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Sophie Rosenstein * 1865

Schäferkampsallee 25/27 (Eimsbüttel, Eimsbüttel)

1942 Theresienstadt
ermordet am 1.10.1942

Weitere Stolpersteine in Schäferkampsallee 25/27:
Berl Beit, Semi Werner Dawidowicz, Sophie Wohlwill

Sophie Rosenstein, geb. am 24.7.1865 in Hamburg, deportiert nach Theresienstadt am 15.7.1942, dort gestorben am 1.10.1942
Paula Rosenstein, geb. am 17.10.1867 in Hamburg, deportiert nach Theresienstadt am 15.7.1942, dort gestorben am 17.9.1942

Schäferkampsallee 25/27

Sophie Rosenstein, in Hamburg geboren, wurde Lehrerin. Sie heiratete nicht, denn zu der Zeit war es nur ledigen Frauen möglich, als Lehrerin tätig zu sein. Ihre Eltern waren Isaak und Hanne Rosenstein, geb. Lisser.

Sophie Rosenstein absolvierte ihre Ausbildung in Hamburg und begann ihre Lehrerinnentätigkeit am 1. April 1886. Am 1. April 1927 wurde sie in den Ruhestand versetzt. Sie war Mitglied des "Vereins Hamburger Volksschullehrerinnen". Aus dem Hamburger Lehrerverzeichnis geht hervor, dass sie in der Schule Ausschlägerweg 13 tätig war. Vor 1909 wohnte sie in der Carolinenstraße 24, Hs. 3 I, 1909 zog sie in die Wrangelstraße 63 ptr um und 1918 in die Goebenstraße 46 II. Die Goebenstraße war vielleicht ihre letzte freiwillig gewählte Wohnung. Auf ihrer Steuerkarte der Deutsch-Israelitischen Gemeinde sind noch die Adressen Suhrenkamp 29 I, Rothenbaumchaussee 183 I und Innocentiastraße 21 (bei Landmann) eingetragen. Von dort musste sie dann in die Schäferkampsallee 27 ziehen.

Schon 1923 war in der Kultussteuerkarteikarte vermerkt "leidend und unterstützt die Schwester". Mit der Schwester Paula lebte sie zumindest in den letzten Jahren ihres Lebens zusammen. Gemeinsam mit ihr wurde sie auch nach Theresienstadt deportiert.

Sophie Rosenstein war eine alte Frau von 77 Jahren, als sie "evakuiert" wurde. Sie verstarb schon zweieinhalb Monate später am 1.10.1942. Auf der Todesfallanzeige war als Todesursache Drüsengeschwulst und Blutvergiftung angegeben. Ihre Schwester Paula Rosenstein starb am 17.9.1942 in Theresienstadt.

Sophie Rosenstein hatte noch eine Namensschwester, die mit demselben Transport nach Theresienstadt deportiert wurde. Diese hatte zuletzt im "Judenhaus" in der Bundesstraße 35b gewohnt, war am 24.12.1866 als Sophie Sommer geboren worden und starb in Theresien­stadt am 8.12.1942. Verheiratet war sie mit Philipp Rosenstein, der aus Leer stammte. Gemeinsam mit ihm wurde sie deportiert. Philipp starb am 12.11.1942. Das Ehepaar hatte mindestens drei Kinder: Salomon (geb. 1893), Ivan (geb. 1896) und Albert (geb. 1900).

© Susanne Lohmeyer

Quellen: 1; 3; 4; 5; StaH 552-1 Jüdische Gemeinden, 992 e 2, Bd. 3 (Deportationslisten); Hamburger Lehrerverzeichnis.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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