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Jacob Galitzky * 1862
Stapelholmer Straße 7 (Hamburg-Nord, Dulsberg)
HIER WOHNTE
JACOB GALITZKY
JG. 1862
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET
Jacob Salomon Galitzky, geb. 9.10.1862 in Nikolajew (Ukraine), deportiert am 19.7.1942 nach Theresienstadt, weiterdeportiert am 21.9.1942 ins Vernichtungslager Treblinka
Stapelholmer Straße 7
Jakob Galitzky war der Sohn des zur Zeit seiner Geburt in der Ukraine lebenden Ehepaars Salomon und Resi Galitzky, geb. Raschkow. Es ist nicht bekannt, wann er nach Hamburg gekommen ist, die früheste Eintragung in der Kultussteuerkartei der Jüdischen Gemeinde datiert von 1925. Er war von Beruf Kaufmann und Agent, sein rechtlicher Status war der eines Staatenlosen. Seine Ehefrau war Katharine, geb. Medwedew, das Paar hatte keine Kinder und lebte wohl bereits seit den 1920er Jahren getrennt.
Jakob Galitzkys Privatwohnung befand sich zunächst in der heute nicht mehr existierenden Hohen Straße 7 in St. Georg, während er sein Geschäft in der Königstraße 21/23 in Altona betrieb. In den 1930er Jahren hatte er seinen Privatwohnsitz in die damals so bezeichnete Hinschenfelder Straße 7 bei Heyn am Dulsberg verlegt, welche ab 1939 in Stapelholmer Straße umbenannt wurde. Sein Geschäft befand sich nun Alter Wall 61 in der Altstadt.
Nach einer Eintragung auf seiner Kultussteuerkarte wurde Jacob Galitzky seit 1939 von der Wohlfahrt unterstützt. Im Mai 1940 trat er aus der Hamburger Jüdischen Gemeinde aus, weil er sich als "gottgläubig" betrachtete. Nach den NS-Rassekriterien wurde er jedoch genauso wie die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde behandelt und war denselben Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt. So musste er Anfang der 1940er Jahre in das "Judenhaus" Schlachterstraße 40 umziehen, von wo er am 19. Juli 1942 zusammen mit 771 Jüdinnen und Juden ins Getto Theresienstadt deportiert wurde. Am 21. September 1942 ereilte ihn, wie viele andere ins Getto Verschleppte, das Schicksal des Weitertransports in das Vernichtungslager Treblinka. Für Jakob Galitzky liegt ein Stolperstein vor seinem letzten Wohnsitz in der Stapelholmer Straße 7.
© Benedikt Behrens
Quellen: 1; 5; 7; StaH 522-1 (Jüd. Gemeinden), 992 e 2 (Deportationslisten); AB 1933 u. 1934.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".