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Bereits verlegte Stolpersteine



Deportationsliste 19.1.1944: Max Lefebre
© StaH

Max Lefébre * 1898

Marienthaler Straße 126 (Hamburg-Mitte, Hamm)

1944 Theresienstadt
1944 Auschwitz ermordet 21.12.1944 KZ Dachau

Weitere Stolpersteine in Marienthaler Straße 126:
Elsa Bettelheim, Paul Bettelheim, Adolf Lorenz, Erika Lorenz, Franziska Lorenz

Max Lefébre, geb. 4.8.1898 Brakel, deportiert am 19.1.1944 nach Theresienstadt, Todesdatum KZ Dachau 21.12.1944

Marienthaler Straße 124 (Marienthaler Straße 126)

Max Lefébre wurde nach Theresienstadt deportiert. Er lebte in einer "privilegierten" Mischehe. Wodurch Max Lefébre den Schutz der Familie verlor, ist unbekannt, vermutlich durch Scheidung.

Max Lefébre war schon 1928 in der Marienthaler Straße 126a bei Lorenz gemeldet und als Mitglied der Jüdischen Gemeinde eingetragen. Zu der Zeit war er noch ledig und arbeitete als Verkäufer. Wiederholt bat er das Finanzamt, ihm die "Kirchensteuer" zu erlassen, weil er in den Jahren 1929 bis 1931 sehr wenig verdiente.

Dann begann Max Lefébre 1931 als Handlungsgehilfe bei Gebr. Robinsohn zu arbeiten und bat nur noch um Stundung der Steuer statt um Erlass. Er heiratete, wechselte zu Tietz und kehrte zu Robinsohn zurück. In seine Zeit bei der Firma Hermann Tietz fiel die Geburt der Tochter Ina, am 16.3.1934. 1938 wurde er, vermutlich im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom, verhaftet.

1939 erhielt er im Jüdischen Altersheim in der Grünestraße in Altona eine Anstellung, wo er arbeitete, bis es aufgelöst wurde. Sein letzter Umzug war am 23. September 1942 in die Schmuckstraße 6.

Von dort wurde er am 19. Januar 1944 nach Theresienstadt und am 29. September 1944 nach Auschwitz deportiert. Als "Arbeitsfähiger" führte sein Weg in das KZ Dachau. Er starb am 21. Dezember 1944, lt. dem Deutschen Gedenkbuch 2006 in Kaufering, was bedeutete, in einem Arbeitskommando der Operation Todt.

(Im bundesdeutschen Gedenkbuch von 2006 wird Lefebre ohne Akzent geschrieben. Evtl. liegt trotz des übereinstimmenden Geburtsdatums eine Verwechslung vor, denn die KZ Gedenkstätte Dachau hat keinen Hinweis auf Max Lefébres Tätigkeit in Kaufering.)

© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 2; 4; 5; 7; StaH 522-1, Jüdische Gemeinden, o. Sign. Mitgliederzählung der DIGH 1928; 390 Wählerverzeichnis 1930; 391 Mitgliederliste 1935; 992 d, Steuerakten; 992 e 2 Deportationslisten Bd. 5; BA Bln., Volkszählung 1939; KZ Gedenkstätte Dachau, E-Mail vom 24.4.2007; Das nationalsozialistische Lagersystem. Hrsg. von Martin Weinmann bei Zweitausendeins, 4. Aufl. 2001, S. 556.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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