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Julie Hochfeld (geborene Linz) * 1880
Lange Reihe 108 (Hamburg-Mitte, St. Georg)
HIER WOHNTE
JULIE HOCHFELD
GEB. LINZ
JG. 1880
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1944 AUSCHWITZ
ERMORDET
Weitere Stolpersteine in Lange Reihe 108:
Alfred Hochfeld, Isidor Rothfels, Kurt Speyer
Alfred Hochfeld, geb. 23.4.1881 in Höxter
Julie Hochfeld, geb. Linz, geb. 27.12.1880 in Rotenburg a. d. Fulda
Ehepaar, deportiert am 15.7.1942 nach Theresienstadt, weiterdeportiert nach Auschwitz am 15.5.1944
letzte Wohnadresse: Lange Reihe 108
Das Ehepaar Hochfeld lebte in den 1920er Jahren und bis 1938 zunächst in der Forsmannstraße und im Jolassestieg 2 in Winterhude und zog Ende 1938 zur Untermiete in eine Wohnung in der Langen Reihe 108, deren Hauptmieter damals der 1943 ebenfalls in Auschwitz ermordete Kurt Speyer war (s. unten). Alfred Hochfeld war ursprünglich Schlachter und übte seinen Beruf als Meister mit eigenem Laden seit 1908 zunächst in der Banksstraße in Hammerbrook aus. 1925 gab er offenbar diese Tätigkeit auf und arbeitete für das Möbelgeschäft seines Bruders Julius in der Hamburger Altstadt als Chauffeur in der Warenauslieferung. Julius Hochfeld emigrierte 1938 jedoch in die USA, wodurch sein Bruder Alfred erwerbslos wurde.
Das Ehepaar hatte einen Sohn mit Namen Hans-Joachim (geb. 1911), der bis 1936 Jurastudent war, aber sein Studium nicht beenden konnte, da er wegen seiner jüdischen Herkunft nicht mehr zum Examen zugelassen wurde. Ab 1936 arbeitete er als Volontär im Maurerhandwerk, bis er sich Ende 1938 – noch bei seinen Eltern wohnend – entschloss, nach Brasilien auszuwandern, wodurch es ihm gelang, dem tragischen Schicksal seiner Eltern zu entgehen.
Das Ehepaar Hochfeld wurde 1942 gezwungen, aus seiner kleinen Wohnung in St. Georg in das "Judenhaus" Kleiner Schäferkamp 32 zu ziehen, von wo es im Juli desselben Jahres mit dem Transport von 926 Hamburger Juden und Jüdinnen ins Getto Theresienstadt deportiert wurde. Fast zwei Jahre später, Mitte Mai 1944, wurde es ins Vernichtungslager Auschwitz weiterdeportiert, wo sich die Spur von Alfred und Julie Hochfeld endgültig verlor.
Für Alfred Hochfeld liegt bereits ein Stolperstein vor dem Haus Lange Reihe 108, für seine Ehefrau Julie wird ein weiterer hinzugefügt werden.
© Benedikt Behrens
Quellen: 1; 4; 8; AfW, Entschädigungsakte; StaH, 522-1, Jüdische Gemeinden, 992 e 2 (Deportationslisten).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen