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Stolpertonstein

Erzähler: Thomas Karallus
Biografie: Astrid Louven
Albert Freytag, 1936
© Ev. Stiftung Alsterdorf

Albert Freytag * 1916

Schädlerstraße 1 (Wandsbek, Wandsbek)

1944 Heilanstalt Obrawalde
ermordet am 1.2.1944

Albert Freytag, geb. 28.4.1916, ermordet 1944 in der Heilanstalt Meseritz-Obrawalde

Schädlerstraße 1 (Neue Bahnhofstraße 1/Horst-Wessel-Straße 1)

Wenn man die Krankenakte aufschlägt, fällt der Blick auf das Foto eines jungen, gut aussehenden Mannes von Anfang Zwanzig, der herausfordernd in die Kamera schaut. Der Gesichtsausdruck verrät nichts darüber, dass sein Leben von Anbeginn unter keinem guten Stern stand. Albert Freytag wurde in den Hungerzeiten des Ersten Weltkrieges, am 28. April 1916, in Wandsbek nichtehelich geboren. Seine evangelische Mutter Olga Freytag arbeitete als Kontoristin, der jüdische Vater, Sally Herzberg, war ein Wandsbeker Schlachter und Fuhrunternehmer von Beruf (s. Kap. Herzberg). Die Eltern waren verlobt gewesen, doch der Vater hatte erst nach dem Ersten Weltkrieg heiraten wollen. Darüber zerstritt sich das Paar, Albert Freytag wuchs unehelich auf und wurde getauft.

Nach den Angaben seiner Mutter war er eine Sturzgeburt. Im Alter von einem Jahr war seine rechte Körperhälfte gelähmt, mit 21/2 Jahren stürzte er aus dem Fenster, wobei er eine Gehirnerschütterung erlitt. Er wurde mit 31/2 Jahren geimpft, bekam am selben Tag die ersten Krämpfe, zunächst leichter Art. Doch die (epileptischen) Anfälle nahmen allmählich an Zahl und Stärke zu. Als Schulkind hatte er manchmal sechs bis acht Anfälle täglich.

Die Krankenakte enthält Angaben, die Albert Freytag selbst bei einer Befragung über seine Schulzeit machte: Er habe die Schule am Königsland (in Wandsbek A.L.) besucht, wohl eine Hilfsschule. Dort habe man ihn aber nicht behalten. "Da kamen immer die Anfälle dazwischen beim Lesen und Schreiben." Deshalb sei er nach Schleswig gekommen. Gemeint war die Heilanstalt Schleswig-Hesterberg. Albert Freytag war acht Jahre alt, als er dort eingewiesen wurde. Die Diagnose lautete "Schwachsinn bei Epilepsie". Bis auf wenige Unterbrechungen verbrachte er fortan sein kurzes Leben in Anstalten.

Die Krankenberichte aus Schleswig schildern ihn als eigenwillig und vorlaut, körperlich schwächlich, gewalttätig gegen Sachen und Mitpatienten. Seine geistigen Fähigkeiten – so hieß es – stagnierten, zumal er auch keine Förderung erhielt. Nach neun Jahren wurde er kurz vor Weihnachten 1933 als "gebessert" nach Hause entlassen, weil unter der Behandlung die Krämpfe nachgelassen hatten.

1934 trat das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" in Kraft. Körperlich Behinderte, geistig und psychisch Kranke sollten nun ohne Einwilligung der Betroffenen von Ärzten und Angehörigen medizinischer Berufe gemeldet werden und zur Begutachtung vor ein sogen. Erbgesundheitsgericht gebracht werden. Wer dessen Kriterien von "Normalität" nicht entsprach, wurde zur Zwangssterilisation angezeigt. Als Gutachter fungierten ein Amtsrichter, ein beamteter Arzt und ein approbierter Arzt. Als jemand, der unter "Schwachsinn" und Epilepsie litt, gehörte Albert Freytag zu dem vom Gesetz betroffenen Personenkreis, so dass er im Juli 1934 im AK Wandsbek sterilisiert wurde. Da er sich vor dieser Operation nicht in stationärer Behandlung befunden hatte, ist anzunehmen, dass er von einem niedergelassenen Arzt gemeldet bzw. angezeigt wurde. Nach dem Eingriff verstärkten sich die epileptischen Anfälle wieder. Im Dezember hatte sich Freytags Zustand offensichtlich weiter verschlechtert, denn er wurde wieder im AK Wandsbek eingeliefert und im Januar 1935 in die Alsterdorfer Anstalten verlegt. Die Einträge in der dortigen Krankenakte ähneln denen in der Schleswiger, ermöglichen es aber auch nachzuvollziehen, wie er selbst seine Situation sah: So klagte er seiner Mutter sein Leid, "sprach vom Schicksal, dass er zu tragen hätte".

