Stellungnahme der Stolperstein-Initiative Hamburg zum Angriff am 9. November


Am 9. November, dem Tag des Gedenkens an die Reichspogromnacht 1938, wurde in Hamburg-Eidelstedt eine Frau, die Stolpersteine reinigte, brutal angegriffen.

Der Täter äußerte sich antisemitisch, schlug und würgte die 63-jährige Helferin und entriss ihr schließlich das Handy. Wir sind tief erschüttert und fassungslos über diese Tat.

Dass eine Person, die an diesem Tag ein Zeichen des Gedenkens und der Menschlichkeit setzt, Ziel eines antisemitischen Übergriffs wird, ist ein Angriff auf uns alle – auf die Werte des Erinnerns, der Solidarität und des Respekts gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus.

Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten der betroffenen Frau. Wir wünschen ihr schnelle Genesung und viel Kraft nach diesem traumatischen Erlebnis.

Dieser Vorfall zeigt schmerzhaft, wie notwendig das Erinnern bleibt. Antisemitismus ist kein Relikt der Vergangenheit – er ist bittere Gegenwart.

Wir dürfen und werden nicht schweigen.

Die Stolperstein-Initiative steht geschlossen gegen jede Form von Hass, Ausgrenzung und Gewalt. Wir werden weiterhin die Namen und Geschichten der Menschen sichtbar machen, die durch das NS-Regime entrechtet, verfolgt und ermordet wurden – gerade jetzt, wo demokratische und menschliche Werte unter Druck geraten.

Wir danken allen, die sich täglich gegen Antisemitismus und Rassismus einsetzen, den Opfern beistehen und das Gedenken lebendig halten.

Erinnern heißt handeln.

Hamburg, den 11. November 2025
Stolperstein-Initiative Hamburg


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