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Wassili Efimow * 1921

Wasserkamp (Hamburg-Nord, Ohlsdorf)


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WASSERKAMP
WASSILI EFIMOW
GEB. 1921
ERMORDET 12.4.1944

Weitere Stolpersteine in Wasserkamp :
Valerin Golubew

Wassili Efimow, geb. am 23.1.1921 in Treschwno/Leningrad/ heute St. Petersburg, verstorben am 12.4.1944 in Hamburg

Wasserkamp

Wassili Efimow (geb. 23.1.1921 in Treschwno/Leningrad) war der Sohn von Maria und Wassili Efimow, griechisch-orthodoxen Glaubens und ledig. Aus seiner Heimat Russland (damals Sowjetunion) nach Hamburg verschleppt, musste er für die Firma Gustav Sundermann, Baumschulen und Gärtnerei Lokstedt, Hauptstraße 13 (heute Niendorf, Tibarg) als "Ostarbeiter" Gartenbauarbeiten leisten und war im Lager Wasserkamp untergebracht.

Am 4. März 1944 wurde er im Allgemeinen Krankenhaus Langenhorn aufgenommen. Wenige Wochen später verstarb er dort am 12. April 1944 um 4:30 Uhr. ln der Todesanzeige des Krankenhauses ist als Todesursache "gedeckte Magenperforation und Peritonitis" (gedeckter Magendurchbruch und Bauchfellentzündung) und als unterzeichnender Arzt Blumenthal angegeben.

Wassili Efimow war 23 Jahre alt.

Sieben Tage später fand seine Beisetzung durch die Großhamburgische Bestattungsgesellschaft (GBG) am 19. April 1944 auf dem Friedhof Ohlsdorf statt. Er kam in ein Sammelgrab mit neun unbekannten Toten, Grablage Bp 73, Reihe 5, Nr. 9. Eine Grabsteinplatte mit seinem eingemeißelten Namen und seinem Geburts- und Sterbedatum erinnert dort noch heute an ihn.

In der Ausländermeldekartei ist eine Marija Efimowa (geb. 1893 in Leningrad), von Beruf Bäuerin, unter der Nummer 087548 aufgeführt. Sie war seit dem 24. Februar 1944 im Lager Wasserkamp registriert und musste ebenfalls für die Firma Sundermann Zwangsarbeit leisten. Zwar sind keine Angaben zum Familienstand bei ihr notiert, aber es könnte durchaus Wassilis Mutter sein.

Stand: Januar 2023
© Margot Löhr

Quellen: StaH, 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 77, 259; StaH, 131-1 II, 519 Listen der 1940 in Hamburger Krankenhäusern behandelten Ausländer, nach Nationalitäten geordnet, S. 158, Akte M 22650; StaH, 332-5 Standesämter, Sterberegister, 9952 u. 607/1944 Wassili Efimow; StaH, 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939 – 1945; StaH, 352-8/7 Staatskrankenanstalt Langenhorn, 184 Bd. 2, S. 15, Akte M 22650; Archiv Friedhof Ohlsdorf, Beerdigungsregister, 1944 Nr. 2426; Arolsen Archives Online-Collections, Namenlisten über Ausländer, die sich auf dem ehemaligen Reichsgebiet aufgehalten haben, Sig. 10004867, Russisches Rotes Kreuz, Moskau; Margot Löhr: Ein Gedenkbuch. Die vergessenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen in Hamburg – ermordet durch Vernachlässigung und Unterernährung, 2 Bde., Hamburg 2020, Bd. 1, S. 245 (profitierender Betrieb: Gustav Sundermann), Bd. 2, S. 514–516 (Valerin Golubew).

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