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Schura Kotschezeschko * 1943

Essener Straße 54 (Hamburg-Nord, Langenhorn)


SCHURA
KOTSCHEZESCHKO
GEB. 21.11.1943
ERMORDET 24.1.1945

Weitere Stolpersteine in Essener Straße 54:
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Schura Kotschezeschko, geb. am 21.11.1943 in Hamburg, gestorben am 24.1.1945

Essener Straße 54
früher Lager Tannenkoppel, Weg 4, auch "Tarpenbek" genannt
Zwangsarbeitslager der Rüstungsindustrie in Hamburg Langenhorn


Schura Kotschezeschko kam am 21. November 1943 in Hamburg zur Welt. Ihre Eltern, Tamara, geb. Selensga, geb. am 10.6.1923 in der Ukraine, und Anton Kotschezeschko, waren katholischen Glaubens. Aus ihrer Heimat Ukraine verschleppt, mussten sie in Hamburg-Langenhorn als "Ostarbeiter" für die Hanseatische Kettenwerk GmbH (HAK) bzw. die Deutsche Meßapparate GmbH (Messap) Zwangsarbeit leisten. Sie waren im "Ostarbeiterlager Tannenkoppel", Weg 4, getrennt voneinander im Frauen- und Männerlager untergebracht. Tamara Kotschezeschko war in dieser Zeit schwanger.

Am Tag der Geburt ihres Kindes wurde sie im Krankenhaus Alsterdorf aufgenommen. Dreizehn Tage nach der Entbindung kam sie am 4. Dezember 1943 mit ihrer Tochter Schura zurück in das Lager Tannenkoppel. In diesem Zwangsarbeitslager musste Schura die kurze Zeit ihres Lebens verbringen. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für sie dort völlig unzureichend.

Am 24. Januar 1945 verstarb sie im Krankenhaus Alsterdorf um 9:05 Uhr. In der Todesanzeige des Krankenhauses, unterzeichnet "Plogmann", ist als Todesursache "Masern Bronchopneumonie" (Lungenentzündung) angegeben.

Schura wurde 1 Jahr, 2 Monate und 3 Tage alt.

Acht Tage nach ihrem Tod fand ihre Beisetzung am 1. Februar 1945 auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, Grablage: Bo 63, Reihe 32, Nr. 24. Ihr Grab ist nicht mehr erhalten. Ende des Jahres 1959 wurde es zusammen mit mindestens 30 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Bo 63 eingeebnet.

Stand: Oktober 2021
© Margot Löhr

Quellen: Standesamt Hamburg 1 b, Geburtsregister, 979/1943 Schura Kotschezeschko; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 137, S. 262; StaH 332-5 Standesämter, 9955 u. 73/1945 Schura Kotschezeschko; StaH 332-5, Sterbefallsammelakten 64439 u. 73/1945 Schura Kotschezeschko; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945; ITS Archives, Bad Arolsen, Copy of Krankenhausliste Krankenhaus Alsterdorf 2.1.2.1 / 70646170, Geburtsurkunde 2.2.2.3 / 76985926 Schura Kotschezeschko, Sterbeurkunde 2.2.2.4 / 77090231 Schura Kotschezeschko, Tamara Kotschezeschko Doku 0.1 / 62428527; www.zwangsarbeit-in-hamburg.de, einges. 17.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1945.

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