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Balthasar Brand * 1891

Hammerbrookstraße 47 b (vormals Nr. 61) (Hamburg-Mitte, Hammerbrook)

KZ Fuhlsbüttel
ermordet 29.07.1936

Balthasar Brand(t), geb. 18.9.1891, gestorben am 30.7.1936 im Konzentrationslager Fuhlsbüttel

Balthasar Brand war zum Zeitpunkt seiner Verhaftung als Schneidergeselle tätig, ohne Mitglied in der Deutschen Arbeitsfront zu sein. Dass er dieser Zwangsorganisation, der eigentlich alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber beitreten mussten, nicht angehörte, scheint bereits darauf hinzudeuten, dass er dem NS-Regime ablehnend oder zumindest distanziert gegenüberstand.

Im Juli 1936 wagte er es im Lokal "Weltecke" in der Hammerbrookstraße, also in der Nähe seiner damaligen Wohnung, einen Mann, der ihn später bei der Gestapo anzeigen sollte, anzusprechen und ihn zum folgenden Sonnabend in das "Lokal von Kohut" einzuladen, da dort zwei Schweden sein würden, um dort "über das heutige Deutschland auf(zu)klären", wie es in einer Meldung der Hamburger Gestapo an ihre Zentrale in Berlin vom 28. Juli 1936 hieß. Die kurze Meldung enthält die Bewertung, es habe sich "um Aufklärung im kommunistischen Sinne" gehandelt. Daraufhin sei Balthasar Brand "zur Klärung der ganzen Angelegenheit in Schutzhaft genommen" worden. Durch Listen des Konzentrationslagers Fuhlsbüttel ist dokumentiert, dass er vom 27. bis 30. Juli 1936 auf der Häftlingsverpflegungsliste stand, also demnach an dem zuletzt angegebenen Tag ums Leben gekommen sein muss (Herbert Diercks gibt den 29. Juli als Todestag an).

© Benedikt Behrens

Quellen: StaH 213-8 Staatsanwaltschaft OLG-Verwaltung, Al. 2, 452 a E 1, 1a; StaH Mikrofilm Bundesarchiv Berlin PSt 3/250, S. 190, 195; Diercks, Herbert, Gedenkbuch Kola-Fu. Für die Opfer aus dem Konzentrationslager, Gestapogefängnis und KZ-Außenlager Fuhlsbüttel, Hamburg 1987, S. 17.

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