Ende Februar hatte er sich aus Sicht seiner Ärzte "positiv verändert", wurde nun als ruhig, fleißig und Arbeit suchend geschildert. Doch ein paar Tage später kam es zu einer Auseinandersetzung mit einem Pfleger, den er in Gegenwart der Mutter beschimpfte. Als er sie noch mit dem Kaffeekessel bedrohte, wurde er in ein Einzelzimmer verlegt. Selbst kleinste Vergehen wurden jetzt aktenkundig, z.B. sein besonderes Interesse für Zeitschriften, von denen er einige entwendete. Das medizinische Personal beobachtete einen Sammeltrieb bei ihm. So stahl er einige Tomaten, um sie in seine Kiste zu legen. Ihm fehle scheinbar die Einsicht für seine Tat, hieß es in der Akte. 1936 kam es zu Schlägereien mit Mitpatienten. Offenbar war er einer Arbeitskolonne zugeteilt, wo er bei der geringsten Tätigkeit in Schweiß geriet und unter krankhafter Unruhe litt.

Eingeschränkte Arbeitsfähigkeit zusammen mit "gewalttätigem Verhalten" führten zu keiner guten Prognose. So wurde 1937 ein Entmündigungsverfahren für Albert Freytag eingeleitet. In seinen Gutachten sprach sich der Leitende Oberarzt der Alsterdorfer Anstalten für die Verlegung des Patienten in eine geschlossene staatliche Anstalt aus, zumal auch Suizidgefahr bestehe, so dass ein dauernder Anstaltsaufenthalt dringend geboten sei. Da der Patient seine Angelegenheiten nicht selbst besorgen könne, seien die Voraussetzungen für eine Entmündigung wegen Geisteskrankheit gegeben. Der Arzt berief sich ferner auf die "Sippenkartei". Bereits im November 1934 war in den Anstalten mit der Erfassung "erbkranker" Familien begonnen worden, mit dem Ziel, eine reichsweite "Erbgesundheitskartei" aufzubauen. In dieses Raster wollte man offenbar auch Albert Freytag einbinden. So waren die Ärzte in der familiären Krankengeschichte väterlicherseits auf Verwandte gestoßen, die zu den im Gesetz genannten Personengruppen bzw. Krankheitsbildern gehörten.

Am 19. August 1937 beschloss das Amtsgericht Wandsbek Albert Freytags Entmündigung. Über einen Vormund ist zu dieser Zeit nichts aktenkundig geworden, erst Jahre später wurde ihm einer zugeteilt.

Am 12. April 1938 wurde der Patient in die Staatliche Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn verlegt. Als Begründung war eingetragen: "Überweisung aus Alsterdorfer Anstalten, weil Halbjude." An anderer Stelle hieß es: "Die Verlegung erfolgte, weil jüdische Patienten jetzt möglichst in Staatlichen Anstalten untergebracht werden sollen."

In Langenhorn wurde Albert Freytag zur Kolonnenarbeit im Garten bzw. in der Landwirtschaft eingeteilt, eine eher unproduktive Tätigkeit, mit der er innerhalb der Arbeitshierarchie auf einer der untersten Stufen stand. Anfang 1939 erbrachte er nur wenig Arbeitsleistung, zumal er nach den Anfällen mehrere Tage ausfiel. Infolgedessen wurde er nun als leicht gereizter, dementer Kranker geschildert, der zur Aggressivität neige und dem Personal Schwierigkeiten mache.

