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Eugenie Hanna Zimmermann (geborene Isaacs) * 1873

Kurzer Kamp 6 Altenheim (Hamburg-Nord, Fuhlsbüttel)

1942 Theresienstadt
tot 16.4.1945

Weitere Stolpersteine in Kurzer Kamp 6 Altenheim:
Dr. Julius Adam, Johanna Hinda Appel, Sara Bromberger, Therese Bromberger, Friederike Davidsohn, Margarethe Davidsohn, Gertrud Embden, Katharina Embden, Katharina Falk, Auguste Friedburg, Jenny Friedemann, Mary Halberstadt, Käthe Heckscher, Emily Heckscher, Betty Hirsch, Hanna Hirsch, Regina Hirschfeld, Clara Horneburg, Anita Horneburg, Emma Israel, Jenny Koopmann, Franziska Koopmann, Martha Kurzynski, Laura Levy, Chaile Charlotte Lippstadt, Isidor Mendelsohn, Balbine Meyer, Helene Adele Meyer, Ida Meyer, Ella Rosa Nauen, Celine Reincke, Friederike Rothenburg, Benny Salomon, Elsa Salomon, Martha Rosa Schlesinger, Louis Stiefel, Sophie Stiefel, Louise Strelitz

Eugenia Zimmermann, geb. Isaacs, geb. am 27.10.1873 in Hamburg, deportiert am 19.7.1942 nach Theresienstadt, dort umgekommen am 16.4.1945

Kurzer Kamp 6

Sophie Peter, geb. Isaacs, geb. 4.7.1869 in Hamburg, deportiert am 19.1.1944 nach Theresienstadt, verstorben am 19.5.1944

Uhlenhorster Weg 2, (Hamburg-Uhlenhorst)

Als siebtes Kind von Bertha Rebecca, geb. Hauer, und Edwin Isaacs kam Hannah Eugenia Isaacs am 27. Oktober 1873 in dem Haus ihrer Eltern an der Alster 8a auf die Welt. Die Villa stand auf einem Grundstück, welches im Zuge der Erschließung der Straße An der Außenalster im Jahre 1860 zur Bebauung freigegeben worden war. Einst hatte sich dort eine Windmühle, die Lohmühle, befunden. Dahinter war der Garten des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg gelegen.

Die Wurzeln von Eugenias Vater Edwin Isaacs (geb. 1830 in London) liegen in England, sein Vater Zadock Isaacs war dort verstorben. Edwin Isaacs war Kaufmann geworden. Nach einer geschäftlich erfolgreichen Zeit in Port au Prince auf Haiti hatte er sich in Hamburg niedergelassen. Mit 24 Jahren hatte er am 8. September 1854 die Hamburger Staatsbürgerschaft erhalten. Zwölf Tage später, am 20. September 1854, hatte er die 17-jährige Rosa Hauer (geb. 11.5.1837 in Hamburg) geheiratet. Tragischerweise war sie im jungen Alter von 20 Jahren am 21. Juni 1857 (im Sterberegister wohl fehlerhaft 1854) in Port au Prince verstorben. Ihre letzte Ruhe hatte sie fünf Monate später, am 2. November 1857, auf dem Jüdischen Grindelfriedhof in Hamburg gefunden.

Durch seine regen Handelsverbindungen nach Südamerika war Eugenias Vater in Hamburg zunächst zum Consul der Republic Argentina, später zum Generalconsul auch der südamerikanischen Staaten Bolivien, El Salvador, Kolumbien, Paraguay und Peru ernannt worden. Am 17. Mai 1863 hatte er als alleiniger Inhaber ein Handelsgeschäft am Pferdemarkt 56 errichten können, mit Börsenstand vor Pfeiler 3.

Im darauffolgenden Jahr war der 34-jährige Edwin Isaacs eine zweite Ehe – entsprechend dem jüdischen Brauch mit der Schwester seiner verstorbenen Ehefrau – eingegangen. Am 1. Mai 1864 hatte er die 17-jährige Bertha Hauer (geb. 27.1.1847) in Hamburg geheiratet. Eugenias Eltern waren Mitglieder der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburgs. Ihr Großvater mütterlicherseits, Wolff Sander Hauer, stammte aus Gehaus, war in Hamburg ein etablierter Kaufmann und geschäftlich mit Eugenias Vater verbunden; ihre Großmutter Sophie Victor kam aus Braunschweig. Am Pferdemarkt 56, dort wo sich das argentinische Konsulat des Vaters im 2. Stock befand, war im Erdgeschoss die gemeinsame Firma "Isaacs E. und Hauer & Co" ansässig. Eigentümer dieses wie auch des Nachbarhauses Nr. 56a war Martin Hauer, der älteste Bruder von Eugenias Mutter.

Eugenia, genannt Eugenie, wuchs in ihrem Geburtshaus in St. Georg mit sechs Geschwistern auf – mit der neun Jahre älteren Schwester Rosa Sophie (geb. 1.9.1864), benannt nach der verstorbenen Schwester der Mutter, mit Julia Elise (geb. 10.4.1867) und Sophie Seraphine (geb. 4.7.1869), die alle am Holzdamm 32 zur Welt gekommen waren, mit Clarita Adele (geb. 17.10.1870), Reinhard Emile (geb. 5.9.1876) und Nelly Angelina (geb. 23.10.1878), die wie Eugenia in der Villa An der Alster 8a (ab 1883 umbenannt in Nr. 16) geboren wurden. Ihr Bruder Wolfgang, der Zwillingsbruder ihrer Schwester Sophie Seraphine, war bereits im Alter von fünf Monaten am 16. Dezember 1869 verstorben. Ihre Schwester Estella Francisca (geb. 11.11.1865) verstarb am 17. November 1874 im Alter von neun Jahren, wenige Wochen nach Eugenias erstem Geburtstag. Sie wurde auf dem Jüdischen Grindelfriedhof bestattet.

