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Franz Jacob
© Privatbesitz

Franz Jacob * 1906

Rathausmarkt 1 (links vor dem Rathaus) (Hamburg-Mitte, Hamburg-Altstadt)


FRANZ JACOB
MDHB 1932 – 1933 KPD
JG. 1906
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 1933
SACHSENHAUSEN
ZUCHTHAUS
BRANDENBURG-GÖRDEN
ENTHAUPTET18.9.1944

Weitere Stolpersteine in Rathausmarkt 1 (links vor dem Rathaus):
Kurt Adams, Etkar Josef André, Bernhard Bästlein, Adolf Biedermann, Gustav Brandt, Valentin Ernst Burchard, Max Eichholz, Hugo Eickhoff, Theodor Haubach, Wilhelm Heidsiek, Ernst Henning, Hermann Hoefer, Friedrich Lux, Fritz Simon Reich, August Schmidt, Otto Schumann, Theodor Skorzisko, Ernst Thälmann, Hans Westermann

Franz Egmund Jacob, geb. 9.8.1906 in Hamburg, enthauptet am 18.9.1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden

Der kommunistische Abgeordnete Franz Jacob forderte am 8. Februar 1933 in einer Rede vor der Hamburgischen Bürgerschaft die Sozialdemokraten auf, sich an einer Einheitsfront und einem 24-stündigen Proteststreik zu beteiligen. Die SPD lehnte den Vorschlag als "dummen Bluff" ab. Erst in der Spätphase des Krieges, im Vorfeld des 20. Juli 1944, sollten sich im Widerstand aktive Vertreter von SPD und KPD über eine Zusammenarbeit zur Beendigung des Krieges und zur Überwindung des nationalsozialistischen Regimes verständigen – unter ihnen Franz Jacob.

Franz Jacob war der Sohn des Dienstmädchens Marie Pgetz und des Hausknechts August Moser. Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs er in der Familie des Großvaters auf, der aktiver Sozialdemokrat war. Nach der Eheschließung seiner Mutter mit Gustav Jacob kehrte er 1917 in die neue Familie zurück und wurde von seinem Stiefvater adoptiert. Trotz seiner Begabung konnte er aus wirtschaftlichen Gründen nur ein Jahr die Oberrealschule besuchen.

Unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs und der Not und Armut dieser Jahre, trat er als Fünfzehnjähriger der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) bei, ein Jahr später der SPD. Von 1922 bis 1926 erlernte er den Beruf des Maschinenschlossers auf einer Hamburger Werft. Im Deutschen Metallarbeiterverband wurde er zum Lehrlingsobmann gewählt. In den Auseinandersetzungen um die politische Linie der SPD-Führung traten 1925 Teile der SAJ, unter ihnen Franz Jacob, in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) über. Dies führte zu Konfrontationen in der Familie.

1928 schloss sich Franz Jacob der KPD an. Ebenso trat er der "Roten Hilfe" und dem "Roten Frontkämpferbund" (RFB) bei. Im KJVD wurde er Organisationsleiter des Bezirks Wasserkante. 1928 erhielt er die Möglichkeit, als Delegierter am V. Kongress der Kommunistischen Jugendinternationale und parallel am VI. Weltkongress der Kommunistischen Internationale in Moskau teilzunehmen. Dies kostete ihn seinen Arbeitsplatz beim Hamburger Telegrafenamt. Auch sein nächstes Arbeitsverhältnis bei der Reiherstieg-Werft wurde fristlos gekündigt, nachdem er zu einem Kurzstreik aufgerufen hatte.

Ab 1929 betätigte sich Franz Jacob als Berichterstatter für die "Hamburger Volkszeitung" und das "Norddeutsche Echo", den Organen der KPD in Hamburg und Schleswig-Holstein. Kurze Zeit war er in Kiel am Aufbau des "Kampfbundes gegen den Faschismus", der Nachfolgeorganisation des seit 1929 verbotenen RFB, beteiligt. 1931 begann er als Sekretär für Agitation und Propaganda in der Bezirksleitung Wasserkante hauptberuflich für die KPD zu arbeiten. Die von ihm verfassten Flugblätter fanden in hoher Auflage Verbreitung. Im April 1932 kandidierte der 26-Jährige erfolgreich für die Hamburgische Bürgerschaft.

Als nach den Märzwahlen 1933 in der Bürgerschaft am 8. März ein nationalsozialistischer Senat gewählt werden sollte, fehlten neben den Sozialdemokraten, die aus Protest fernblieben, auch die 26 kommunistischen Abgeordneten, die sich nicht der Verhaftung aussetzen wollten. Im Namen der kommunistischen Fraktion hatten Johann Westphal und Franz Jacob noch eine Erklärung verfasst, in der sie gegen die "Terrorwahlen vom 5. März" und den "Staatsstreich" der Nationalsozialisten protestierten.

