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Bereits verlegte Stolpersteine



Rolf Edgar Frankenthal * 1921

Sorbenstraße 15 (Hamburg-Mitte, Hammerbrook)

1941 Minsk
ermordet

Weitere Stolpersteine in Sorbenstraße 15:
Theodor Frankenthal

Theodor Frankenthal, geb. 27.2.1899, Todesdatum 26.7.1942 KZ Buchenwald
Rolf Edgar Frankenthal, geb. 29.5.1921, deportiert am 8.11.1941 nach Minsk

Theodor Frankenthal wurde am 27.2.1899 in Hamburg geboren. Seine Eltern, Leo Frankenthal und Ina, geb. Lindenfeld, starben beide 1942 in Theresienstadt. Der Bruder Kurt, Photograph, emigrierte 1939 in die USA, die Schwester Margot hat offenbar überlebt.

Theodor Frankenthal, seit mindestens 1921 Mitglied der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg, lebte mit seiner Familie in der Sorbenstraße 19. Er war selbstständiger Vertreter in der Pelzbranche. Seine Frau Alice kam am 16.7.1900 in Altona zur Welt. Nach den Nürnberger Gesetzen galt sie als "Mischling 1. Grades". Am 29.5.1921 wurde ihr Sohn Rolf Edgar geboren. Wann sich das Ehepaar trennte, ist nicht bekannt.

Bis zu seiner Verhaftung 1937 wegen "Rassenschande" wohnte Theodor Frankenthal mit seiner Familie in der Sorbenstraße 19. Er verbüßte seine Haft von drei Jahren im Zuchthaus Fuhlsbüttel und wurde danach direkt in das dortige KZ überstellt. Während dieser Zeit emigrierte seine Frau Alice nach England.

Alice Frankenthal war von ihrer Abstammung her zwar "Halbjüdin", da sie jedoch mit einem Juden verheiratet war und der Jüdischen Gemeinde angehörte, wurde sie als "Geltungsjüdin" behandelt und unterlag allen einschneidenden Maßnahmen, die Juden betrafen, konnte jedoch auch Unterstützung bei jüdischen Hilfsorganisationen beantragen. So übernahm der Jüdische Hilfsverein die Kosten, als sie am 26. Januar 1939 nach England auswanderte, um dort als Haushilfe zu arbeiten.

1941 kam Theodor Frankenthal in das KZ Dachau. Von dort aus betrieb er mit Hilfe seines Sohnes Rolf Edgar und seines Vaters Leo Frankenthal seine Auswanderung, wie folgen-
der Auszug vom 7. Juni 1941 aus seinen Auswandererakten zeigt:

"Name: Theodor Israel Frankenthal
Genaue Anschrift: z. Zt. Konzentrationslager Dachau
K 3, Block 15, Stube 1
Gef.-Nr. 18543. Privatadr. Kl. Schäferkamp 32 I b/Eltern, Hamburg 6
Deutsch seit Geburt, 27. Febr. 1899 in Hamburg"

Er erhielt vom Oberfinanzpräsidenten am 5. Januar 1941 die Unbedenklichkeitsbescheinigung für Haiti. Diese wurde jedoch nicht mehr wirksam, weil er in das KZ Buchenwald überstellt worden war. Am 26. Juli 1942 starb er dort. Seine Urne wurde auf dem jüdischen Friedhof Ilandkoppel beigesetzt.

Rolf Edgar Frankenthal machte eine Lehre als Elektrofeinmechaniker. 1938 betrieb seine Mutter seine Emigration nach Holland, wo er die Lehre fortsetzen wollte. Trotz erteilter Unbedenklichkeitsbescheinigung scheiterte dieser Versuch ebenso wie ein früherer, mit einem Kindertransport nach England geschickt zu werden, und ein letzter 1940, nach Palästina auszuwandern.

Rolf Edgar Frankenthal wohnte bis 1939 in der Sorbenstraße 19, danach bei seinen Großeltern Emil Freund und Anna Maria, seiner evangelischen "arischen Großmutter", in der Wrangelstraße 22b. Er stand auf der Ersatzliste zum Transport nach Lodz am 25. Oktober 1941, wurde aber bis zum nächsten Großtransport am 8. November 1941 nach Minsk in Weißrussland zurückgestellt. Dort verliert sich seine Lebensspur.

Anders als die Großeltern väterlicherseits wurden die Großeltern mütterlicherseits, da in einer "Mischehe" lebend, nicht deportiert.

© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 2 314-15 FVg 3811 und FVg 8850; 4; 5; StaH, 522-1, Jüdische Gemeinden, 992 e 2 Deportationslisten Band 2; o. Sign. Mitgliederzählung der DIGH 1928; 391 Mitgliederliste 1935; BA Bln., Volkszählung 1939.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen.

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