Ihre Großmutter väterlicherseits, Hanna Isaacs, geb. Simmonds, lebte als Witwe in Hamburg, in Eugenias Elternhaus An der Alster. Dort verstarb sie im Alter von 77 Jahren am 19. Oktober 1883, kurz vor Eugenias zehntem Geburtstag. Sie fand auf dem am 30. September 1883 neu eröffneten Jüdischen Friedhof Ilandkoppel Ohlsdorf ihre letzte Ruhe, Grablage A 11, Nr. 317.

Eugenia war 18 Jahre alt, als ihre Schwester Julia Elise mit 25 Jahren im April 1892 den Kaufmann Leopold Singer heiratete. Er stammte aus Breslau, war konfessionslos und wohnte in Hamburg am Holzdamm. Seine Mutter Rosalie, geb. Bie, war bereits verstorben, sein Vater, der 72-jährige Samuel Singer, war zur Hochzeit angereist. Die Väter des Brautpaares fungierten als Trauzeugen.

Eugenias Schwester Sophie lebte, wie es allgemein üblich war, bei den Eltern, bis sie im Alter von 27 Jahren am 21. März 1896 den Kaufmann Wilhelm Peter (geb. 7.2.1868) ehelichte. Er stammte aus Hamburg, gehörte der reformierten Kirche an und war der Sohn von Marie Dorothea, geb. Lange, und des Gepäckträgers Wilhelm Johannes Peter. Im selben Jahr, am 18. Oktober 1896, wurde ihr gemeinsamer Sohn Edwin, Eugenias erster Neffe, in Hamburg geboren.

Dreieinhalb Wochen später, am 11. November 1896, verstarb Eugenias Vater, der Generalkonsul und Kaufmann Edwin Isaacs im Alter von 66 Jahren. Er fand seine letzte Ruhe in dem Familiengrab auf dem Jüdischen Grindelfriedhof neben seiner ersten Ehefrau und der verstorbenen Tochter Estella. Die Mutter trug nun die alleinige Verantwortung für die Firma "E. Isaacs". Nach einem Monat reiste Eugenia für fast fünf Monate nach Montreux, vermutlich als Gesellschafterin, wie es in dem Meldekarteiblatt als Berufsbezeichnung angegeben ist. Es ist anzunehmen, dass Eugenia und ihre Schwestern eine der Stellung ihrer Eltern angemessene gute Ausbildung in einer privaten höheren Töchterschule erhalten hatten und Eugenia die französische Sprache beherrschte. Zurück in Hamburg wohnte sie dann für fünf Monate wieder bei ihrer Mutter und den Schwestern Clarita Adele und Nelly Angelina.

Ihre Schwester Sophie Peter trat am 3. Juni 1897 aus der Deutsch-Israelitischen Gemeinde aus. Am 23. August 1897 brachte ihre Schwester Elise Singer ihr erstes Kind, Leonhard Franz, zur Welt.

Nach dem Eintrag im Hamburger Melderegister zog Eugenia nach Berlin und wohnte die nächsten eineinhalb Jahre in der Augsburgerstraße 13, 1. Stock, bei Würzburg (im Berliner Adressbuch 1897/98 mit anderen Häusern als Baustelle angegeben). Vermutlich arbeitete sie dort als "Kinderfräulein", wie es für sie als Berufsbezeichnung angegeben ist. In Berlin studierte ihr Bruder Reinhard Emile Zahnmedizin. Im April 1898 ging er dann eine Zeitlang nach Würzburg.

Im Mai 1899 kehrte Eugenia wieder zurück nach Hamburg und wohnte in den folgenden vier Monaten bei Lemos in der Moorweidenstraße 9.

In dieser Zeit, am 8. August 1899, heiratete ihre jüngste Schwester Nelly Angelina im Alter von 20 Jahren den Bankier Siegmund Rosenkranz (geb. 8.7.1871 in Goslar, Harz). Er war der Sohn von Bertha, geb. Frank, und dem Kaufmann Nathan Rosenkranz und wohnte in der Johnsallee 63. Trauzeugen waren der Bierverleger Heinrich Abeles, 39 Jahre alt, aus Hamburg, Hansastraße 21, Eigentümer des Nachbarhauses an der Alster Nr. 15, und der Kaufmann Solm Salomon, 30 Jahre alt, ebenfalls aus Hamburg, bei den Hütten 112.

Eugenias Schwester Elise Singer wohnte am Schlump 86 und brachte im selben Jahr, am 8. Oktober 1899, ihr zweites Kind, Lotte Alice, auf die Welt.

Eugenia zog von September bis Oktober 1899 zu ihrer Schwester Sophie in die Jungmannstraße 25, 2. Stock, Barmbek. Das Elternhaus an der Alster befand sich inzwischen nicht mehr in Familienbesitz. Sicher unterstützte Eugenia ihre schwangere Schwester bei der Erziehung des kleinen dreijährigen Sohnes Edwin. Am 24. Februar 1900 brachte Sophie Peter ihren zweiten Sohn Othon zur Welt.

Ein Jahr später, am 22. März 1901, bekam Eugenias Schwester Nelly Rosenkranz ihr erstes Kind, ihren Sohn Walter Jacob.

Eugenia Isaacs lebte mit ihrer Mutter in der Lübeckerstraße 19, 4. Stock, bis zu ihrer Hochzeit. Eugenia Isaacs war 30 Jahre alt, als sie am 24. Oktober 1903 den 35-jährigen Kaufmann und Prokuristen Alfred Eduard Zimmermann heiratete. Ihr Ehemann (geb. 7.9.1868 in Hamburg) war evangelisch-lutherischer Konfession. Seine Eltern, Louise Auguste, geb. Wieler, und Dr. phil. Gottfried Theodor Zimmermann, stammten ebenfalls aus Hamburg. Sein Vater hatte eine Mädchenschule in der ABC-Straße geleitet. Sein Großvater Carl Gottfried Zimmermann war Chirurg und der Urgroßvater Carl Gottfried Zimmermann ein sozial engagierter Pastor in den Hamburger Stadtteilen Hamm und Horn gewesen.

