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Martha Baumstein * 1891

Rhiemsweg 12 (Hamburg-Mitte, Horn)


HIER WOHNTE
MARTHA BAUMSTEIN
JG. 1891
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET

Martha Baumstein, geb. 12.5.1891 in Elbing, deportiert am 1.3.1943 von Berlin nach Auschwitz

Rhiemsweg 12

Martha Baumstein wohnte nur wenige Jahre in Hamburg. Sie entstammte einer kinderreichen jüdischen Familie, aus der offenbar nur ihr Bruder Alfred in Hamburg lebte. Martha Baumstein wurde am 12. Mai 1891 in Elbing geboren, zwei Jahre nach ihrem Bruder Erwin, geboren am 12. August 1889. Bruder Alfred kam acht Jahre später, am 9. Juni 1899, in Schwerin an der Warthe zur Welt. Über die anderen vier Geschwister, zwischen 1883 und 1890 geboren, ist nur bekannt, dass ein Bruder aus unbekannter Ursache mit 46 Jahren starb und vermutlich zwei von ihnen wie Erwin und Martha Baumstein der Shoah zum Opfer fielen. Ihre Mutter Lina Baumstein, geb. Lipowski, starb mit 44 Jahren bei einer Geburt, der Vater, David Baumstein, starb mit 74 Jahren eines natürlichen Todes.

Einzelheiten der Umzüge der Familie David Baumstein, insbesondere nach dem Tod Lina Baumsteins, sind nicht bekannt. Alfred Baumstein besuchte in Seesen/Harz die Realschule bis zum Einjährigen, absolvierte eine Lehre als Textilkaufmann und nahm anschließend Angestelltentätigkeiten in Posen und Danzig auf, bis er mit 22 Jahren als Vertreter nach Hamburg kam. Dort arbeitete er bis zu seiner Entlassung 1935 als Angestellter, dann als selbstständiger Reisender, und erzielte ein sehr gutes Einkommen. Es entsprach seinem Selbstverständnis, seine Familie allein zu ernähren und ihr ein gutbürgerliches Leben zu ermöglichen. Zu seiner Familie gehörten seine Frau Hertha, geb. Angress, geboren am 30. Oktober 1904 in Neuheiduk, ihre beiden 1930 und 1933 geborenen Töchter Lilian und Ivonne Golde, und mindestens von 1934 bis 1936 seine Schwester Martha. Sie kam aus Berlin, wohnte bei der Familie ihres Bruders und arbeitete als Wirtschafterin. Näheres über ihre Berufstätigkeit ließ sich nicht herausfinden. 1936 verließ sie Hamburg. Vermutlich kehrte sie nach Berlin zurück, wo ihr Bruder Erwin mit seiner Frau Ida, geb. Czermak, geboren am 15. Oktober 1899 in Skulsk, lebte. 1938 wanderten Alfred Baumstein und seine Familie nach Montevideo aus.

Martha Baumstein wurde am 1. März 1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert, ihr Bruder Erwin und ihre Schwägerin Ida am 20. Januar 1944. Damit verloren sich ihre Lebensspuren.

© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 4; 5; StaH, 351-11 AfW, 090601, 301004; 552-1 Jüdische Gemeinden, 391.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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