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Albert Holländer * 1877
Trostbrücke 2–6 (Hamburg-Mitte, Hamburg-Altstadt)
ALBERT HOLLÄNDER
JG. 1877
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Weitere Stolpersteine in Trostbrücke 2–6:
Richard Abraham, Julius Adam, Julius Asch, Georg Blankenstein, Gustav Falkenstein, Ivan Fontheim, Henry Friedenheim, Max Israel, Gustav Heinrich Leo, Heinrich Mayer, Moritz Nordheim, Kurt Perels, Ernst Moritz Rappolt, Ferdinand Rosenstern, Walter Ludwig Samuel, Salomon Siegmund Schlomer, Ernst Werner, Heinrich Wohlwill, Alfred Wolff
Dr. Albert Holländer, geb. 1.9.1877 in Hamburg, deportiert am 11.7.1942 (vermutlich) nach Auschwitz, ermordet
Martha Holländer, geb. Samson, geb. 29.3.1883 in Hamburg, deportiert am 11.7.1942 (vermutlich) nach Auschwitz, ermordet
Die Eltern von Albert Holländer waren Markus Max und Anna Holländer. Seiner Ehe mit Frau Martha entstammten zwei Kinder: Alfred Erich (geb. 15.09.09), der bereits 1931 verstarb, und die Tochter Eva, verheiratete Arnheim, über die uns keine weiteren Informationen vorliegen.
Von 1904 bis zum Berufsverbot für jüdische Anwälte (30. November 1938) praktizierte Dr. Albert Holländer als Rechtsanwalt in eigener Kanzlei unter den Adressen Neuer Wall 5 und Große Theaterstraße 34/36. Unter der zweiten Adresse waren in den 1930er Jahren auch die jüdischen Rechtsanwälte Dr. Herbert Samson (s. d.), Bernhard David (1878–1949), Dr. Michael Jacob Flörsheim (1888–1967) und Dr. Joseph Koppel (1897–1977) gemeldet.
Albert Holländers Arbeitsschwerpunkt lag auf dem Wirtschafts- und Vertragsrecht. Er galt zudem als gesellschaftlich sehr engagierter Bürger: 1901 trat er der Patriotischen Gesellschaft bei, 1920 amtierte er als Erster Vorsitzender des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, und 1936 übernahm er das Amt des Vizepräsidenten der jüdischen Steinthal-Loge in der Hartungstraße 9–11. Zudem unterstützte er die Religiös-Liberalen bei der Wahl des Repräsentanten-Kollegiums der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Hamburg.
Von April 1939 bis Juli 1942 konnte Albert Holländer nur noch als "jüdischer Konsulent" für jüdische Klienten arbeiten. Um 1930 lebte er mit seiner Frau in der Maria-Louisen-Straße 104, im gleichen Haus wie Mechel Hesslein (s. d.). 1938/39 lautete ihre Adresse Hochallee 106, später lebten sie in der Sonninstraße 14 in Altona. Von dort wurden sie am 11.7.1942 (vermutlich) nach Auschwitz deportiert und ermordet.
P.S. Die Stolpersteine wurden bereits 2003 in der Heimhuder Straße 14 verlegt
© Ulrike Sparr und Björn Eggert
Quellen: 1; 5; 8; Heiko Morisse, Jüdische Rechtsanwälte in Hamburg – Ausgrenzung und Verfolgung im NS-Staat, Hamburg 2003, S.136; W. Mosel, Wegweiser zu ehemaligen jüdischen Stätten in Hamburg, Heft 3, Hamburg 1989, S. 62; Ina Lorenz, Die Juden in Hamburg zur Zeit der Weimarer Republik, 2 Bde., Hamburg 1987, S. 175, 181, 182, 235, 1162, 1164; Brunhilde Haack, Die Anwaltschaft in Hamburg während der Weimarer Republik, Hamburg 1990, S. 225/226; Marlis Roß, Der Ausschluss der jüdischen Mitglieder 1935 – Die Patriotische Gesellschaft im Nationalsozialismus, Hamburg 2007, S. 83.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".