Nach ihrer Hochzeit lebte Eugenia mit ihrem Ehemann im Uhlenhorster Weg 2. Sie bewohnten den 3. Stock, Eugenias Schwiegereltern mit ihren beiden unverheirateten Töchtern lebten im 2. Stock.

Am 29. März 1904 bekam ihre Schwester Nelly Rosenkranz ihr zweites Kind, Tochter Käthe. Eugenias Schwester Elise Singer verlor im darauffolgenden Jahr ihre kleine Tochter Lotte Alice, sie verstarb im Alter von fünf Jahren am 8. Januar 1905 in Laage, Mecklenburg-Schwerin.

Im März 1911 wurde es Eugenias Bruder Reinhard Emile vom Hohen Senat in Hamburg gestattet, den Familiennamen Eisex zu führen. Anzunehmen ist, dass er aufgrund seines jüdisch klingenden Familiennamens Isaacs berufliche Nachteile befürchtete. Unter dem neuen Namen hatte er bereits um 1903 in Berlin-Charlottenburg in der Schillstraße 16 seine Zahnarztpraxis geführt. Am 28. Oktober 1911 heiratete er die jüdische Berlinerin Lucie Stern, geb. Maretzki (geb. 1881), und lebte mit ihr in der nahegelegenen Kleiststraße 26, 2. Stock, wohin er auch seine Praxis verlegt hatte. Unter Religionszugehörigkeit war für ihn "Dissident" angegeben.

Am 6. Oktober 1912 verstarb im Alter von 83 Jahren Eugenias Schwiegervater Gottfried Theodor Zimmermann in Hamburg im Uhlenhorster Weg.

Eugenias älteste Schwester Rosa Sophie, die ebenfalls den Familiennamen Eisex angenommen hatte, verzog zu Beginn des Ersten Weltkrieges nach Mexiko. Verheiratet mit dem Generalkonsul Othon Maria Vélez, lebte sie dort ca. fünf Jahre. Im April 1917 verstarb ihr Ehemann, und sie kehrte nach Ende des Krieges im Oktober 1919 nach Hamburg zurück.

In den folgenden wirtschaftlich schwierigen Zeiten erlosch am 5. August 1921 die Firma "E. Isaacs", die Eugenias Mutter Bertha Isaacs als Witwe weitergeführt hatte. 1923, im Jahr der Hyperinflation, 1 kg Brot kostete 23 Milliarden RM, mit den großen gesellschaftlichen Umbrüchen, auf den Straßen bekämpften sich politische Gegner, wurden in Eugenias Großfamilie zwei Hochzeiten gefeiert. Im März jenen Jahres heiratete Eugenias Neffe Leonhard Franz Singer die nichtjüdische Hamburgerin Renate, geb. Pfohl (geb. 1901). Die Väter der Brautleute, der Bankier Leopold Singer und der Musikschriftsteller, Komponist und Professor Ferdinand Pfohl, fungierten als Trauzeugen.

Nach dem Notabitur am Wilhelmgymnasium, dem Kriegsdienst von 1914 bis 1918 und einem anschließenden Studium der Nationalökonomie in Hamburg hatte Leonhard Franz Singer in der Darmstädter Nationalbank gearbeitet und war Journalist für die "Hamburger Presse" und "Kölnische Zeitung" geworden.

Eugenias Nichte Käthe Rosenkranz heiratete am 21. Dezember 1923 den aus Kopenhagen stammenden Kaufmann Jacob Nachemsohn (geb. 1894). Sie zog danach mit ihm nach London. Als ihre Schwiegermutter erkrankte, übernahm Eugenia Zimmermann hauptsächlich deren Pflege. Louise Zimmermann, geb. Wieler, verstarb im Alter von 81 Jahren am 20. Juli 1925 im Krankenhaus St. Georg. Es ist anzunehmen, dass Eugenia Zimmermann wegen ihrer wirtschaftlich schwierigen
Lage ein Handelsgeschäft eröffnete. Den erforderlichen Gewerbeschein bekam sie am 30. Juli 1925. In einem Ladengeschäft am Mittelweg 124 verkaufte sie Schokolade, Konfitüren, Kakao, Tee sowie Zucker- und Backwaren.

Am 16. August 1930 verstarb der Ehemann von Eugenias Schwester Nelly Rosenkranz. Siegmund Rosenkranz hatte sich als Inhaber des Privatbankhauses Lisser & Rosenkranz in Hamburg und mit einer gleichnamigen Bankfirma in Amsterdam einen Namen gemacht. An der Gründung der Hamburger Universität war er finanziell maßgeblich beteiligt gewesen.

Am Neujahrstag 1931 musste Eugenia von ihrer 84-jährigen Mutter Bertha Isaacs, geb. Hauer, Abschied nehmen. Sie verschied in ihrer Wohnung in der Grindelallee 126/128 und fand ihre letzte Ruhe auf dem Jüdischen Friedhof Ilandkoppel Ohlsdorf, Grablage ZX 10, Nr. 383. Eugenias Schwester Rosa Sophie Vélez, geb. Eisex, hatte mit ihr zusammengelebt. Im Jahr der Machtübernahme der Nationalsozialisten, am 21. Juni 1933, verstarb auch sie dort im Alter von 68 Jahren. Sie hatte nach einer Grippe an einer Herzmuskel- und Nierenentzündung gelitten. Ihre Urne wurde im Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt, Grablage Bm 69, Nr. 46.

Mit den einsetzenden Verfolgungen der Juden durch die Nationalsozialisten musste Eugenias Neffe Leonhard Franz Singer 1933 seinen Vorsitz im Reichsverband der Deutschen Presse e. V. niederlegen, den er seit 1929 innegehabt hatte. Seit dem 1. Oktober 1925 war er Leiter eines Hamburger Redaktionsbüros und außerdem Mitarbeiter für Hörspiele beim Rundfunk, auch für Sender in Stockholm und Kopenhagen. Er verließ Deutschland und zog nach London, da er dort über gute geschäftliche Beziehungen verfügte und weiter für die "Kölnische Zeitung" und die "FZ – Frankfurter Zeitung" als Londoner Wirtschaftskorrespondent arbeiten konnte.

