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Martha Sohn (geborene Engel) * 1883
Isestraße 21 (Eimsbüttel, Harvestehude)
HIER WOHNTE
MARTHA SOHN
GEB. ENGEL
JG. 1883
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1943 AUSCHWITZ
ERMORDET
Weitere Stolpersteine in Isestraße 21:
Magda Levy, Sabine Levy, Recha Lübke, Carl Richard Sohn, Vilma Lore Sohn, Elsa Sprei, Mary Stern, Julchen Tobias, Julia Weber
Carl Richard Sohn, geb. am 23.11.1869 in Mannheim, am 15.7.1942 deportiert nach Theresienstadt, dort am 20.12.1942 gestorben
Martha Sohn, geb. Engel, geb. am 8.2.1883, am 15.7.1942 deportiert nach Theresienstadt, am 23.1.1943 weiter deportiert nach Auschwitz
Lore (Wilma) Sohn, geb. am 16.10.1920 in Hamburg, am15.7.1942 deportiert nach Theresienstadt, am 23.1.1943 weiter deportiert nach Auschwitz
Das Ehepaar Sohn trat am 1. Februar 1911 der Jüdischen Gemeinde in Hamburg bei. Zu dieser Zeit wohnte es schon in der Isestraße, zunächst im Haus Nummer 32, dann 30. Carl Richard Sohn arbeitete bei der Deutschen Bank als Beamter in unkündbarer Stellung und verfügte damit über ein festes Einkommen.
Martha und Carl Richard Sohn bekamen drei Kinder, Sohn Alfred wurde 1912 geboren, die Schwestern Marianne und Wilma, genannt Lore, folgten 1918 und 1920.
Alfred Sohn nahm eine kaufmännische Lehre auf und arbeitete als kaufmännischer Angestellter in einer Chemischen Fabrik, zeitweilig wohnte er nicht mehr bei seinen Eltern, die inzwischen in der Isestraße auf die andere Straßenseite in das Haus Nummer 21 gezogen waren. 1936 wanderte er nach Südafrika aus, wo er überlebte.
Für Marianne ist 1935 als Beruf "Lehrling" und die Adresse Laufgraben 37 in der Kultussteuerkartei eingetragen, das bedeutet, sie besuchte die Haushaltsschule der Jüdischen Gemeinde und lebte dort im Internat. 1936 ist ihr Umzug nach Berlin vermerkt. Ihr weiterer Lebensweg ist uns nicht bekannt, aber aus der "Wiedergutmachungsakte" wissen wir, dass sie heiratete und die Schoah in England überlebte.
Lore Wilma blieb im Elternhaus, sie hatte gesundheitliche Probleme. Als Carl Sohns Vermögen im Dezember 1941 unter "Sicherungsanordnung" gestellt wurde, beantragte er bei der Finanzbehörde die Mittel für den Verbrauch seiner Familie zu erhöhen, er habe "Sonderausgaben durch das Leiden" seiner Tochter. Eltern und Tochter mussten am 5. März 1942 die Wohnung in der Isestraße 21 verlassen und in das "Judenhaus" Bundesstraße 43 ziehen. Vier Monate später wurden sie nach Theresienstadt transportiert. Der Vater starb dort am 20. Dezember 1942. Mutter und Tochter wurden am 23. Januar 1943 in den Tod nach Auschwitz geschickt.
© Christa Fladhammer
Quellen: 1; 2; 4; 8; AfW 231169 (neu StaH 351-11 1499).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".