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Bereits verlegte Stolpersteine



Else Levy (geborene Heynssen) * 1891

Brahmsallee 8 (Eimsbüttel, Harvestehude)

1941 Minsk
ermordet

Weitere Stolpersteine in Brahmsallee 8:
Johanna Bernstein, Victor Cohn, Thekla Cohn, Louis Nathan Levy, Dr. Joseph Norden, Anna Rothenberg

Louis Nathan Levy, geb. am 24.1.1890 in Altona, am 8.11.1941 nach Minsk deportiert
Else Sarah Levy, geb. Heynssen, geb. am 3.5.1891 in Hamburg, am 8.11.1941 nach Minsk deportiert

Brahmsallee 8

Louis Nathan Levy wuchs mit sieben Geschwistern in Altona auf. Sein Vater, der 1855 in Friedrichstadt geborene Viehhändler Nathan Behrend Levy, war 1884 nach Altona übergesiedelt und hatte dort im selben Jahr Florette Cronheim, eine 1857 in Hamburg geborene Kaufmannstochter, geheiratet. 1905 zog die Familie von Altona nach Hamburg um, wo Louis Nathans Vater am 21. Januar 1909 verstarb. Der Tod seiner Mutter folgte am 5. Mai 1935.

Louis Nathan Levy absolvierte eine kaufmännische Lehre und trat als Angestellter in die Firma des Zigarrenimporteurs Bernhard Heynssen ein. Mit dessen Tochter Else Sarah wurde er 1919 getraut. Beide waren in der Folgezeit als Prokuristen der Firma tätig. Ihre Ehe blieb kinderlos.

Nach Heynssens Tod am 4. August 1922 übernahm Louis Nathan Levy die Firma als Alleininhaber. 1926 geriet das Importgeschäft in Schwierigkeiten. Zwar konnte ein Konkurs vermieden werden, doch sah sich Louis Nathan Levy gezwungen, sein Auskommen künftig als Provisionsreisender zu verdienen.

Seine verwitwete Schwiegermutter Bertha Heynssen, geb. Salomon, geboren 1866 in Friedrichstadt, musste ab 1926 Fürsorgeleistungen in Anspruch nehmen. Der Bericht einer Fürsorgerin über einen Hausbesuch im September 1932 offenbart nicht nur ihre eigene Notlage, sondern auch die schwierige Situation ihrer Tochter und ihres Schwiegersohnes:
"Sie [Bertha Heynssen] ist von ihrer Tochter, Frau [Else Sarah] Levy, Schlüterstraße 54, fortgezogen, um dieser das Vermieten eines zweiten Zimmers, zu welchem Zweck Frau H.[eynssen] ihre Mobilien in der alten Wohnung ließ, zu ermöglichen. Sie erhält aber bei ihrer Tochter Essen und Trinken. Die Tochter will aber die Wohnung in der Schlüterstraße auch aufgeben, da sie die Miete nicht mehr aufbringen kann."

Wenig später zogen Louis Nathan Levy und seine Ehefrau in eine Parterrewohnung des Hauses Brahmsallee 8 um. Sie wechselten in Hamburg noch fünfmal die Wohnung, bevor sie am 8. November 1941 mit dem Deportationstransport nach Minsk in den Tod fuhren.

Else Sarah Levys Mutter Bertha Heynssen wurde am 24. März 1943 aus dem Altersheim Laufgraben 37 nach Theresienstadt deportiert und kam dort am 10. April 1943 zu Tode.

Stand: September 2016
© Jürgen Sielemann

Quellen: 1; 4; 5; 7; 8; StaH, 342-2 Militär-Ersatzbehörden, D II 140 Bd. VII, 231-7 Amtsgericht Hamburg – Handels- und Genossenschaftsregister, 1955-257 (B. Heynssen); 351-14 Arbeits- und Sozialfürsorge – Sonderakten; 1287, 332-8 Meldewesen, A 33/4, Mikrofilm K 7333 (Nathan Behrend Levy), 552-1 Jüdische Gemeinden, 160, S. 22; 332-5 Standesämter, 6262, Nr. 298, 8728, Nr. 163; 2, J 2 Bd. 2, 512.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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