Eugenias Schwester Nelly Rosenkranz emigrierte 1934 über Amsterdam nach England zu ihrer Tochter Käthe Nachemsohn, wie auch ihr Sohn Walter, dem seine 1928 erworbene Zulassung als Rechtsanwalt im April 1933 auf Grund des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" als Jude wieder entzogen worden war. Nelly Rosenkranz hatte zuvor ihr Haus in der Oberstraße 108 verkaufen müssen, für 40.000,- RM war es in den Besitz von Prof. Max Nonne übergegangen.*

Anfang des Jahres, am 12. Januar 1934, verstarb der Ehemann von Eugenias Schwester Sophie Peter im Alter von 65 Jahren an Leberkrebs. Drei Tage später fand die Einäscherung von Wilhelm Peter am 15. Januar 1934 im Krematorium Ohlsdorf statt. Die Urne wurde am nächsten Tag der Beerdigungsgesellschaft G.B.V. ausgehändigt und am 24. August 1942 auf dem Ohlsdorfer Friedhof "mit Dekoration und Pflanzen" in der Doppelgrabstätte, die Sophie Peter für sich und ihren Ehemann ausgesucht hatte, beigesetzt, Grablage R 13 I, Nr. 88.

Wilhelm Peter war selbstständiger Vertreter gewesen und hatte für die Fa. Ackermann u. Wulff als Anzeigenaquisiteur beim Reichswirtschaftsdienst gearbeitet. Sophie Peter geriet nach seinem Tod in wirtschaftliche Not. Die noch ausstehenden Provisionen ihres Ehemannes wurden vom Finanzamt für rückständige Schulden beschlagnahmt. Sie hatte keinen Anspruch auf eine Rente und war auf die Unterstützung der Wohlfahrtsbehörde angewiesen. Die Miete von 88,50 RM für die Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung in der Fuhlsbüttelerstraße 309, 3. Stock, konnte sie nicht mehr bezahlen. Zunächst war geplant, dass sie zu ihrem Sohn Edwin und Familie in die Bornstraße ziehen sollte. Für den Umzug mit dem alten Hausstand, den sehr großen und schweren Möbeln, die ihren Kindern verschrieben waren, wurden von der Wohlfahrt bereits 20,- RM bewilligt. Schließlich nahm Eugenia ihre Schwester Sophie in ihre Wohnung auf. Am 19. März 1934 zog Sophie Peter in den Uhlenhorster Weg ein. Nur 4,50 RM Miete musste sie monatlich für ihr Zimmer zahlen. Eugenia Zimmermann konnte auf dieses Geld nicht verzichten, ihr Ehemann war schwer an Krebs erkrankt. Am 12. Dezember 1934 verstarb Alfred Eduard Zimmermann im Alter von 66 Jahren in der gemeinsamen Wohnung; 31 Ehejahre hatten sie dort zusammen verbracht.
Vier Tage später erfolgte seine Einäscherung am 16. Dezember 1934 um 12:00–13:35 Uhr im Krematorium Ohlsdorf; anschließend um 1:35 Uhr fand eine Trauerfeier "mit Leuchter, Pflanzen und Harmonium- bzw. Orgelmusik" statt. Die Urne wurde zwei Tage danach durch die Beerdigungsgesellschaft Kröger in der Familiengrabstätte, die Eugenias Schwiegervater für sich, seine Ehefrau, Kinder, Kindeskinder und auch für Eugenia Zimmermann bereits 1906 auf dem Friedhof Ohlsdorf ausgesucht hatte, beigesetzt, Grablage AA 23, Nr. 242.

Auch für Eugenia Zimmermann wurde die wirtschaftliche Lage zunehmend schwieriger. Sie bezog monatlich 17,80 RM Witwenrente von der R.V.A. (Rentenversicherung Angestellte) und 19,- RM Kleinrentnerhilfe. Ihre Wohnung, für die sie jeden Monat 71,- RM Miete zahlen musste, konnte sie nur mithilfe ihres Schwagers, den Kunsthistoriker Prof. Ernst Zimmermann (geb. 3.11.1866 in Hamburg) halten; sie hatte ihm einen Teil der Wohnung für 35,- RM monatlich vermietet. Als ehemaliger Direktor der Porzellansammlung in Dresden, von 1912 bis 1933, bezog er eine Pension vom sächsischen Staat. Dreimal im Jahr kam er nach Hamburg und wohnte dann für längere Zeit bei Eugenia, in dem Wohnhaus, wo er seine Jugend mit seinen Eltern verbracht hatte.

Es war der 12. November 1936, als sich Eugenie und Sophie für längere Zeit voneinander verabschiedeten. Sophie Peter begab sich mit dem Dampfer "Roosevelt" auf Überseereise. Sie wollte ihren Sohn Othon besuchen, den sie elf Jahre lang nicht gesehen hatte. Im Mai 1925 war er in die USA emigriert, hatte dort geheiratet und inzwischen seine beiden Kinder Ursula (geb. 1929) und Ralph (geb. 1932) mit zu versorgen. Er arbeitete in einem New Yorker Café als Konditor. Seine Verwandten in Amerika hatten für seine Mutter das Fahrgeld zusammengelegt. Auf der Rückreise besuchte Sophie Peter für sechs Wochen ihre Schwester, vermutlich Nelly Rosenkranz, in England. Am 8. Juli 1937 erreichte sie mit der "City of Norfolk" wieder den Hamburger Hafen.

Die wirtschaftliche Situation der beiden Schwestern blieb weiterhin schwierig und die Verfolgungsmaßnahmen verstärkten sich. Eugenia Zimmermann erhielt seit dem 1. April 1938 einen monatlichen Reichszuschuss von 12,- RM. Von Sophie Peters Sohn Edwin in Hamburg hatten sie keine Unterstützung zu erwarten. Er war vorwiegend arbeitslos, konnte nur zeitweise als Steward arbeiten und hatte zwei kleine Kinder zu versorgen.

Unterstützung bekamen sie weiterhin von Sophie Peters Sohn Othon. Jeden Monat schickte er ein Lebensmittelpaket aus New York. Dennoch wurde die Lage noch belastender, weil die Fürsorge entschied, dass der einfache Richtsatz für Sophie Peter ausreichen dürfte, da sie Jüdin sei. Die seit 1933 geleistete Unterstützung von 36,- RM wurde zum 2. Juli 1938 auf 20,- RM monatlich herabgesetzt. Die Beitrittsgesuche der Schwestern in die Jüdische Gemeinde waren von dieser abgelehnt worden, da sie christliche Ehemänner geheiratet hatten. Ein Anschreiben vom 4. Januar 1939 war ihnen im verschlossenen Briefumschlag wieder zurückgegeben worden. Nach einer erneuten Rücksprache der Fürsorge mit den beiden Schwestern am 16. Januar 1939 gab der Schwager Ernst Zimmermann, am Tag darauf die Zusage, dass er weiterhin die Hälfte der Wohnungsmiete zahlen und auch für den Lebensunterhalt von Eugenia Zimmermann sorgen wolle. Für Sophie Peter, zu der er keine verwandtschaftlichen Bindungen hatte, bat er um die weitere Unterstützungszahlung der Fürsorge.

Im März 1939 konnte Eugenias Schwester Elise Singer mit ihrem Ehemann Leopold den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten von Hamburg aus nach Brasilien entkommen. Deren Sohn hatte in London mithilfe des brasilianischen Konsuls die Emigration ermöglicht.

Leonhard Franz Singer hatte noch bis Ende 1936 für die "Bremer Nachrichten", "Weser Zeitung", "FZ" sowie holländische und skandinavische Zeitungen in London arbeiten können. Die "FZ" hatte bis dahin den Repressalien des Propagandaministeriums standhalten können. Ein Jahr nach der Emigration seiner Eltern folgte er ihnen mit seiner Ehefrau Renate und ihrem Sohn Joachim ins Exil nach Rio de Janeiro nach.

Auch der Bruder der Schwestern, Reinhard Emile Eisex, der bereits seit April 1927 nach 16 Jahren Ehe geschieden war, verließ Berlin und emigrierte nach London, England.

Die Schwestern Eugenie und Sophie bemühten sich um ihre Auswanderung in die USA. Die Bürgschaft wollte Sophie Peters Sohn Othon übernehmen. Jedoch fehlte ihm dabei noch eine wichtige Voraussetzung – die amerikanische Staatsbürgerschaft. Sein Einbürgerungsverfahren schwebte nach 14 Jahren noch immer.Sobald er naturalisiert wäre, würde Sophie Peter fahren können. Eugenia Zimmermann hätte etwas länger warten müssen, da sie keine unmittelbare Verwandte war. Für Sophie Peter stand jedoch fest, dass sie nur zusammen mit ihrer Schwester auswandern wollte. Zu Ostern und Muttertag 1939 schickte ihr Sohn Othon aus New York 75,- Registermark; den gleichen Betrag hatte er einige Male für den Kauf eines Mantels und sonstiger Bekleidung zugesandt. (Registermark ist eine Verrechnungseinheit für Geld, das im Ausland für Personen in Deutschland eingezahlt wurde, die den Betrag in Reichsmark erhielten).

Ernst Zimmermann erkrankte im Frühjahr 1939 schwer, er konnte im Mai kein Geld mehr schicken, da er Tag und Nacht eine Krankenschwester benötigte und dies finanzieren musste. Nachdem die Zahlungen des Schwagers entfallen waren, unterstützte ab Juni 1939 die Schwester aus England, wahrscheinlich Nelly Rosenkranz, Eugenia Zimmermann mit 2,- Registermark monatlich für die Dauer von sechs Monaten.

Die existenziellen Sorgen wurden jedoch noch größer. Die Fürsorge kam nach einer Besprechung mit den beiden Schwestern am 12. Juni 1939 zu dem Schluss, dass die Unterstützung für Sophie Peter ganz eingestellt und auf ihren Sohn in den USA übertragen werden könne. Die teure Wohnung könne aufgegeben und ein Teil der Möbel verkauft werden, weil ja doch eine Auswanderung vorgesehen sei. Beide Frauen könnten sich für eine billigere Miete in einem anderen Haushalt einmieten.
Sophie Peter wurde benachrichtigt, dass die Unterstützung der Fürsorge ab 1. August 1939 eingestellt werde. Eugenia Zimmermann sah sich gezwungen, ihre Wohnung teils unterzuvermieten, an Nichtjuden war dies für sie als Jüdin gesetzlich verboten; so nahm sie ab November 1939 das jüdische Ehepaar Olga und Hugo Wolfers als Untermieter in ihre Wohnung auf (Biographien siehe www.stolpersteine-hamburg.de). Noch hoffnungsloser wurde die Lage der Schwestern, als am 6. Januar 1940 Eugenias Schwager Ernst Zimmermann in Dresden verstarb.Seine Asche wurde nach Hamburg überführt und fand ihren letzten Platz im Familiengrab, Grablage AA 23, Nr. 240. Die Verfügungsberechtigung für das Grab, die auf Eugenie Zimmermann als alleiniger Überlebenden zu dieser Zeit übergegangen war, lief mit der Ruhezeit 1971 ab.

Am 2. Januar 1940 wurde Sophie Peters Sohn Othon Peter die amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen. Für die Schwestern kam dies jedoch zu spät. Vermutlich dauerte alles zu lange für sie. Als dann am 23. Oktober 1941 ein Auswanderungsverbot für Juden erlassen wurde, war ihnen die Hoffnung, in die USA zu entkommen, gänzlich genommen.
Kurz darauf begannen die Deportationen der Juden aus Hamburg. Eugenia Zimmermanns Untermieter Olga und Hugo Wolfers wurden am 6. Dezember 1941 nach Riga deportiert und ermordet. (Stolpersteine im Hofweg 31 erinnern an sie und deren Sohn Heinz, der vorher bereits Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Verbrechen geworden war.)