Bereits mit der Notverordnung "zum Schutz von Volk und Staat" nach dem Reichstagsbrand war die KPD in die Illegalität gedrängt worden. Auch Franz Jacob musste untertauchen. Die nationalsozialistischen Machthaber hatten bis Ende April 1933 bereits 18000 Kommunisten, 12000 Sozialdemokraten sowie andere Oppositionelle in Konzentrationslager geworfen und hunderte politische Gegner ermordet.

Im August 1933 nahm die Gestapo Franz Jacob in Berlin fest. In der Haft war er schweren Folterungen im Berliner Gestapogefängnis Columbia-Haus und im Hamburger KolaFu ausgesetzt. 1934 wurde er wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe kam er nicht frei, sondern wurde in "Schutzhaft" genommen und von der Gestapo drei Jahre im Konzentrationslager Sachsenhausen festgehalten.

Dort traf er auf einige Kommunisten, die er aus der Zeit vor 1933 kannte, u. a. Bernhard Bästlein (s. d.) und Harry Naujoks. Mit dem ihnen ebenfalls bekannten Lübecker Sozialdemokraten Julius Leber führten sie regelmäßig Gespräche, in denen sie sich über die Parteigrenzen hinweg in der Einschätzung der politischen Lage annäherten und die Bereitschaft entstand, "in der Frage Krieg und Frieden" zusammenzuarbeiten, wie Harry Naujoks später schrieb. Im Rahmen der sogenannten Häftlingsselbstverwaltung setzte sich Franz Jacob als Verantwortlicher für den Arbeitseinsatz für seine Mitgefangenen ein und versuchte, besonders Gefährdete zu schützen. Er verstand es, so Harry Naujoks später, "aus dem Gegeneinander [unterschiedlicher Gruppen] ein Nebeneinander und oft ein gemeinsames Vorgehen zu erreichen". Wegen seiner Hilfsbereitschaft und seines "kameradschaftlichen Umgangstons" wurde er in unterschiedlichen Häftlingsgruppen respektiert.

Im September 1940 entlassen, kehrte Franz Jacob nach Hamburg zurück und fand Arbeit als Schlosser. Nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion arbeitete er mit am Aufbau einer Widerstandsorganisation in Hamburg, die im Beitrag zu Bernhard Bästlein näher beschrieben wird. Der Historiker Klaus Bästlein bescheinigte den "Führungskadern der Bästlein-Organisation": "Eine gewisse Gradlinigkeit prägte diese Widerstandskämpfer ebenso wie ihre ungebrochene Entschlossenheit, sich trotz aller Verfolgungsmaßnahmen dem NS-Regime entgegenzustellen." Neben dem "Dreierkopf" aus Bernhard Bästlein, Oskar Reincke und Franz Jacob gehörte auch Robert Abshagen zur Führungsgruppe. Sie verstanden sich als Bezirksleitung der illegalen KPD in Hamburg. Wie bereits vor 1933 war Franz Jacob zuständig für "Agitation und Propaganda". Er verfasste interne Schriften und Flugblätter, und sorgte u. a. mit Otto Gröllmann im "Technischen Apparat" für deren Herstellung. Gröllmann war als Bühnenbildner am Thalia-Theater angestellt, wo das auf Franz Jacobs Initiative gegründete Archiv der Widerstandsorganisation versteckt wurde. Leider ist es nicht erhalten geblieben.

Im Dezember 1941 heiratete Franz Jacob Katharina Hochmuth, geb. Emmermann, die er aus dem KJVD kannte. Sie war in erster Ehe mit dem Kommunisten Walter Hochmuth verheiratet gewesen, der zunächst ebenfalls untergetaucht war und später in Haft geriet. Katharina wohnte mit ihrer Tochter Ursel in der Jarrestraße 21, wo jetzt auch Franz einzog. Katharina Jacob war aufgrund ihrer politischen Aktivitäten mehrfach im Konzentrationslager und hatte 1935 eine einjährige Gefängnisstrafe verbüßt. Trotzdem engagierte sie sich weiter im Widerstand. Sie sammelte Lebensmittelkarten für Zwangsarbeiter und hörte Radio Moskau ab. So konnten Angehörige von Soldaten benachrichtigt werden, die in Gefangenschaft geraten waren. Außerdem dienten die Informationen als Grundlage für Flugblätter, die Franz Jacob im Untergrund verfasste. Sie wurden von der Kurierin Charlotte Groß nach Berlin geschmuggelt.

