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Waldemar Kosowzow * 1944

Essener Straße 54 (Hamburg-Nord, Langenhorn)


WALDEMAR
KOSOWZOW
GEB. 1.5.1944
ERMORDET 21.11.1944

Weitere Stolpersteine in Essener Straße 54:
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Waldemar Kosowzow, geb. am 1.5.1944 in Hamburg, gestorben am 21.11.1944

Essener Straße 54
früher Lager Tannenkoppel, Weg 4, auch "Tarpenbek" genannt
Zwangsarbeitslager der Rüstungsindustrie in Hamburg Langenhorn


Waldemar Kosowzow kam am 1. Mai 1944 in Hamburg zur Welt. Seine Eltern, Larissa, geb. Schewnjak (oder Schewnjaz), geb. am 30.5.1921 in Russland, und Weniamin Kosowzow, geb. am 25.10.1919 ebenfalls in Russland, waren römisch-katholischen Glaubens. Aus ihrer Heimat verschleppt, mussten sie in Hamburg-Langenhorn als "Ostarbeiter" für die Hanseatische Kettenwerk GmbH (HAK) Zwangsarbeit leisten, Weniamin Kosowzow seit dem 30. April 1942 als Dreher. Larissa Kosowzow erhielt die Kennzeichnung "Ost Nr. 340". Sie waren im "Lager Tannenkoppel", Weg 4, getrennt voneinander im Frauen- und Männerlager untergebracht.

Am Tag der Geburt ihres Kindes wurde Larissa Kosowzow in der Frauenklinik Finkenau, Hamburg-Uhlenhorst, aufgenommen. Neun Tage nach der Entbindung, am 9. Mai 1944, kam sie mit ihrem Sohn Waldemar, auch genannt Wladimir, zurück in das Lager Tannenkoppel. In diesem Zwangsarbeitslager musste Waldemar die kurze Zeit seines Lebens verbringen. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für ihn dort völlig unzureichend.

Am 20. November 1944 wurde er in das Universitätskrankenhaus Eppendorf eingeliefert. In der folgenden Nacht, am 21. November 1944, verstarb Waldemar dort um 2:15 Uhr. In der Todesanzeige des Krankenhauses ist als Todesursache "Osteomyelitis – Verdacht auf Sepsis" (Knochenmarkentzündung mit Verdacht auf Blutvergiftung) und als unterzeichnender Arzt Debes angegeben.

Waldemar wurde 6 Monate, 2 Wochen und 6 Tage alt.

Er wurde am 29. November 1944 auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt, Grablage: Q 39 Reihe 12, Nr. 7. Sein Grab ist nicht mehr erhalten. Ende des Jahres 1959 wurde es zusammen mit mindestens 146 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Q 39 eingeebnet.

Stand: Oktober 2021
© Margot Löhr

Quellen: Standesamt Hamburg 6, Geburtsregister Nr. 788/1944 Waldemar Kosowzow; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 99, S. 262; StaH 332-5 Standesämter, 9950 u. 1567/1944 Waldemar Kosowzow; StaH 332-5, 64307 u. 1567/1944 Waldemar Kosowzow; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945; StaH 741-4, Fotoarchiv Hauskartei, K 2510 Weg 4; ITS Archives, Bad Arolsen, Copy of Krankenhausliste Frauenklinik Finkenau 2.1.2.1 / 70646059, Geburtsurkunde 2.2.2.3 / 76985316, Sterbeurkunde 2.2.2.4 / 77090079 Waldemar Kosowzow, Weniamin Kosowzow Doku 0.1 / 63413452, 0.1 / 63413453, DE ITS 2.1.2.1 HA 001 11 RUS ZM/70648332; http://www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, eingesehen 17.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1944.

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