Mit dem Tod ihrer Ehemänner hatten die Schwestern Eugenia Zimmermann und Sophie Peter den Schutz der "privilegierten Mischehe" verloren. Im Februar 1942 musste Eugenia nach über 38 Jahren ihr Zuhause verlassen und zusammen mit ihrer Schwester Sophie Peter in ein "Judenhaus", in das Mendelson-Israel-Stift, umziehen. Dort trafen sie mit ihrer Großcousine Martha Schlesinger zusammen, ihre Großväter mütterlicherseits waren Brüder. Der Hausstand aus ihrer Wohnung Uhlenhorster Weg 2, 3. Stock, wurde am 30. März 1942 um 9 Uhr in zehn Packkisten von der Firma Hamacher unter dem Namen des früheren Untermieters Hugo Wolfers in das Lager Grabenstraße transportiert. In einer öffentlichen Versteigerung am 9. April 1942 in der Drehbahn 36 kamen 72 Gegenstände in den Besitz von Hamburger Bürger*innen. Der Hausstand mit einem Ölbild für 47,- RM an einen Ersteigerer Moser und drei Bronzen für 5,20 RM an jemanden namens Mäddel erbrachte einen Gesamterlös von 1279,70 RM für den Oberfinanzpräsidenten Hamburg. Darunter waren auch 60 diverse Teller, die für 24,- RM an den Ersteigerer Goeben in die Langenhorner Chaussee 252 kamen.

Dann wurden die Schwestern getrennt. Eugenia Zimmermann wurde am 19. Juli 1942 zusammen mit 22 weiteren Bewohner*innen des Mendelson-Israel-Stifts nach Theresienstadt deportiert. Sophie Peter musste im November 1942 in das "Judenhaus" Haynstraße 7, 1. Stock, umziehen.

Durch einen Freund der Familie ist Weiteres über das Leben von Eugenia Zimmermann zu erfahren. Adolph Theodor Hasche (1871–1966) hatte mit Eugenias Ehemann Alfred Zimmermann eine Zeit lang zusammen beruflich in Chile verbracht und war mit ihm befreundet gewesen. In seinen unveröffentlichten Lebenserinnerungen, die er nach dem Zweiten Weltkrieg verfasste, schrieb er Folgendes:
"[...] und später, in Hamburg wurde er [Alfred Zimmermann; M. L.] mir ein treuer, zuverlässiger Freund. Er heiratete eine Jüdin, Eugenie Isaaks, die er im Kontor von Frankfurter & Liebermann, wo beide tätig waren, kennen gelernt hat. An der Hochzeitsfeier nahm ich teil als einziger Nicht-Jude, fühlte mich aber trotzdem sehr wohl in diesem Kreise. Es wurde eine sehr glückliche Ehe. Zimmermanns hatten keine Kinder, nahmen sich aber sehr liebevoll unserer Kinder an, die auch viel von ihnen hielten. Auch nach Alfreds Tode hielten wir gute Freundschaft mit der Witwe, und weder sie noch wir hatten eine Ahnung von dem Furchtbaren, das der armen Frau noch bevorstand. Bald nachdem Hitler zur Macht gekommen war, setzte, wie schon gesagt, die Judenhetze ein. Frau Zimmermann musste ihren kleinen, sehr gepflegten Hausstand auf dem Uhlenhorsterweg aufgeben, wobei sie mir viele gute Bücher mitgab, die sie mir zum Teil schenkte, während ich andere für sie zu verkaufen suchte. Sie wurde dann zusammen mit anderen Jüdinnen nach Fuhlsbüttel in ein sogenanntes Heim geschickt, wo wir sie auch besucht haben. Alle vier Wochen kam sie nach Hamburg, um für sich und die anderen Frauen die Lebensmittelkarten zu besorgen, durfte aber als Jüdin keine Strassenbahn benutzen (seit dem 24. März 1942 war es Juden in Deutschland verboten, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen), sodass die kleine, zarte Frau ganz erschöpft in Hamburg ankam. Wir boten ihr an bei uns zu übernachten, was sie auch tat, und am nächsten Tage wanderte sie dann wieder nach Fuhlsbüttel hinaus. Wie alle Juden musste sie einen gelben Stern an ihrer Kleidung tragen. Dann aber wurden alle diese Frauen abtransportiert. Wir nahmen traurigen Abschied voneinander, und ich sehe sie immer noch in meinen Gedanken noch immer dort auf dem Wege in Fuhlsbüttel stehen, wo wir uns voneinander verabschiedeten. Wie wir uns noch einmal umsahen, stand sie noch eine Zeit lang dort und winkte uns nach. Sie hatte uns einige Silbersachen zur Aufbewahrung gegeben, die uns gehören sollten, wenn sie nicht wiederkäme, dazu einen Brillantring, den Wolfgang erben sollte, wenn er lebend aus dem Krieg zurückkehren würde. Frau Zimmermann wurde, wie wir später erfuhren, nach Theresienstadt gebracht, wo sie dann mit ihrer Schwester gestorben ist. Vor ihrer Abreise bat sie mich noch, hin und wieder das Grab ihres Mannes in Ohlsdorf zu besuchen, was ich auch getan habe. Jetzt aber weiß ich es aber nicht mehr zu finden."

Eugenias Schwester Sophie Peter wurde eineinhalb Jahre später, am 19. Januar 1944, ebenfalls nach Theresienstadt deportiert. Ihre Wohnung im "Judenhaus" in der Haynstraße wurde von der Gestapo versiegelt. Sophie Peters Sohn Edwin Peter durfte aus der Wohnung nichts entnehmen. Er selbst wurde als "Halbjude" zu Aufräumungs- und Bergungsarbeiten im Trümmergebiet zwangsverpflichtet. Der nichtjüdischen Schwiegertochter gelang es am 7. Februar 1944, den übriggebliebenen Hausstand zu kaufen. Den Betrag von 3.291,- RM nahm der Oberfinanzpräsident Hamburg ein.

