die Wohnung finanzieren zu können, hatte sie zwei Zimmer untervermietet. Als jüdischer Schlachter fand Kurt Hirsch im nationalsozialistischen Deutschland keine neue Anstellung. Deshalb verdingte er sich beim Hamburger Tiefbau-Unternehmen Vogt als "Erdarbeiter", für 73 Pfennige pro Stunde.
Kurt Hirsch und Johanna Rosenthal wurden ein Paar. Sie heirateten am 7. Juli 1939 und wohnten weiterhin bei der Mutter. Kurt adoptierte Johannas Sohn nicht. Anfang 1940 wurde Kurt arbeitslos, Ende des Jahres traf dies dann auch seine Frau Johanna, die bis dahin als Haushaltshilfe und Putzfrau gearbeitet hatte.
Mitte Dezember 1940 wurden die beiden in ein sogenanntes "Judenhaus" in die Breite Straße 56 in Altona eingewiesen. Ihren Sohn Reinhard ließ Johanna bei der Mutter im Eschenstieg zurück. In "Judenhäusern" konzentrierten die Nationalsozialisten jüdische Menschen, denen sie 1939 per Gesetz den Mieterschutz entzogen hatten. Die Häuser wurden von der Geheimen Staatspolizei kontrolliert und dienten später auch als Sammelorte für Deportationen.
Im Februar 1941 wurde Kurt Hirsch laut Fürsorge-Akte erwerbsunfähig geschrieben. Am 8. November 1941 dann wurden Kurt und Johanna Hirsch ins Getto Minsk deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.
© Christoph Macherauch
Quellen: 1, 5; StaH 351-11_26926; 351-11_40960; 352-11_412; 362-6/10_21; 362-6/10_51; 362-6/10_21 Schülerregister (verfilmt: 741-4_Fotoarchiv Sa1246); 362-6/10_51 An- u. Abmeldung von Lehrern u.- Schülern (verfilmt: 741-4_Fotoarchiv Sa1254/Sa 1255); Institut für die Geschichte der deutschen Juden (Hg.): Das Jüdische Hamburg: Ein historisches Nachschlagewerk. Hamburg 2006: www.stolpersteine-ibbenbüren.de (3/2025); https://wiki.ibb.town/Stolpersteine (3/2025); https://infostation.synagoge-stadthagen.de/startseite.html (3/2025); Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen "Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe", E-Book, Münster 2021; Katholische Kirche Ibbenbüren, "Die Ibbenbürener Juden in den Jahren 1933 – 1945" https://www.katholisch-ibb.de (3/2025); Boesenberg, Düttmann, Ortgies: Machtsicherung. Ausgrenzung. Verfolgung. Nationalsozialismus und Judenverfolgung in Ibbenbüren. Herausgegeben vom Historischen Verein Ibbenbüren e.V. Ibbenbüren 2010; Gabriele Wasser/Eli Harnik "Schicksale jüdischer Königswinterer" Königswinter 2022, https://www.koenigswinter.de/de/datei/anzeigen/id/112144,1081/stolpersteine_broschuere_altstadt.pdf (3/2025).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".