Namen, Orte und Biografien suchen


Bereits verlegte Stolpersteine



Ernst Hofmann * 1909

Isestraße 91 (Eimsbüttel, Harvestehude)


HIER WOHNTE
ERNST HOFMANN
JG. 1909
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Weitere Stolpersteine in Isestraße 91:
Karen Hofmann, Dora Rosa Lewina, Dora Oppenheim, Gustav Oppenheim, Ilse Oppenheim

Ernst Hofmann, geb.23.1.1909 in Nassau, am 11.7.1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet
Karen Hofmann, geb. Meyer, geb. 11.9.1908 in Hamburg, am 11.7.1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet

Ernst Hofmann stammte aus Nassau an der Lahn, sein Vater war der 1863 in Frickhofen ge­borene Salomon Hofmann. Er heiratete im April 1908 in zweiter Ehe Katinka (Clementine) Katz, 1898 in Marköbel geboren. Am 23. Januar 1909 kam der Sohn Ernst zur Welt, sieben Jahre später sein Bruder Paul. Ernst und Paul hatten vier Halbgeschwister, Kinder aus der ersten Ehe ihres Vaters. Alle außer Ernst überlebten das "Dritte Reich", weil sie rechtzeitig auswanderten.

Paul Hofmann, der nach Kriegsende für seine Geschwister und sich das "Wiedergutmachungsverfahren" führte, berichtete über den gradlinigen Lebensweg seines Bruders. Ernst besuchte die Realschule zunächst in Nassau, dann in Ems. Das Abitur legte er an der Oberrealschule in Koblenz ab und trat anschließend als Lehrling in die Firma "I. Adler, Jnr", An- und Verkauf von Schrotten und Metallen ein, die ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main hatte und eine Niederlassung in Hamburg betrieb.

Ernst Hofmann wurde wahrscheinlich 1932 als kaufmännischer Angestellter mit der Leitung der Hamburger Filiale betraut und wechselte die Firma nicht, wie sein Bruder mitteilte. Bis 1941 entrichtete er seinen Kultussteuerbeitrag an die Jüdische Gemeinde in Hamburg. Ob die Firma bis dahin existierte oder "arisiert" wurde, lässt sich daraus nicht mit Sicherheit ableiten.

Nach seiner Ankunft in Hamburg lebte Ernst Hofmann in der Isestraße 91 zur Untermiete. Er heiratete die Hamburgerin Karen Meyer. Die längste Zeit wohnte das Ehepaar am Wiesendamm 145 bei Karens Mutter. Im Februar 1942 wurden Ernst und Karen Hofmann ins "Judenhaus" in der Bornstraße 16, sechs Wochen später in das in der Parkallee 15 eingewiesen. Von dort kamen sie am 11. Juli 1942 auf den Transport nach Auschwitz.

Ernst Hofmanns Eltern wurden am 16. September 1942 aus Frankfurt am Main nach Theresienstadt deportiert. Dort starb Salomon Hofmann am 9. Juli 1943. Seine Frau Katinka kam am 16. Mai 1944 mit dem Transport Ea nach Auschwitz und wurde dort ermordet.

© Christa Fladhammer

Quellen: 1; AfW 230109; StaH, 522-1 Jüd. Gemeinden, 992 e 2, Bd. 4; BA Berlin, R1509, Ergänzungskarten für Angaben über Abstimmung (Volkszählung 17.5.1939).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

druckansicht  / Seitenanfang