Katharinas Tochter, Ursel Hochmuth, geboren 1931, besuchte die Meerweinschule, die vor 1933 Reformschule gewesen war. Wenn ihre Mutter in Haft war, erfuhr sie Unterstützung und Schutz nicht nur durch politische Freunde, sondern auch von ihrer Lehrerin Gertrud Klempau, deren mutigem Handeln ein Kapitel in dem Buch "Schule unterm Hakenkreuz" gewidmet ist. Auch in der Nachbarschaft erlebte die Familie Solidarität über Partei- und Weltanschauungsgrenzen hinweg [siehe unten].

Bei einer Verhaftungswelle Mitte Oktober 1942 (s. Bernhard Bästlein) wurde ein Großteil der Aktiven der Widerstandsgruppe, unter ihnen auch Bästlein, Reincke und Abshagen, verhaftet. Franz Jacob konnte im letzten Moment untertauchen. Im Freundeskreis seines Parteigenossen Anton Saefkow fand er Unterschlupf in Berlin. Dort überbrachte ihm Charlotte Groß die Nachricht von der Geburt seiner Tochter Ilse, die am 9.11.1942 zur Welt gekommen war. Franz Jacob sah seine Tochter nur ein Mal, als Katharina mit ihr und Ursel im März 1944 eine Reise aufs Land machte und auf dem Rückweg heimlich eine Nacht in Berlin verbrachte. Fast zwei Jahre lebte Franz Jacob in häufig wechselnden Verstecken in der Illegalität. Wie Charlotte Groß dem Amt für Wiedergutmachung schilderte, litt er unter ständiger Anspannung, da er sich tagsüber teilweise völlig ruhig verhalten musste und z. B. bei Bombenalarm nicht in den Luftschutzkeller gehen konnte.

Franz Jacob arbeitete mit Anton Saefkow und anderen am Wiederaufbau der illegalen KPD in Berlin-Brandenburg, zu deren Leitung er zählte. Auch Bernhard Bästlein, der bei einem Luftangriff Anfang 1944 aus dem Gefängnis fliehen konnte, stieß zu der Gruppe, nachdem er Franz Jacob zufällig wiedergetroffen hatte. Sie orientierten sich an den Informationen, die sie aus ausländischen Zeitungen oder Sendungen des Moskauer Rundfunks erhielten. Obwohl sie das Zentralkomitee unter Wilhelm Pieck anerkannten, entwickelten sie eine eigenständige politische Identität als deutsche Kommunisten. Darüber hinaus bauten sie mit der "Bewegung Freies Deutschland" eine Widerstandsorganisation auf, die nicht nur in Betriebe, Wehrmachtseinheiten und Lager, sondern auch in oppositionelle bürgerliche Kreise hineinreichte und ca. 500 Personen umfasste. Sie orientierte sich am "Nationalkomitee Freies Deutschland" (NKFD), das 1943 auf Initiative des Politbüros der Kommunistischen Partei von deutschen Emigranten und Kriegsgefangenen Offizieren in der Sowjetunion gegründet worden war, agierte jedoch eigenständig.

Franz Jacob habe sich in seinen Berliner Jahren offenbar – so Klaus Bästlein – "von einem eher dogmatischen Hamburger Aktivisten zu einem in seinen theoretischen Überlegungen mehr unabhängigen Kommunisten gewandelt". In der im Mai/Juni 1944 entstandenen programmatischen Schrift "Am Beginn der letzten Phase des Krieges" formuliert Franz Jacob, dass sich bis zur "Beendigung des Krieges und des Sturzes der faschistischen Diktatur" alle Kräfte der Kommunisten "auf die Entwicklung einer breiten nationalen Kampffront" aus "allen dem Faschismus feindlich gegenüberstehenden Gruppierungen" konzentrieren sollten. "In diesem Ziel können sich alle zusammenfinden, und in diesem Ziel gehen auch wir Kommunisten mit ihnen allen, ohne jeden Hintergedanken, ein Bündnis ein, das seinen ersten Niederschlag im Nationalkomitee ‚Freies Deutschland’ gefunden hat."

Ähnliche Bestrebungen unternahmen zu dieser Zeit auch die Verschwörer des 20. Juli (s. a. Fritz Lindemann). Um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg auszuloten, nahmen die Sozialdemokraten Adolf Reichwein und Julius Leber, die zum linken Flügel des "Kreisauer Kreises" gehörten, Kontakt mit Anton Saefkow und Franz Jacob auf. Dies geschah mit Wissen und Billigung des Attentäters Claus von Stauffenberg. Am 22. Juni 1944 fand in der Wohnung des Arztes Rudolf Schmid in der Köpenicker Straße 76 in Berlin ein erstes Treffen statt. So begegneten sich Franz Jacob und Julius Leber wieder, die in den gemeinsamen Jahren in Sachsenhausen Vertrauen zueinander gefasst hatten. Sie wussten, so der Historiker Peter Steinbach, dass der Widerstand des Militärs ein Widerstand ohne Volk war und sie als Vertreter der SPD und KPD sowie der Gewerkschaften die Chance verkörperten, aus dem Widerstand ohne Volk einen Widerstand aus dem Volk werden zu lassen. Ein weiteres Treffen wurde für den 4. Juli 1944 vereinbart, um konkrete Maßnahmen zu besprechen. Dazu kam es nicht mehr: Von einem Spitzel verraten, fielen Reichwein, Saefkow und Jacob am vereinbarten Treffpunkt der Gestapo in die Hände; Julius Leber wurde tags darauf festgenommen.