Es ist anzunehmen, dass die beiden Schwestern sich im Getto Theresienstadt wiedertrafen oder sogar zusammenlebten. Vier Monate nach der Deportation verstarb Sophie Peter dort am 19. Mai 1944 nach einer Zeit, die von Hunger und Kälte bestimmt waren. Sie war 74 Jahre alt. Ein Stolperstein erinnert an sie im Uhlenhorster Weg 2.

Eugenia Zimmermann, geb. Isaacs, hielt die menschenunwürdigen Bedingungen im Getto Theresienstadt fast drei Jahre lang aus. Drei Wochen vor Kriegsende, am 16. April 1945, verstarb sie im Alter von 71 Jahren.

Das Schicksal der weiteren Familienmitglieder
Eugenias Schwester Nelly Rosenkranz, geb. Isaacs, wurde im Februar 1947 in Großbritannien naturalisiert. Deren Sohn Walter nahm den Nachnamen Roxton an. Er verstarb am 13. Dezember 1960 im Alter von 59 Jahren in München. Auch ihr Schwiegersohn Jacob Nachemsohn war bereits 1953 im Alter von 59 Jahren in London verstorben. Ihre verwitwete Tochter Käthe heiratete in zweiter Ehe im Juli 1960 Ernest G. Bradley. Nelly Rosenkranz wurde 98 Jahre alt, sie verstarb im März 1979 in London, Camden, ihre Tochter Käthe Bradley im April 1998 im Alter von 94 Jahren.

Eugenias Schwester Elise Singer blieb mit ihrer Familie in Rio de Janeiro, Brasilien. Am 21. Mai 1943 verstarb dort ihr Enkel Joachim mit 19 Jahren, ein Jahr später, am 23. Mai 1944, ihr Ehemann Leopold Singer. Elise Singer wurde 92 Jahre alt; sie verstarb am 24. Oktober 1965 in Rio de Janeiro. Ihr Sohn Leonhard Franz Singer, seit 1950 geschieden (seine erste Ehefrau ging nach Deutschland zurück), heiratete 1955 in zweiter Ehe Rosi, gesch. Lewin, geb. Brotzen. Sie brachte Tochter Steffi Kaufmann Rehfeld und deren Töchter Miriam und Eva mit in die Ehe. Eugenias Neffe Leonhard Franz Singer verstarb am 19. Juni 1968 in Rio de Janeiro im Alter von 70 Jahren.

Edwin Peter, der ältere Sohn von Sophie Peter, kehrte nach dem Krieg mit seiner Familie aus den USA nach Hamburg zurück. Er verstarb in Hamburg-Bergedorf am 29. September 1977 im 81. Lebensjahr. Seine Feuerbestattung fand auf dem Friedhof Ohlsdorf statt. Die Urne wurde nach einer Trauerfeier in Kapelle 2 am 20. Oktober 1977 in der Familiengrabstätte Peter beigesetzt, Grablage R 13, Nr. 88 III 3. Noch heute wird das erhaltene Familiengrab besucht.

Othon Peter, der jüngere Sohn von Sophie Peter, verstarb im Februar 1984 im Alter von 84 Jahren in Platte, Missouri, seine Ehefrau Ilse vier Monate später.

Eugenias Bruder Reinhard Eisex heiratete im März 1951 in Hamstead, London, in zweiter Ehe die Witwe Johanna Elly Simon, geb. Grünbaum. Drei Jahre später, im September 1954, verstarb er mit 78 Jahren in seinem Zuhause in London. The Association of Jewish Refugees in Great Britain, der Verband der jüdischen Flüchtlinge in Großbritannien, brachte im November 1954 einen Nachruf auf ihn heraus. Aus seinem Leben ist daraus zu erfahren, dass er in Berlin über 40 Jahre ein erfolgreicher fortschrittlicher Dentist gewesen sei, der als erster ein Zahnröntgengerät verwandt hatte. Viele Prominente von Bühne und Film seien unter seinen Patienten gewesen. Als ein großer Tierliebhaber sei er kaum einmal ohne die Begleitung seines Hundes oder eines seiner Affen in den Berliner Straßen zu sehen gewesen. Dieser hilfsbereite, bescheidene und selbstlose Mann werde bei allen, die ihn kannten, in dankbarer Erinnerung bleiben.

