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Josef Mrosowska * 1944

Essener Straße 54 (Hamburg-Nord, Langenhorn)


JOSEF MROSOWSKA
GEB. 8.2.1944
ERMORDET 19.3.1944

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Josef Mrosowska, geb. am 8.2.1944 in Hamburg, gestorben am 19.3.1944

Essener Straße 54
früher Lager Tannenkoppel, Weg 4, auch "Tarpenbek" genannt
Zwangsarbeitslager der Rüstungsindustrie in Hamburg Langenhorn


Josef Mrosowska kam am 8. Februar 1944 in Hamburg zur Welt. Seine Mutter Genofeva Mrosowska, geb. Schlonk, geb. am 20.9.1920 in Gortschonak bei Wolodymyr-Wolynsk, war römisch-katholischen Glaubens. Aus ihrer Heimat Ukraine wurde sie über das Arbeitsamt Hamburg zusammen mit 71 weiteren Frauen und 10 Männern als "Gesindekräfte" - 1A 2c - gebührenfrei" mit dem Transport Nr. 34 vom 6.5.1942 aus Wolodymyr Wolynak verschleppt. In Hamburg-Reitbrook musste sie für Otto Meyer, Reitbrook 54, Zwangsarbeit leisten. In der Arbeitsregistrierungskartei ist sie seit dem 21. Mai 1942 als "genehmigungspflichtiger Ausländer" und "landwirtschaftlicher Arbeiter" aufgeführt. Im folgenden Jahr wurde sie schwanger.

Am Tag der Geburt ihres Kindes wurde sie in der Frauenklinik Finkenau, Hamburg-Uhlenhorst, aufgenommen. Achtzehn Tage nach der Entbindung, am 26. Februar 1944, kam sie mit ihrem Sohn Josef zurück zu Otto Meyer, Reitbrook 54. Kurze Zeit später wurde Josef in das "Ostarbeiterlager", Weg Nr. 4, Hamburg-Langenhorn, gebracht. Es ist nicht bekannt, ob er alleine oder zusammen mit seiner Mutter dorthin kam. In diesem Zwangsarbeitslager musste Josef die kurze Zeit seines Lebens verbringen. Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für ihn völlig unzureichend.

Josef verstarb dort am 19. März 1944 um 18:45 Uhr. In der Todesanzeige des Polizeipräsidenten, unterzeichnet "i. A. Hillmann L. A.", ist nach "amtlichen Ermittlungen", ohne Angabe eines Arztes als Todesursache "Darmkatarrh" (Darmentzündung) angegeben.

Josef wurde 1 Monat und 11 Tage alt.

Am 30. März 1944 fand seine Beisetzung auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, Grablage: Q 39, Reihe 2, Nr. 5. Ende des Jahres 1959 wurde das Grab zusammen mit mindestens 146 Gräbern der Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf Areal Q 39 eingeebnet. Nur für acht Gräber erfolgte zuvor die Umbettung der sterblichen Überreste auf das Areal Z 35 und für vier Gräber auf das Areal Bp 74. Josefs sterbliche Überreste kamen am 7. Juli 1959 mit denen von drei unbekannten Toten in das Sammelgrab Z 35, Reihe 8, Nr. 36. Eine Grabsteinplatte mit seinem eingemeißelten Namen und seinem Geburts- und Sterbedatum erinnert dort noch heute an ihn.

Stand: Oktober 2021
© Margot Löhr

Quellen: Standesamt Hamburg 6, Geburtsregister 465/1944 Josef Mrosowska; StaH 131-1 II, 518 Listen der während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg verstorbenen und beigesetzten ausländischen Zivilarbeiter, S. 75, S. 266; StaH 332-5 Standesämter, 9951 u. 481/1944 Josef Mrosowska; StaH 332-8, A 48 Alphabetische Meldekartei der Ausländer 1939–1945; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf Buch D, S. 82/245; ITS Archives, Bad Arolsen, Copy of Krankenhausliste Frauenklinik Finkenau 2.1.2.1 / 70646056, Geburtsurkunde 2.2.2.3 / 77010099 Josef Mrosowska, Sterbeurkunde 2.2.2.4 / 77095300 Josef Mrosowska, Genofeva Mrosowska Doku 2.2.2.1 / 76643871, 0.1 / 60437792, 0.1 / 62629552, DE ITS 2.1.2.1 HA 001 7 RUS ZM/70643869-72; http://www.zwangs arbeit-in-hamburg.de, eingesehen 17.2.2016; Archiv Friedhofsverwaltung Ohlsdorf, Beerdigungsregister 1944.

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