Der Volksgerichtshof verkündete am 5. September 1944 das Todesurteil gegen Franz Jacob wegen Hochverrats. Am 18. September 1944 wurde er zusammen mit Bernhard Bästlein und Anton Saefkow im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

Charlotte Groß und Katharina Jacob wurden am 6. Juli 1944 verhaftet. Charlotte Groß, für die das Todesurteil beantragt war, wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, Katharina Jacob aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Sie erhielt ihre Freiheit jedoch nicht, sondern wurde in "Schutzhaft" genommen und ins Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück gebracht. Erst nach Kriegsende konnte sie zu ihren Kindern zurückkehren.

Am 8. September 1946 wurde die Urne von Franz Jacob im Ehrenhain der Hamburger Widerstandskämpfer auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt.

Katharina Jacob lebte noch viele Jahre in der Jarrestraße 21. Nach dem Krieg konnte sie eine Ausbildung zur Lehrerin machen und unterrichtete 25 Jahre an der Schule Winterhuder Weg.

Bis zu ihrem Tod 1989 engagierte sie sich politisch, u. a. in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Mit ihrer Beteiligung fanden 1982 unter dem Titel "Winterhude unterm Hakenkreuz" Stadtteilrundgänge statt. Als Käthe Jacob in einem Interview gefragt wurde, ob sich der Kampf gegen Hitler gelohnt habe, fasste sie ihre Haltung so zusammen: "55 Millionen Menschen sind in Deutschland und Europa ausgelöscht worden: vergast, an der Front gefallen, in der Heimat umgekommen. Sollte man hier nicht fragen: Hat deren Tod eine Sinn gehabt? … Die Widerstandskämpfer haben ihr Leben für Humanität und Frieden eingesetzt. Mein Mann ist an dieser Front gefallen. Auch ich folgte meinem Gewissen und meiner Überzeugung. Die Entscheidung war nicht leicht. Aber Unrecht sehen und nichts dagegen tun? – Ich musste vor mir und meinen Kindern bestehen können."

1992 wurde in Groß-Borstel eine Straße nach Katharina Jacob benannt.
Franz Jacob wurde diese Ehre in Hamburg bisher nicht zuteil. In Berlin-Lichtenberg und in Rostock tragen Straßen seinen Namen. Im Hamburger Rathaus befindet sich im Treppenaufgang zum Plenarsaal eine Gedenktafel für die "Opfer totalitärer Verfolgung" – die von den Nationalsozialisten ermordeten Bürgerschaftsabgeordneten werden dort nicht namentlich genannt.

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Solidarität in der Nachbarschaft

Eines Tages im Jahr 1943 erschien eine junge Frau aus dem Haus aufgeregt bei Katharina Jacob. Aus ihrem Strumpf nestelte sie ein Kuvert. Luise Hesse arbeitete am Gänsemarkt in der Evangelischen Buchhandlung der Agentur des Rauhen Hauses. An diese Adresse hatte Franz Jacob aus dem Untergrund in Berlin einen Brief für seine Frau geschickt. Er hatte Luise Hesse gebeten, ihn seiner Frau zu überbringen oder sofort zu vernichten.

Diese Geschichte erzählte die über 90-jährige Luise Schulz, geb. Hesse, als sie im Mai 2006 an der Einweihung des Stolpersteins für Franz Jacob teilnahm. Keinen Augenblick habe sie gezögert, den Brief zu überbringen.
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© Christine Meier