Stand: Januar 2023
© Margot Löhr

Quellen: 1; 4; 5; 7; 8; StaH, 132-5/2 Bank-, Kredit- und Währungswesen, Alt. Reg. 01 f Fasc. 20; StaH, 135-1I-IV Staatliche Pressestelle, 3365; StaH, 213-13 Landgericht Rückerstattung, 5908 Lotte Singer; StaH, 214-1 Gerichtsvollzieherwesen, 718; StaH, 231-3, Handelsregister, A 6 Bd. 25 Nr. 6455 Edwin Isaacs, A 12 Bd. 37 Nr. 33766 Edwin Isaacs; StaH, 231-7 Handels- und Genossenschaftsregister, A 1 Bd. 64, Nr. 15412; StaH, 314-15 Oberfinanzpräsident, R 1942/0081 Eugenie Zimmermann; StaH, 332-3 Zivilstandsaufsicht, Geburtsregister, A 29 Nr. 1850/1867 Julia Elise Isaacs, A 44 Nr. 640/1868 Wilhelm Peter, A 71 Nr. 3675/1869 Sophie Serafine Isaacs, A 71 Nr. 3676/1869 Wolfgang Hauer Isaacs, A 97 Nr. 6386/1870 Clarita Adele Isaacs, A 164 Nr. 7409/1873 Hannah Eugenia; StaH, 332-3 Zivilstandsaufsicht, Sterberegister, C 66 Nr. 5922/1869 Wolfgang Hauer, C 163 Nr. 6336/1874 Estella Francisca; StaH, 332-4, Austritt aus einer staatlich anerkannten Religionsgemeinschaft IV D 10; StaH, 332-5 Standesämter, Geburtsregister, 1874 u. 3463/1876 Reinhard Emile Isaacs, 1924 u. 4281/1878 Nelly Angelina, 2411 u. 1935/1896 Edwin Peter, 91331 u. 1710/1897 Leonhard Franz Singer, 13090 u. 2093/1899 Lotte Alice Singer, 13273 u. 534/1900 Othon Peter, 13614 u. 801/1901 Jacob Walter Rosenkranz, 14184 u. 842/1904 Käthe Rosenkranz; StaH, 332-5 Standesämter, Heiratsregister, 2790 u. 346/1892 Leopold Singer u. Julia Elise Isaacs, 2860 u. 206/1896 Wilhelm Peter/Sophie Isaacs, 8596 u. 398/1899 Sigmund Rosenkranz u. Nelly Angelina Isaacs, 6433 u. 422/1903 Alfred Eduard Zimmermann u. Hannah Eugenie Isaacs, 9597 u. 593/1923 Josef Nachemsohn u. Selma Goldschmidt, 8780 u. 703/1923 Josef Nachemsohn u. Käthe Rosenkranz, 8778 u. 100/1923 Leonard Franz Singer u. Renate Pfohl, 13628 u. 6/1931 Edwin Peter u. Erna Lehmann, 14013 u. 180/1933 Edwin Peter u. Leonora Ahrberg; StaH, 332-5 Standesämter, Sterberegister, 319 u. 5601/1892 Nathan Hauer, 29 u. 3508/1877 Sophie Victor, 394 u. 2042/1896 Edwin Isaacs, 6898 u. 913/1911 Gottfried Theodor Zimmermann, 894 u. 1063/1925 Louise Auguste Zimmermann, 8107 u. 1/1931 Bertha Isaacs, 8118 u. 295 /1933 Rosa Sophie Vélez, 7158 u. 16/1934 Wilhelm Peter, 7154 u. 870/1934 Alfred Eduard Zimmermann, 10567 u. 897/1977 Edwin Peter; StaH, 332-7 Staatsangehörigkeitsaufsicht, AIf Bd. 105 Nr. 1045/1854 Edwin Isaacs, BIa Nr. 389/1849 Wolff Sander Hauer, BIa Nr. 595/1850 Simon Hauer; StaH, 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 4088 Nelly Rosenkranz, 18660 Edwin Peter, 20041 Leonardt Franz Singer, 25212 Renate Singer, 24649 Walter Roxton, 25212 Renate
Singer, 27410 Werner Singer; StaH, 351-14 Arbeits- und Sozialfürsorge, Nr. 1672, Sophie Peter; StaH, 352-5 Gesundheitsbehörde, Todesbescheinigungen, 1896 Sta 21 Nr. 870; 1933 Sta 3 Nr. 295 Rosa Sophie Vélez, 1934 Sta 21 Nr. 870 Alfred Eduard, 1934 Sta 21b Nr. 16 Wilhelm Peter; StaH, 522-1 Jüdische Gemeinden, Geburtsregister, 696 c, Nr. 68/1837 Rosa Hauer, 696 d Nr. 9/1847 Bertha Rebecca Hauer, 696 f Nr. 185/1864 Rosa Sophie Isaacs; StaH, 522-1 Jüdische Gemeinden, Heiratsregister, 702 b Nr. 12/1833 Philip Sander Hauer u. Betty Wagner, 702 b Nr. 20/1835 Wolff Hauer u. Sophie Victor, 702 c Nr. 70/1854 Edwin Isaacs u. Rosa Hauer, 702 e Nr. 91/1863 Edwin Isaacs u. Bertha Hauer; StaH, 522-1 Jüdische Gemeinden, Sterberegister, 725 h, Nr. 219/1857 Rosa Isaacs; StaH, 622-1 Familienarchive, 326 Familie Hasche; StaH, 741-4 Fotoarchiv, K 3879 Gewerbeschein Eugenie Zimmermann, K 6328; Archiv Friedhof Ohlsdorf, Beerdigungsregister, Feuerbestattungen, Nr. 2750/1933, Nr. 3133 A/1934, Nr. 4665 A/1934, Grabbriefe Nr. 41658/1906, Nr. 163228/1942; Hamburger Adressbücher 1870–1943; LaB, Heiratsregister, Charlottenburg I Sig. 63 Nr. 735/1911 Reinhard Emile Eisex u. Lucie Stern; Datenbankprojekt des Eduard-Duckesz-Fellow und der Hamburger Gesellschaft für jüdische Genealogie, Grindelfriedhof, Ohlsdorf 1883–1889, 1931–1939, A 11-317, ZX 10-383, http://jüdischer-friedhof-altona.de/datenbank.html, eingesehen am: 22.2.2022; Renate Hauschild-Thiessen: Eugenie Zimmermann geb. Isaacs (1873–1945), in: Hamburgische Geschichts- und Heimatblätter 12 (1991), Nr. 8/9, April 1991, S. 200–2003; Björn Eggert: Hugo Wolfers, http://www.stolpersteine-hamburg.de/?&MAIN_ID=7&r_name=Wolfers&r_strasse=&r_bezirk=&r_stteil=&r_sort=Nachname_AUF&recherche=recherche&submitter=suchen&BIO_ID=2673, eingesehen am: 22.2.2022; Family events, Death Dr. Reinhard Eisex, S. 8, https://ajr.org.uk/wp-content/uploads/2018/02/1954_october.pdf, eingesehen am: 28.3.2022; "Brasil, Cartões de Imigração, 1900–1965", database with images, Family Search, Julia Sara Elise Singer, Immigration, https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:KFFL-PYG, eingesehen am: 7.2.2016, citing 1939, Arquivo Nacional, Rio de Janeiro (National Archives, Rio de Janeiro); Adolph Theodor Hasche (1871–1966): Lebenserinnerungen, unveröffentlicht, Bd. 1, S. 93 f., Einsichtnahme mit freundlicher Erlaubnis von Dr. med. Hans Henning Hasche; *Zu Max Nonne siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Nonne.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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