Das Jahr 1939 brachte einschneidende Veränderungen für den Patienten und seine Familie. Im Januar verunglückte seine Mutter tödlich. Die Großmutter Emma Freytag nahm sich jetzt des Enkels an und holte ihn zeitweise zu sich nach Hause. Mitte Mai 1940 kehrte der Patient von einem dreiwöchigen Urlaub zurück, nach dem sich aus Sicht der Ärzte sein Zustand verschlechterte. Man verlegte ihn auf eine andere Station, weil er den Schwestern nicht gehorchte, sie vielmehr tätlich angriff.

Im Herbst 1939 wurde die "Euthanasie-Ermächtigung" auf den Weg gebracht. Die durch die Meldebogenerfassung vorbereitete "Aktion T 4" lief an. Geisteskranke konnten in mittlerweile eingerichtete Tötungsanstalten verbracht werden, wo sie in Gaswagen getötet wurden. Nach Protesten aus dem In- und Ausland wurde die "Aktion" gegen die Geisteskranken im August 1941 offiziell beendet. Ihr fielen über 70000 Patienten zum Opfer. Der Meldebogen mit Albert Freytags Daten war am 20. April 1938 nach Berlin zum "Reichsgesundheitsführer" geschickt worden. Die Daten und die fünf Patienten-Kategorien u.a. "unproduktiv", "unheilbar", "wertlos" wurden zentral erfasst und bildeten die Grundlage für die Euthanasie-Maßnahmen.

Viele Angehörige, alarmiert durch die Erfassungsmaßnahmen, verstärkten ihre Bemühungen um die Patienten. Auch Albert Freytags Großmutter versuchte offenbar so oft wie möglich, ihren Enkel aus der Anstalt zu holen. Vielleicht ahnte sie, dass eine gute familiäre Einbindung einen gewissen Schutz gegen willkürlichen Abtransport bieten konnte. Doch der von ihr beantragte Weihnachtsurlaub 1939 wurde vom verantwortlichen Arzt abgelehnt.

Auffällig ist, dass Albert Freytag oft verlegt wurde, entweder auf eine andere Station innerhalb Langenhorns oder in Anstalten im Hamburger Umland. Die Langenhorner Anstalt war mittlerweile überfüllt. Die nicht abtransportierten Geisteskranken mussten Körperkranken weichen, da Krankenhäuser und Altenheime im Stadtgebiet wegen drohender Bombenangriffe evakuiert wurden. Die jüdischen Patienten standen dabei unter besonderer Beobachtung, denn seit dem 23. September 1940 wurden Juden nicht mehr mit anderen Geisteskranken zusammen, sondern nun gesondert gesammelt und in Tötungsanstalten gebracht. In Langenhorn waren 36 jüdische Frauen und 30 jüdische Männer von der Meldung für die Tötungsanstalten betroffen.

Albert Freytag gehörte jedoch nicht zu ihnen. Er wurde mit 50 Männern und 50 Frauen im März 1941 nach Neustadt in Holstein verlegt, in eine der Heilanstalten, mit denen die Hamburger Gesundheitsbehörde aus Rentabilitätsgründen vor Jahren Übernahmeverträge geschlossen hatte. Seine Großmutter Emma Freytag schrieb bereits eine Woche später an die Direktion und stellte einen Besuchsantrag. Die Antwort lautete, dass sie den Patienten jederzeit besuchen könne.

Ende März richtete sie einen weiteren Brief an die Anstaltsleitung. Sie wolle ihren Enkel am 9. April in den Urlaub mitnehmen, wenn es ginge, bis 2. Mai, denn er habe am 28. April Geburtstag. Der Urlaub wurde nicht genehmigt, vermutlich weil eine weitere Verlegung anstand. Am 3. Mai 1941 kam Albert Freytag nach Langenhorn zurück und von dort gleich weiter nach Lüneburg, das er am 5. Mai mit einem Sammeltransport erreichte.