Quellen: AfW 060305; Persönliche Informationen von Ursel Hochmuth und Ilse Jacob, Familienarchiv; Petra Grubitzsch, "Nicht mehr reden, handeln ist das Gebot der Stunde!" Franz Jacob, Biographische Skizze, in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft 3/1990, S. 398–409, Berlin 1990; Ursel Hochmuth, Niemand und nichts wird vergessen, Biogramme und Briefe Hamburger Widerstandskämpfer 1933–1945, Hamburg 2005, S. 78–81; Franz Jacob/Johann Westphal, Erklärung der kommunistischen Bürgerschaftsfraktion zur Neuwahl des Senats am 8.3.1933, in: Henning Timpke (Hrsg.), Dokumente zur Gleichschaltung des Landes Hamburg 1933, Veröffentlichungen der Forschungsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg, Band IV, S. 95ff, Frankfurt am Main 1964; Harry Naujoks, Mein Leben im KZ Sachsenhausen 1936–1942, Erinnerungen des ehemaligen Lagerältesten, Köln 1987; Ursel Hochmuth/Gertrud Meyer, Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933–1945, Frankfurt am Main 1980; Ursel Hochmuth, Illegale KPD und Bewegung "Freies Deutschland" in Berlin und Brandenburg 1942 –1945, Teetz 1998; Klaus Bästlein, "Hitlers Niederlage ist nicht unsere Niederlage, sondern unser Sieg!" Die Bästlein-Organisation, in: Beate Meyer/Joachim Szodrzynski (Hrsg.), Vom Zweifeln und Weitermachen, Fragmente der KPD-Geschichte, S. 44–89, Hamburg 1988; Peter Steinbach, Zur Einführung, in: Ursel Hochmuth, Illegale KPD und Bewegung "Freies Deutschland" in Berlin und Brandenburg 1942–1945, S. 10–21, Teetz 1998; Frank Müller, Mitglieder der Bürgerschaft – Opfer totalitärer Verfolgung, 2. Auflage, Hamburg 1995; Gerda Szepansky, Frauen leisten Widerstand: 1933–1945, Frankfurt am Main 1983; Katharina Jacob, Widerstand während des Krieges, in: Irene Hübner, Unser Widerstand, Frankfurt am Main 1982.


Franz Jacob MdHB

"Wenn man sich nur einen Augenblick intensiv mit politischen Angelegenheiten beschäftigt, kommt in mir immer stärker der Wunsch hoch, selbst mittendrin zu stehen", schrieb der 20jährige Franz Jacob 1926 in sein Tagebuch.90 Nur wenige Jahre später war er als Leiter des "Kommunistischen Jugendverbandes" in Hamburg, als Funktionär der KPD-Bezirksleitung "Wasserkante", als Bürgerschaftsabgeordneter und schließlich als eine der führenden Persönlichkeiten des kommunistischen Widerstandes in Deutschland.

Franz Jacob war gebürtiger Hamburger. Am 9. August 1906 kam er als Sohn des Dienstmädchens Marie Pgetz zur Welt. Nach dem frühen Tod seines Vaters, des Hausknechtes August Moser, wuchs er in der Familie seines Großvaters auf. Als Elfjähriger kam er zu seiner Mutter zurück, die inzwischen Gustav Jacob geheiratet hatte. Franz erhielt den Familiennamen seines Stiefvaters.

Das sozialdemokratische Elternhaus und der von Armut und Not gekennzeichnete Alltag prägten den heranwachsenden Volksund späteren Oberrealschüler nachhaltig. Als 15jähriger schloss er sich 1921 der "Sozialistischen Arbeiterjugend" (SAJ) in Eimsbüttel an, bereits ein Jahr später wurde er Mitglied der SPD.

Seine schulische Ausbildung konnte Franz Jacob wegen der damit verbundenen hohen Kosten nicht abschließen. 1922 verließ er die Oberrealschule und ging auf einer Hamburger Werft als Maschinenschlosser in die Lehre. An die Seite seines politischen Engagements in der SAJ trat die Wahrnehmung gewerkschaftlicher Interessen im Betrieb, wo ihn seine im "Deutschen Metallarbeiterverband" organisierten Kollegen zum "Lehrlingsobmann" wählten.

Nach dem Tod der Integrationsfigur Friedrich Ebert folgten 1925 heftige Auseinandersetzungen innerhalb der SPD über den Kurs der Partei. Dies führte u.a. zu einer Spaltung der SAJ, bei der sich große Teile dem "Kommunistischen Jugendverband Deutschlands" (KJVD) anschlossen. Auch Franz Jacob kam über diesen Weg zur kommunistischen Arbeiterbewegung und trat zusammen mit der Eimsbütteler SAJ-Gruppe, die sich für eine Unterstützung Ernst Thälmanns bei den Reichspräsidentenwahlen 1925 stark machte, in die kommunistische Jugendorganisation ein. Der KPD schloss er sich Anfang 1928 an.

Nach Beendigung seiner Lehre 1926 war Franz Jacob zunächst arbeitslos. Gemeinsam mit einem Freund begab sich der junge Schlosser auf eine mehrmonatige Wanderschaft, die ihn über Süddeutschland bis in die Schweiz führte. Nach Hamburg zurückgekehrt, begann der Aufstieg Jacobs in die Führung der Hamburger Kommunisten. Neigung, Engagement und intellektuelle Fähigkeiten verbanden sich in einer Weise, dass es ihm schon als Mittzwanziger gelang, die politische Betätigung zum Mittelpunkt seines Berufslebens werden zu lassen.

