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Bereits verlegte Stolpersteine



Gustav Rosenstein * 1881

Hegestraße 27 (Hamburg-Nord, Eppendorf)

1941 Lodz
ermordet am 6.3.1942 in Lodz

Weitere Stolpersteine in Hegestraße 27:
Flora Joseph, Emilie Lilly Rosenstein, Lilly Windmüller

Emilie (Lilly) Rosenstein, geb. Joseph, geb. 4.12.1886 in Hamburg, am 25.10.1941 nach Lodz deportiert, im Juli 1942 nach Chelmno weiterdeportiert
Gustav Rosenstein, geb.17.5.1881 in Altona, am 25.10.1941 nach Lodz deportiert, dort am 6.3.1942 gestorben

Hegestraße 27

Gustav Rosenstein war Handelsvertreter. Er hatte sein Geschäft in der Hamburger Altstadt in der Reichenstraße 23 (heute Große Reichenstraße) und wohnte mit seiner Frau Emilie zunächst in Altona in der Ohlendorffs Allee 4 (heute Susettestraße) und später am Treskowplatz 5 (heute Eulenstraße). Am 22. Dezember 1911 wurde ihr einziges Kind geboren, eine Tochter, die sie Henny nannten. Welche Branche Gustav Rosenstein vertrat, wissen wir nicht. Die Synagogengemeinde verlangte von ihm nicht die übliche Kultussteuer. Die Gründe sind nicht bekannt. In Frage kommt eher eine Kriegsverletzung oder eine Krankheit als dauerhafter geschäftlicher Misserfolg. Emilie Rosenstein übte keinen Beruf aus.

Im Juli 1932 zogen die Rosensteins nach Hamburg mitten in das aufstrebende Zentrum jüdischen Lebens, in die Grindelallee 105. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung fanden sie eine Bleibe in der Hegestraße 27 I in Eppendorf. Dort liegen ihre Stolpersteine. Bekannt ist, dass Lilly Windmüller und das Ehepaar Iwan und Elfriede Rosenstein (s. dort) vorübergehend bei ihnen zur Untermiete wohnten. Eine verwandtschaftliche Beziehung der beiden Ehepaare Rosenstein konnte nicht nachgewiesen werden. Den Unterlagen war ansonsten nur zu entnehmen, dass Gustav Rosenstein noch im Juni 1941 zur Einkommenssteuer veranlagt wurde, also möglicherweise einer Beschäftigung nachging.

Am 25. Oktober 1941 wurden Gustav und Emilie ins Getto Lodz verschleppt. Dort wohnten sie in der Blattbindergasse Nr. 8/10 in der Wohnung 22, in die auch andere "Eppendorfer", Anna Rosenbaum und das Ehepaar Iwan und Elfriede Rosenstein, eingewiesen wurden. Das legt die Vermutung nahe, dass die Verteilung im Getto nach Transport und Alphabet vorgenommen wurde. Über das Schicksal der damals möglicherweise noch lebenden Tochter wissen wir nichts.

Am 8. März 1942 starb Gustav in Lodz im Alter von 60 Jahren. Emilie wurde im Juli 1942 in Chelmno ermordet.

© Dietrich Rauchenberger

Quellen: 1; 4; 5; 8; Archiwum Panstwowe, Lodz, Einwohnerliste.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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