Die einzelnen Verlegungen verstörten und beunruhigten gerade die Patienten, die einen geregelten Tagesablauf brauchten, und sie waren stets mit Verschlechterungen in der Unterbringung und Verpflegung verbunden, so dass sie sich abträglich auf den gesundheitlichen Zustand auswirkten. Albert Freytag unterlag weiterhin wechselhaften Stimmungen, reagierte aufgebracht, weil er seine Taschenuhr auf sein Verlangen nicht gleich bekam – und drohte, mit dem Stuhl auf den Arzt loszuschlagen. Dieser trug eine merkwürdig anmutende Bemerkung in die Krankenakte ein, die seine antisemitische Gesinnung offenbarte: "Besonders wenn man ihn reizt, ist es deutlich, dass F. Halbjude ist ..."

Seine Großmutter besuchte ihn offenbar regelmäßig. Sie erwirkte die Erlaubnis, mit ihrem Enkel auf dem Anstaltsgelände spazieren zu gehen, je nachdem, wie sein Befinden es gestattete. Allerdings – so die Eintragungen in der Akte – schien Albert Freytag zunehmend apathischer zu werden. Er stand zwar meist auf, hatte aber wenig Kontakt zu anderen und zeigte bei der Visite immer ein "freundliches, nichtssagendes Lächeln". Anfälle traten regelmäßig fünf- bis zehnmal im Monat auf; anschließend war er reizbar, blieb tageweise im Bett.

Am 3. September 1943 wurde er zusammen mit 246 weiteren Patienten nach Langenhorn zurückverlegt. In Lüneburg brauchte man Platz für weitere aus Hamburger Alten- u. Siechenheimen Evakuierte. Die wenigen noch folgenden Eintragungen in der Langenhorner Krankenakte beschreiben Ende 1943 kaum Auffälliges, sondern ein ruhiges Verhalten und eine indifferente Stimmungslage. Abgesehen von den Anfällen – diese verringerten sich, nachdem er mit dem Medikament Luminal behandelt wurde – fühlte sich Albert Freytag offensichtlich ganz gesund. Allerdings konstatierten die Ärzte eine zeitliche Desorientierung. Das konnte bei dem gleichförmigen Tagesablauf wohl kaum ausbleiben. Immerhin war der Patient in der Lage anzugeben, wann er aus Lüneburg nach Langenhorn zurückgekehrt war. Dennoch wurde Albert Freytag am 1. Februar 1944 "nach Heilanstalt Meseritz" verlegt und damit zur Tötung freigegeben.

Die Langenhorner Anstalt kooperierte mit Meseritz offenbar in Eigeniniative (bis Mitte 1944) und hatte nach Anfrage eine zustimmende Antwort vom dortigen Verwaltungsleiter erhalten, woraufhin am 25. Januar 1944 ein Transport mit 50 Frauen aus der psychiatrischen Abteilung Langenhorn verließ. Kurz darauf, am 1. Februar, folgte ein weiterer mit 50 Männern, der Meseritz einen Tag später erreichte, darunter auch Albert Freytag.

Die Heil- und Pflegeanstalt Meseritz-Obrawalde war zwischen 1901 und 1904 als eine von vier Anstalten in der damaligen preußischen Provinz Posen errichtet worden (heutiges Territorium Polen). Später wurde die Einrichtung für bis zu 2000 Patienten ausgebaut.

Die ländliche Lage, die Abgeschlossenheit der Anlage und die gute Erreichbarkeit durch die Reichsbahn hatte sie für die Durchführung der Massenmorde im Rahmen der Euthanasie prädestiniert. Ab Herbst 1941 wurde Meseritz unter Leitung des NSDAP-Aktivisten Ferdinand Grabowski im Rahmen der "T 4 Aktion" zur Vernichtungsanstalt. Es ist davon auszugehen, dass die Langenhorner Ärzte über den Tötungscharakter von Meseritz Bescheid wussten. Dessen ungeachtet selektierten sie ihre Patienten für den Transport nach Meseritz und gaben sie zur Tötung frei. Die dortige Sterberate betrug etwa 90%. Langenhorn führte die Transporte möglichst mit eigenem Anstaltspersonal durch, so dass eine große Anzahl von Pflegern und Schwestern mit den Euthanasie-Anstalten in Kontakt kam. Sie fuhren mit den Kranken im Waggon in die Anstalt Meseritz hinein.

