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Bereits verlegte Stolpersteine



Etelka Weisz (Weiss) * 1885

Winckelmannstraße 25 (Altona, Nienstedten)


HIER WOHNTE
ETELKA WEISS RICHTIG: WEISZ
JG. 1885
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Weitere Stolpersteine in Winckelmannstraße 25:
Maximilian Rothschild, Florentine Rothschild, Margot Rothschild

Etelka Weisz, geb. am 1.4.1885, deportiert nach Riga am 6.12.1941

Winckelmannstraße 25 (Hindenburgstraße)

Etelka Weisz wurde am 1. April 1885 im damals ungarischen Neutra (Nyitra, seit 1918 tschechoslowakisch, heute slowakisch) geboren. Ihre Eltern, Joseph Adolf Weisz und seine Frau Julia, waren jüdisch. Seit Anfang der 1920er Jahre führte Etelka Weisz ein Damenhut- und Putzmachergeschäft in Rostock in der Blutstraße 1. Eine langjährige Kundin bestätigte nach dem Krieg im Wiedergutmachungsverfahren, der Hutsalon sei "der führende Salon in Rostock" gewesen. Etelka Weisz finanzierte die Ausbildung ihres Patenkindes, der Nichte Gretel Weisz aus Hamburg, Tochter ihres Bruders, zur Hutmacherin. Gretel Weisz sollte das Geschäft nach Beendigung ihrer Lehrzeit übernehmen, es als Eigentum erhalten und ihrer Patentante daraus Unterhalt zahlen. Der Familie von Gretel Weisz ging es wirtschaftlich schlecht, seit die Geschäfte des Vaters, eines freien Handelsvertreters, ab 1933 einen Einbruch erfahren hatten.

1938 wurde Etelka Weisz das Geschäft in Rostock im Zuge der "Arisierung" ohne jegliche Entschädigung entzogen. Sie ging nach Hamburg und suchte Zuflucht bei ihrem Bruder. Zunächst wohnte sie in der Sedanstraße 23, einem jüdischen Altersheim. Dann führte sie der jüdischen Familie Rothschild in der Hindenburgstraße 25 (heute Winckelmannstraße) den Haushalt. Nachdem die Familie das Haus verloren hatte und in einem "Judenhaus" einquartiert worden war, lebte Etelka Weisz bis zu ihrer eigenen Deportation wieder in einem jüdischen Altersheim. Am 6. Dezember 1941 wurde sie nach Riga abtransportiert. Dort kam sie ums Leben. Ihre Nichte Gretel Weisz, die als "Halbjüdin 2. Grades" galt, überlebte.

Stand September 2015

© Birgit Gewehr

Quellen: 1; 4; 5; StaH 351-11 Amt für Wiedergutmachung, 42837 (Weisz, Etelka).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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