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Bereits verlegte Stolpersteine



Fritz Nathansen * 1909

Hudtwalckerstraße 23 (Hamburg-Nord, Winterhude)


HIER WOHNTE
FRITZ NATHANSEN
JG. 1909
FLUCHT 1937
HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 31.8.1942

Weitere Stolpersteine in Hudtwalckerstraße 23:
Martha Nathansen

Fritz Nathansen, geb. 18.3.1909 in Hamburg, deportiert am 15.7.1942 von Westerbork nach Auschwitz, ermordet 31.8.1942

Hudtwalckerstraße 23 (Winterhude)

Fritz Georg Joseph Nathansen wurde am 18. März 1909 in Hamburg als zweiter Sohn von Nathalius Nathansen (geb. 1872) und Martha Nathansen, geb. Eisenmann (1879-1942), geboren. Die Familie wohnte in Hamburg-Harvestehude in der Brahmsallee 16 (1905-1911) und der Isestraße 26 (1912-1930).

Sein drei Jahre älterer Bruder Otto Nathansen (geb. 4.2.1906 in Hamburg) besuchte die private Wahnschaff-Realschule (Neue Rabenstraße 14-15) bis ca. 1921 und danach ein Jahr die private Handelsschule "Höhere Handels-Lehranstalt Büsch-Institut" (Große Theaterstraße 32). Nach einer Lehre im Schuhgroßhandel bei Firma N. Beer (Großer Burstah 36-38) und weiteren Stationen in der Schuhbranche wurde er 1932 Vertreter der Hertz Schuhfabrik aus Offenbach.

Welche Schule Fritz besuchte, ist uns nicht bekannt. Er soll nach der Schule und vermutlich kaufmännischer Ausbildung Einkäufer bei einem Textilunternehmen in Hamburg geworden sein. Zuletzt wohnte er 1932-1933 zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder in der Hudtwalckerstraße 23 I. Stock. (Dort wurde auch der Stolperstein für ihn verlegt)

Er emigrierte Ende 1933 in die Niederlande nach Amsterdam. Im September 1936 emigrierte sein Bruder Otto über Amsterdam und Großbritannien in die USA. Auch die Mutter Martha Nathansen reiste im Juni 1939 nach Amsterdam aus.

Fritz Nathansen heiratete am 9. Februar 1938 in Amsterdam Gerda Mathis (geb. 4.7.1911 in Breslau), die im Februar 1936 in die Niederlande emigriert war und zuvor in Berlin-Charlottenburg gelebt hatte. Ab 31. Mai 1938 wohnten sie in Amsterdam zur Untermiete bei dem verheirateten Tabakmakler Nardus Boekdrukker (1888-1940) in der Zuider Amstellaan 11 III. Stock (heute Rooseveltlaan 11). Boekdrukker war erst zwei Wochen zuvor von Hilversum zugezogen.

Auf der Amsterdamer Einwohnermeldekarte wurde der Beruf von Fritz Nathansen mit Textilkaufmann angegeben. Auch nach dem Tod von Nardus Boekdrukker am 15. August 1940 wohnten sie weiter bei dessen Witwe Marianna Boekdrukker, geb. Goudstikker (geb. 1.8.1884 in Bergen op Zoom).

Fritz und Gerda Nathansen wurden am 15. Juli 1942 aus dem Lager Westerbork in den besetzen Niederlanden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Gerda Nathansen wurde gleich nach der Ankunft am 18. Juli 1942 ermordet.
Fritz Nathansen wurde am 31. August 1942 in Auschwitz ermordet.

Stand: Januar 2022
© Björn Eggert

Quellen: Staatsarchiv Hamburg (StaH) 351-11 (Amt für Wiedergutmachung), 30442 (Otto Nathansen); Stadsarchief Amsterdam, Indexen, Archiefkaarten Gemeente Amsterdam 1939-1960 (Nardus Boekdrukker, Gerda Mathis, Fritz Nathansen); Arolsen Archives 130346313; Staatsarchiv Hamburg, Hamburger jüdische Opfer des Nationalsozialismus. Gedenkbuch, Hamburg 1995, S. 306 (Fritz Nathansen, Martha Nathansen); Adressbuch Hamburg (Große Theaterstraße 32) 1922; Amsterdam Adresboeken 1939/1940 (Straßenverzeichnis: Amstellaan, Zuider 11, N.M. Boekdrukker; Personenverzeichnis: N.M. Boekdrukker, Makelaar in Tabak, Zuider Amstellaan 11); https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ (Fritz G. Nathansen); www.joodsmonument.nl (Fritz Nathansen, Amsterdam, Zuider Amstellaan 11 III).

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