Den Grund für diese Entwicklung bereitete seine erfolgreiche Tätigkeit als Organisationsleiter des KJVD-Bezirks "Wasserkante" von April 1928 bis März 1929. In dieser Funktion hatte er Gelegenheit, als Delegierter an den parallel laufenden Weltkongressen der "Kommunistischen Internationale" und "Jugendinternationale" teilzunehmen und dabei für ihn wichtige Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. Beschäftigungen beim Hamburger Telegrafenamt und auf der Reiherstieg-Werft endeten jeweils nach kurzer Zeit wegen seiner politischen Arbeit. So hatte der junge KPDFunktionär auf der Reiherstieg-Werft nicht nur die kommunistische "Betriebszelle" geleitet, sondern am 23. Juni 1929 anlässlich des zweiten Jahrestages der Hinrichtung der beiden italo-amerikanischen Anarchisten Sacco und Vanzetti zu einer Arbeitsniederlegung aufgerufen und war daraufhin fristlos entlassen worden.

Nach seinem Ausscheiden aus der Jugendleitung 1929 war Jacob zunächst als Berichterstatter für die "Hamburger Volkszeitung" und ab Oktober 1930 für das schleswig-holsteinische KPD-Organ "Norddeutsches Echo" tätig. Für kurze Zeit siedelte er nach Kiel über, um im dortigen KPD-Unterbezirk den "Antifaschistischen Kampfbund", die Nachfolgeorganisation des seit 1929 verbotenen "Roten Frontkämpferbundes", aufzubauen. Im März 1931 wurde Jacob Nachfolger von Karl Olbrisch als Leiter der "Abteilung für Agitation und Propaganda". Damit oblagen ihm die Organisation und Durchführung der Parteischulung sowie die Herausgabe des "Leninisten", des propagandistischen Sprachrohrs des Bezirks "Wasserkante". Gleichzeitig war Jacob verantwortlich für die sich im Zeichen eskalierender politischer Auseinandersetzung häufenden radikalen, öffentlichen Aufrufe zum Kampf gegen das verhasste politisch-soziale System des Weimarer Staates, in dessen Agonie man das langersehnte Fanal für die Erhebung der "Arbeiterklasse" sehen wollte. Dies ließ ihn immer wieder im Mittelpunkt von Ermittlungen der Justizbehörden stehen.

Bei den Aprilwahlen 1932 wurde Franz Jacob in die letzte frei gewählte Bürgerschaft vor der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten gewählt. In seiner letzten Rede am 8. Februar 1933 setzte er sich vor allem mit Überlegungen zur Bildung einer "Einheitsfront" auseinander und richtete heftige Angriffe gegen die SPD wegen deren Weigerung, sich dem "antifaschistischen Freiheitskampf " der KPD anzuschließen.

Als das Hamburger Landesparlament am 8. März 1933 zusammentrat, einen nationalsozialistisch geführten Senat zu wählen, fehlten neben der sozialdemokratischen Fraktion, die sich aus Protest der Abstimmung verweigerte, auch die 26 kommunistischen Abgeordneten. Zusammen mit dem Fraktionsführer Westphal begründete Franz Jacob in einem Schreiben an den sozialdemokratischen Bürgerschaftspräsidenten Ruscheweyh das Fernbleiben seiner Fraktion: "Gegen die Funktionäre und Abgeordneten der KPD ist Haftbefehl ausgesprochen. Wir haben keine Veranlassung, unsere Abgeordneten freiwillig der faschistischen Diktatur auszuliefern und nehmen darum an der heutigen Sitzung nicht teil." Ein die Erklärung abschließender erneuter Aufruf zur Bildung einer Einheitsfront war mit massiver Kritik an der sozialdemokratischen Partei- und Gewerkschaftsführung verbunden. Selbst noch im Zeichen brutaler staatlicher Verfolgung lag der Erklärung das zuletzt auf dem Bezirksparteitag der KPD Anfang Dezember 1932 bekräftigte, jedoch realitätsferne Konzepts einer "Einheitsfront von unten" zugrunde. Danach wurde eine Zusammenarbeit mit der "sozialfaschistischen" SPD-Führung ausgeschlossen und sollte versucht werden, die sozialdemokratisch orientierte Arbeiterschaft durch Agitation und Propaganda an der betrieblichen Basis für die Kommunistische Partei zu gewinnen.

Das Verbot seiner Partei erwartend, half Jacob zusammen mit anderen Hamburger Funktionären, die KPD-Organisation im Bezirk "Wasserkante" in die Illegalität zu überführen. Als die in ihrer Härte wohl nicht erwartete, systematische Verfolgung einsetzte, ging auch er selbst in den Untergrund. Er verließ Ende März Hamburg, um unter dem Decknamen Robert Giese die Leitung des Bezirks "Bremen-Nordwest" zu übernehmen. Im Juli 1933 rief ihn das Zentralkomitee der KPD auf Vorschlag von Hermann Schubert nach Berlin, wo er die Leitung des Technischen Sekretariats beim Politbüro übernahm. Am 18. August wurde Franz Jacob im Café "Vaterland" am Potsdamer Platz von dem Hamburger NS-Bürgerschaftsabgeordneten Friedrich Stanik erkannt, denunziert und von der Gestapo verhaftet.

Ein Jahr später wurde Franz Jacob vom 2. Senat des neugebildeten "Volksgerichtshofes" in Berlin wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu einer dreijährigen Zuchthausstrafe verurteilt, die er in Plötzensee, Fuhlsbüttel und Bremen-Oslebshausen verbüßte. Nach seiner Entlassung aus dem ordentlichen Strafvollzug wurde er zur "politischen Umerziehung" in das zu jener Zeit noch im Aufbau befindliche KZ Sachsenhausen verbracht. Hier knüpfte er intensive Kontakte zu seinem zeitweiligen Mithäftling Julius Leber und konnte in verschiedenen Funktionen der "Häftlingsselbstverwaltung" viele besonders gefährdete Gefangene vor einzelnen Aufsehern oder Arbeitskommandos schützen.

Nach sieben Jahren Haft wurde Jacob im September 1940 nach Hamburg entlassen. Bei der Wäscherei "Burmester, Oszmer & Co." fand er eine Anstellung als Betriebsschlosser. Im Dezember 1941 heiratete er die Kontoristin und spätere Pädagogin Katharina Hochmuth, die er bereits aus der gemeinsamen Zeit beim KJVD her kannte. Die Familie Jacob lebte in einer Wohnung in der Jarrestraße.

Inzwischen hatte er Kontakt mit seinen Parteigenossen Bernhard Bästlein und Robert Abshagen hergestellt, die ebenfalls mehrere Jahre im KZ Sachsenhausen verbracht hatten. Es entstand die sog. "Bästlein-Organisation", deren "Dreierkopf " (Bernhard Bästlein, Franz Jacob und Oskar Reincke) als illegale Hamburger Bezirksleitung der KPD das Ziel verfolgte, die auf etwa 30 Hamburger Betriebe mit ihrem Kern in den großen Werften verteilte Basis für die innerbetriebliche politisch-ideologische Schulung einzusetzen und über diesen Weg die Produktion zu sabotieren.

Um die Wiederholung der großen Verhaftungswellen aus den dreißiger Jahren möglichst auszuschließen, war die Gruppe so organisiert, dass sich jeweils nur drei Angehörige persönlich kennen sollten. Franz Jacob, dem der Bereich "Propaganda und Agitation" übertragen wurde, entwarf in dieser Zeit Flugblätter, verfasste politische Analysen und legte in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Bühnenbildner Otto Gröllmann ein kleines Archiv im Thalia-Theater an. Auch Katharina Jacob beteiligte sich an den Aktivitäten der Widerstandsgruppe, indem sie Flugblätter transportierte, Informationen weiterleitete und Quartiere besorgte.

Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gelang es der Gestapo über Spitzel, in die "Bästlein-Organisation" einzudringen.

Auf die Nachricht von der Verhaftung Bernhard Bästleins und Oskar Reinckes ging Franz Jacob erneut in die Illegalität. Zunächst versteckte er sich im Freihafen, bis ihm eine enge Freundin seiner Frau, Charlotte Groß, die Übersiedlung nach Berlin organisierte.

In der Reichshauptstadt führte er zusammen mit Anton Saefkow die Arbeit der inzwischen verhafteten "Schulze-Boysen/Harnack-Gruppe" fort. Unter dem Decknamen Martin Puls kümmerte sich der erfahrene "Agitprop"-Sekretär um den Entwurf von Aufrufen an die Bevölkerung und das Erstellen von Informationen für die Parteimitglieder. Als Mitbegründer einer neuen zentralen operativen Leitung der KPD war er 1943/44 maßgeblich an dem Versuch beteiligt, die Mitte der 1930er Jahre zerschlagene Führungsstruktur der KPD im Zeichen des Krieges reichsweit zu reorganisieren. In mehreren Berliner Großbetrieben gelang es, kommunistische "Betriebszellen" aufzubauen. Darüber hinaus konnten enge Kontakte nach Thüringen (Theo Neubauer) und Sachsen (Georg Schumann) hergestellt werden.