Die Transporte trafen meist zwischen 23 und 24 Uhr ein. Kranke und gebrechliche Patienten kamen sofort in die Tötungshäuser. Die anderen wurden auf verschiedene Häuser verteilt. Unterernährung, Misshandlungen bei geringsten Anlässen und Schwerstarbeit prägten den Anstaltsalltag. Zu den Selektionskriterien gehörten körperliche Erkrankungen, nachlassende Arbeitsleistung, störendes Verhalten und fehlende Unterordnungsbereitschaft.

Die Tötungen erfolgten in sogen. Isolierkammern der Häuser 18 und 19 für die Männerseite und wurden durch das Pflegepersonal mit Medikamenten wie Luminal, Morphium und Veronal vorgenommen, die meist gespritzt wurden. Fast alle Patienten lebten in Angst, sie kannten die Bedeutung der Isolierkammern. Die Wachmannschaft war mit Pistolen und Knüppeln ausgerüstet. Kontakte mit Außenstehenden wurden unterbunden, Besucher durften das Gelände nur in Begleitung betreten. Die Toten wurden jeden Morgen mit Handkarren aus den Häusern geholt und in die Leichenhalle gebracht. Nachdem man die Goldzähne gezogen hatte, verscharrte man die Leichen in Massengräbern auf dem Anstaltsfriedhof.

Albert Freytag gelangte mit dem 9. Transport nach Meseritz. Er fand anfangs Aufnahme in Haus 19. Er war bettlägerig, hatte ab und zu Anfälle. In den nächsten Tagen war er in der Lage aufzustehen, jetzt wurde er als folgsam und ruhig geschildert. Offenbar versuchte er, sich dem Anstaltsleben möglichst unauffällig anzupassen.

Die nächste Eintragung erfolgte erst zwei Monate später. Sie beschreibt häufige starke Anfälle, Reizbarkeit und Bettlägerigkeit und dokumentiert einen Tag vor seinem Tod schwere Anfälle. Daraufhin wurde er ins Haus 18 verlegt; wo sich eine Isolierkammer befand. Die letzte, fast unleserliche, Eintragung datierte vom 24. April 1944. Sie lautete "Ex(itus) let(alis) gehäufte Krampfanfälle". Damit unterschied sich die beschriebene Todesursache nicht von den üblicherweise benutzten standardisierten Eintragungen.

Albert Freytag bekam die Todesspritze vier Tage vor seinem 28. Geburtstag. Er musste sterben, weil er aufgrund seiner Krankheit eine schwache Arbeitsleistung gezeigt und einen hohen Pflege- und Betreuungsaufwand verursacht hatte. Und weil ihn Ärzte der Alsterdorfer und Langenhorner Anstalten begutachtet, als "erbkrank" eingestuft und mit ihren Diagnosen zur "Euthanasie" ausgewählt hatten.

Im März 1944 wähnte das Amtsgericht Wandsbek Albert Freytag noch in der Lüneburger Anstalt. Es hatte ihm inzwischen einen (neuen?) Vormund zugeteilt, einen Justizinspektor der Sozialverwaltung Hamburg, der nichts mehr für ihn tun konnte (oder wollte).

© Astrid Louven

Quellen: StaHH 352-8/7 Staatskrankenanstalt Langenhorn Abl. 1/1995; Peter von Rönn, Entwicklung in: ders. u.a. Wege, 1993, S. 27–42, 63, 71, 72, 103, 109, 116; ders., Verlegungen in: ebd., S. 137–146; Michael Wunder, Transporte in: Peter von Rönn u.a., Wege, S. 377–379, 387, 389; ders., Spätzeit in: ebd., S. 402, 407, 420.

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