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Fanny Littmann (geborene Tschesljak) * 1875
Altonaer Straße 8 (Altona, Sternschanze)
HIER WOHNTE
FANNY LITTMANN
GEB. TSCHESLJAK
JG. 1875
DEPORTIERT 1943
THERESIENSTADT
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Weitere Stolpersteine in Altonaer Straße 8:
Joseph Littmann
Fanny Littmann, geb. Czeschlak, geb. am 7.11.1875 in Schlesien, am 17.3.1943 deportiert von Berlin ins Getto Theresienstadt, am 18.12.1943 deportiert ins Vernichtungslager Auschwitz, ermordet
Joseph Littmann, geb. am 17.11.1869 in Brody/Gallizien, am 17.3.1943 deportiert von Berlin ins Getto Theresienstadt, am 18.12.1943 deportiert ins Vernichtungslager Auschwitz, ermordet
Altonaer Straße 8 (früher: Altonaerstraße 2)
Joseph Littmann wurde am 17. November 1869 als Sohn des jüdischen Kaufmanns Isaak Littmann und seiner Ehefrau Rebekka, geb. Selony, in Brody im damals österreichischen Galizien geboren. Er war der Älteste von vier Geschwistern; sein Bruder Simon Mayer (er nannte sich später Max) wurde 1870 geboren, seine Schwestern Chaje Lea und Hinde Glückl kamen 1875 und 1879 zur Welt. 1894 wanderte die Familie nach Hamburg aus, wo Isaak Littmann einen Handel mit Partie- und Ramschwaren betrieb.
Joseph Littmann erhielt eine kaufmännische Ausbildung und ergriff den Beruf des Buchhalters. Er heiratete die aus Schlesien stammende Fanny Tschesljak oder Czeschlak (geb. am 7. November 1875 in Kieferstädtel, Gleiwitz). Das Ehepaar lebte in Altona, wo zwischen 1898 und 1908 vier Töchter und drei Söhne zur Welt kamen.
Nachdem sein Vater Isaak Littmann am 18. Mai 1896 in Hamburg gestorben war, führte Josephs Mutter den Handel ihres Mannes fort und zog nach Altona in die Nähe ihrer Kinder und Enkel. 1907 starb auch sie. Der Tradition entsprechend zeigte der älteste Sohn Joseph ihren Tod beim Standesamt an.
Josephs Schwestern blieben ledig und machten sich gemeinsam mit einem Korsettgeschäft in den Großen Bleichen 66 selbstständig; sie wohnten in der Grindelallee 54. Hinde Glückl starb am 26. Juni 1919. Josephs Schwester Chaje Lea Clara musste das Korsettgeschäft schließlich aufgeben und lebte ab 1930 von Wohlfahrtsunterstützung. 1942 starb sie im Altenheim der jüdischen Gemeinde, Laufgraben 37.
1918 zog Joseph Littmann mit seiner Familie von Altona nach Hamburg in die Altonaerstraße 2 (heute Altonaer Straße, Stadtteil Sternschanze, Bezirk Altona).
Im November 1932 wechselte das Ehepaar Joseph und Fanny Littmann den Wohnort, sie folgten dem Sohn Leo nach Berlin.
Von der Hauptstadt aus wurden sie am 17. März 1943 ins Getto Theresienstadt deportiert. Neun Monate später, am 18. Dezember 1943, erfolgte ihr Transport ins Vernichtungslager Auschwitz, wo sie ermordet wurden.
Josephs Bruder Mayer Max Littmann, ein erfolgreicher Hausmakler, hatte mit seiner Frau, der gebürtigen Hamburgerin Minna, geb. Harrison, in Altona gelebt, wo ihre vier Töchter geboren wurden. 1938 musste er seine Geschäfte aufgeben. Er und seine Frau wurden am 15. Juli 1942 aus dem "Judenhaus" Samuel Levy-Stift in der Bundesstraße 35 nach Theresienstadt deportiert. Mayer Max Littmann starb dort einige Wochen später am 31. August 1942.
Seine Frau, Joseph Littmanns Schwägerin, gelangte mit demselben Transport am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz, mit dem auch ihr Schwager und seine Frau ins Vernichtungslager geschickt wurden. Auch sie wurde dort ermordet.
Stand September 2015
© Recherche Hildegard Thevs
Quellen: 1; 2 (R 1940/374); 4; 5; 7; AB Hamburg; StaH 213-11, 0489/42; 332-5 Standesämter, 396-824/1896; 589-456/1907; 808-504/1919; 3522-504/1925; 6071-157/1923; 8074-628/1923; 8180-85/1942; StaH 332-8 Meldewesen, A 30 (= 741-4 Fotoarchiv, K 6520, 6818); A 24 Band 360; StaH 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 1477, 1655, 17746, 20442, 25415, 27268, 35171; persönliche Mitteilungen von Werner-Herbert Krüger, Enkel, 2007 bis 2014; Biographien für weitere Mitglieder der Familie Littmann siehe Hildegard Thevs, www.stolperstein-hamburg.de.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".