Die wohl bedeutendste Ausarbeitung Franz Jacobs aus dieser Zeit ist der Entwurf einer theoretisch-programmatischen Schrift mit dem Titel "Am Beginn der letzten Phase des Krieges". Sie stand inhaltlich in Kontinuität zu einer von ihm gemeinsam mit Anton Saefkow und möglicherweise auch Theo Neubauer erarbeiteten Schrift vom 1. Mai 1944, in der das Verhältnis der KPD-Inlandsleitung zum Nationalkomitee "Freies Deutschland" (NKFD) erörtert wurde. Letzteres war auf Initiative der politischen Abteilung in der Roten Armee im Juli 1943 in Krasnogorsk bei Moskau von kommunistischen Emigranten und deutschen Kriegsgefangenen gegründet worden. In dieser 44 Seiten umfassenden, "Wir Kommunisten und das Nationalkomitee ‚Freies Deutschland‘" betitelten Schrift wurde von der illegalen KPD der Begriff "Kampfbewegung Freies Deutschland" eingeführt, als deren Kern sich die illegale KPD verstand. Jacobs daran anknüpfender Entwurf vom Mai/Juni 1944 zeigt, dass die illegale KPDFührung über das ständige Abhören von "Feindsendern" und durch ihre Kontakte zu dem schwedischen Botschaftsangestellten Arvid Lundgren ein klares Bild sowohl über die militärische Lage als auch die politische Situation innerhalb Deutschlands hatte. In seinen Überlegungen zum politischen Neuaufbau Deutschlands ging Jacob in Übereinstimmung mit der NKFD-Strategie von einem Zwei-Phasen-Modell aus, wonach vor der "Errichtung der Diktatur des Proletariats […] an der Seite der Sowjetunion" zunächst ein zeitlich begrenztes Zusammengehen mit allen anderen "dem Faschismus feindlich gegenüberstehenden Gruppierungen in Deutschland" gesucht werden müsse.

Es stand im Einklang mit diesem Konzept, dass Jacob und Saefkow am 22. Juni 1944 in der
Wohnung des Berliner Arztes Rudolf Schmid mit den Sozialdemokraten Julius Leber und Adolf Reichwein über gemeinsame Aktionen sprachen. Nur wenige Details des von Reichwein angeregten Kontaktes, dem sich Leber trotz Kritik aus den Reihen der Kreisauer Widerstandsbewegung insbesondere wegen der gemeinsamen Erfahrungen im KZ Sachsenhausen nicht verschließen wollte, sind überliefert. Einem späteren Bericht Schmidts zufolge sei das Gespräch "in sehr vorsichtiger Form" verlaufen und habe Hinweise enthalten, dass beide Seiten für das begrenzte Ziel eines Sturzes der nationalsozialistischen Diktatur zusammenzugehen bereit waren. Dieser Gedanke sollte bei einem weiteren Gespräch, das man für den 4. Juli vereinbarte, vertieft werden.

Aber auch dieser inzwischen dritte Versuch während des Krieges, der KPD eine neue Führungsstruktur zu geben und zugleich den Widerstand auf breiter Front zu organisieren, wurde gewaltsam von der Gestapo beendet. Der inzwischen 37jährige Franz Jacob und seine im Untergrund arbeitenden Weggefährten fielen am 4. Juli 1944 einer erneuten Verhaftungswelle zum Opfer – der am 22. Juni 1944 in der Wohnung von Dr. Schmidt ebenfalls anwesende Kommunist Hermann Rambow war ein "V-Mann" des "Reichssicherheitshauptamtes der SS" (RSHA) gewesen.

Wenige Tage später wurde auch Käthe Jacob festgenommen, die ihren Mann über Charlotte Groß wiederholt mit Nachrichten aus Hamburg versorgt hatte. Mangels Beweisen wurde sie am 20. September, zwei Tage nach der Hinrichtung ihres Mannes, vom "Volksgerichtshof " freigesprochen. Trotzdem wurde sie von der Gestapo in das KZ Ravensbrück verbracht, wo sie schließlich am 1. Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit wurde. Franz Jacob wurde am 5. September 1944 zusammen mit anderen führenden Mitgliedern der sog. "Saefkow-Gruppe" zum Tode verurteilt. Am 18. September wurden die Urteile im Zuchthaus Brandenburg vollstreckt.

Nach dem Krieg wurde die Urne Franz Jacobs in seine Heimatstadt Hamburg überführt und 1946 auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt.

Nach der 1989 verstorbenen Ehefrau wurde im August 1992 eine Straße in Groß Borstel benannt.

© Text mit freundlicher Genehmigung der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.) entnommen aus: Jörn Lindner/Frank Müller: "Mitglieder der Bürgerschaft – Opfer totalitärer Verfolgung", 3., überarbeitete und ergänzte Auflage, Hamburg 2012

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